50 Jahre Tourismuszentrale Fränkische Schweiz
Reinhard Löwisch veröffentlicht neues E-Book über „50 Jahre Tourismuszentrale Fränkische Schweiz“
Am 1. April 2024 sind es 50 Jahre, dass es die Tourismuszentrale Fränkische Schweiz gibt. Zu verdanken ist die Gründung den beiden damaligen Landräten Dr. Josef Kohut (Bayreuth) und Otto Ammon (Forchheim). Damit schufen sie, bis dahin frankenweit einmalig, eine landkreisübergreifende Institution, deren Hauptaufgabe darin definiert war, den Tourismus für die gesamte Fränkische Schweiz allgemein zu fördern.
1946, mit der Wiedergründung des Fränkischen Tourismusverbandes als „Landesfremdenverkehrsverband Nordbayern e. V.“ in Nürnberg begann die touristische Neuerschließung Frankens, um den wichtigen Wirtschaftszweig wieder nach vorne zu bringen. Die entstandene Not durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges zwang die Politik zum Handeln; in vielen Hotels und Gasthöfen waren Flüchtlinge und Besatzungstruppen einquartiert, die schlechten Straßenverhältnisse verhinderten wirtschaftlichen Aufschwung. Bis zum Beitritt des Fränkische Schweiz-Verein zum fränkischen Tourismusverband lag die touristische Arbeit der Region ausschließlich bei einzelnen Gemeinden, bei einigen größeren Gastronomen und den touristischen „Vereinen“, war also heillos zerstritten und unkoordiniert, da jeder nur seine unmittelbare Umgebung bewarb.
In der Fränkischen Schweiz begann die Neuausrichtung 1951 mit dem Beitritt des Fränkische Schweiz- Verein (FSV) zum Landesfremdenverkehrsverband, was die Neubelebung des „Gebietsausschusses Fränkische Schweiz“ zur Folge hatte. Damit waren auch die touristischen „Grenzen“ der Fränkischen Schweiz (das Gebiet der FSV- Ortsgruppen) vorerst gesteckt. Die Aufgaben des Gebietsausschusses beschreibt der Landesfremdenverkehrsverband so: “Deren Hauptzweck ist die Werbung für ihr Gebiet, die Wegmarkierungen – auch im Rahmen von Großmarkierungen, die Pflege der Sitten und Gebräuche in entsprechender örtlicher Zusammenarbeit“. 1962 trennten sich die Wege von FSV und Gebietsausschuss, weil Rechtsrat Heinrich Uhl aus Altersgründen von beiden Posten (FSV-Chef und Vorsitz Gebietsausschuss) zurücktrat. Landrat Dr. Dittrich (Pegnitz) wurde neuer Vorstand des Gebietsausschusses, Landrat Franz-Josef Kaiser (Ebermannstadt) übernahm den FSV. Der Gebietsausschuss zog bis 1971 nach Pegnitz um und betrieb vom dortigen Landratsamt aus, den gebietlichen Fremdenverkehr. In dieser Zeit gründete sich auf Anregung einiger größerer Fremdenverkehrsgemeinden eine „Werbegemeinschaft Fränkische Schweiz“, dem Vorläufer der Tourismuszentrale, getragen von den Gemeinden Egloffstein, Behringersmühle, Streitberg, Pegnitz, Gräfenberg, Muggendorf, Betzenstein, Waischenfeld, Pottenstein und Gößweinstein. Unter der Federführung des Gößweinsteiner Verkehrsamtsleiters Heinrich Endrös versuchten jene, mit ihren sehr bescheidenen Mitteln gemeinsam Werbung zu betreiben. Aber es war nur eine halbe Sache, weil die rechtliche Basis für die Werbegemeinschaft fehlte und vor allem die Gemeinde Gößweinstein ihr Personal dafür stellte, weil sich dort der Sitz der Werbegemeinschaft befand. 1971 wählte man in Nachfolge von Landrat Dr. Heinrich Dittrich (Pegnitz), Otto Ammon, den Forchheimer Landrat zum Chef des Gebietsausschusses. Begründet wurde der Schritt mit der Auflösung der Landkreise Pegnitz und Ebermannstadt in Folge dessen größere Gebiete der Landkreise Pegnitz und Ebermannstadt nach Forchheim kamen. Am 11. März 1972 veranstaltete Ammon in Ebermannstadt ein „Hearing“, bei dem es in erster Linie darum ging, den Fremdenverkehr weiter zu forcieren, indem man ein Verkehrsbüro für die gesamte Region propagierte. Für die Einrichtung einer Tourismuszentrale war auch Konrad Gorlicki vom Fremdenverkehrsverband Nordbayern. Erschrieb am 18. Sept. 1972 in einen Brief an Ammon: „Die Einrichtung eines Fremdenverkehrsamtes für die Fränkische Schweiz wird nach meiner Meinung nur dann der zu stellenden Aufgabe wirklich gerecht werden, wenn es gelingt, die Zuständigkeit dieses Amtes für die ganze Fränkische Schweiz sicherzustellen“. 1973 forderte Ammon widerholt und lautstark die Schaffung eines zentralen Verkehrsamtes für die Region, das auch als Geschäftsstelle des Gebietsausschusses fungieren sollte. Er fand überall offene Ohren – vor allem bei der oberfränkischen Regierung, die gerade dabei war, ihr Zuständigkeitsgebiet in touristische Gebiete einzuteilen: • Fichtelgebirge • Fränkische Schweiz • Frankenwald • Steigerwald • Oberes Maintal mit dem Raum um Coburg.
Am 1.4. 1974 war es soweit: Landrat Ammon konnte im Beisein seines Bayreuther Amtskollegen Dr. Josef Kohut sowie Bürgermeister Georg Daum aus Heiligenstadt für den Landkreis Bamberg und Karl Theiler, Bürgermeister aus Ebermannstadt in den Räumen des ehemaligen Landratsamtes Ebermannstadt mit einem Glas Sekt zum Gelingen der neuen Einrichtung anstoßen. Als Geschäftsführerin hat Ammon, Christl Thömmes engagiert, die damals Leiterin der Touristinfo Ebermannstadt war. Christl Thömmes wurde auch deshalb zur Geschäftsführerin ernannt, weil ihr Ehemann Matthias Thömmes seinen Ruhestand als Hauptgeschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes in Streitberg verbrachte. Mit seinem umfangreichen Fachwissen und den sehr guten Pressebeziehungen zur Deutschen Medienlandschaft war er eine sehr gefragte Persönlichkeit, von der die Fränkische Schweiz noch jahrelang profitierte. Eine weitere gewichtige Persönlichkeit hatte ihr „Hände im Spiel“ als es um die Eröffnung einer zentralen Tourismuseinrichtung ging: Dr. Rudolf Eberhard, der bis zu seinem Ausscheiden 1958 Landrat des Kreises Ebermannstadt war und anschließend eine politische Karriere in München begann. 1974 war er in Personalunion der Vorsitzende des fränkischen Tourismusverbandes und Vorsitzender der Deutschen Zentrale für Tourismus sowie Präsident beim Deutschen Tourismusverband bei dem Matthias Thömmes Hauptgeschäftsführer war. Wenige Wochen nach der Eröffnung besuchte er die neue Institution und hatte jede Menge guter Vorschläge im Gepäck, die Christl Thömmes mit ihrem Chef, Landrat Ammon in den Folgejahren umsetzte.
Wie die Geschichte dann weiter, ging können Sie im neuen E-Book von Reinhard Löwisch nachlesen, dass man unter www.loewisch.com ab sofort kostenlos downloaden kann.
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