350. Geburtstag von Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn

Während Friedrich Carl von Schönborns Amtszeit bis 1746 florierte die barocke Baukunst in Franken

Die Bayerische Schlösserverwaltung erinnert an ein besonderes Jubiläum: Der Geburtstag von Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn (1674–1746) – wichtiger Bauherr der Würzburger Residenz – jährt sich am 3. März 2024 zum 350. Mal. Als Neffe des Kurfürsten und Erzbischofs von Mainz und zugleich Reichserzkanzlers, Lothar Franz von Schönborn (1655–1729), war er für eine kirchliche Laufbahn prädestiniert. Gefördert durch seinen Onkel war er kurmainzischer Gesandter in Wien und erwarb sich zudem auf Missionen in Polen, Schweden, Preußen und Sachsen diplomatisches Geschick. Zwischen 1705 und 1731 bekleidete Friedrich Carl das Amt des Reichsvizekanzlers in Wien und führte die oberste Behörde des Heiligen Römischen Reiches.

Auch nach seiner Ernennung zum Fürstbischof von Würzburg und Bamberg im Jahr 1729 verweilte er noch einige Zeit in Wien. Damals befand sich der Bau der Würzburger Residenz, dessen Grundstein neun Jahre zuvor von seinem Bruder Johann Philipp Franz von Schönborn (1673–1724) gelegt worden war, noch in vollem Gange. Friedrich Carl pflegte als ein äußerst kunst- und architekturbeflissener Mann persönlichen Kontakt zu Lucas von Hildebrandt, einem der führenden österreichischen Architekten des Barocks, mit dem er verschiedene Bauten in Wien und Umgebung projektierte. Der damals mit dem Würzburger Residenzbau betraute Architekt Balthasar Neumann reiste oft nach Wien, um sich mit seinem neuen Auftraggeber und Lucas von Hildebrandt auszutauschen.

Auf Friedrich Carl von Schönborn und die von ihm beauftragten Künstler geht die erste Innenausstattung der Kaiserzimmer und der Hofkirche der Würzburger Residenz im Stil des Barocks zurück. Seiner Bautätigkeit verdanken wir, dass die Residenz 1981 als erstes Gebäude in Bayern in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde, mit der Begründung, dass sie unter anderem „als das einheitlichste und außergewöhnlichste aller Barockschlösser betrachtet“ wird.

Während Friedrich Carl von Schönborns Amtszeit bis 1746 florierte die barocke Baukunst in Franken. Neben der 1744 im Rohbau fertiggestellten Residenz Würzburg war Friedrich Carl unter anderem auch Auftraggeber von Schloss Werneck und ließ knapp 100 Kirchen renovieren oder neu errichten. Zusammen mit Balthasar Neumann nahm er zudem Veränderungen in der durch seinen Onkel errichteten Bamberger Residenz vor, so auch die endgültige Einrichtung der Hofkapelle, die heute von der Staatsbibliothek Bamberg als Lesesaal genutzt wird.


Die Bayerische Schlösserverwaltung

Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen ist eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern. Als Hofverwaltung der Kurfürsten und der Könige entstanden, ist sie heute mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland. Dazu kommt noch ein ganz besonderes geschichtliches Erbe: die vielen prachtvollen Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen. Die einzigartigen Ensembles europäischer Architektur gepaart mit reichhaltiger künstlerischer Ausstattung ziehen jährlich ein Millionenpublikum aus aller Welt an.