Markusbrücke in Bamberg wird für die Zukunft gesichert

Die fast 80 Jahre alte Markusbrücke muss saniert werden. Die Vollsperrung für die Sanierungsarbeiten beginnt am 18. März 2024 und soll bis Ende Juli und damit rechtzeitig vor der Sandkirchweih abgeschlossen sein. (Foto: Baureferat)
Die fast 80 Jahre alte Markusbrücke muss saniert werden. Die Vollsperrung für die Sanierungsarbeiten beginnt am 18. März 2024 und soll bis Ende Juli und damit rechtzeitig vor der Sandkirchweih abgeschlossen sein. (Foto: Baureferat)

Erforderliche Sanierungsmaßnahmen machen viermonatige Vollsperrung ab 18. März 2024 notwendig.

Gut 6.000 Fahrzeuge überqueren täglich die Markusbrücke über die Regnitz. Das heutige Bauwerk wurde 1946 errichtet und hat damit fast 80 Jahre auf dem Buckel. Insbesondere am Unterbau der beiden Brückenköpfe weist das Bauwerk inzwischen aber erhebliche Schäden auf. Die Abteilung Straßen- und Brückenbau von Bamberg Service wird daher in diesem Jahr umfassende Sanierungsmaßnahmen durchführen, damit die Markusbrücke für die kommenden Jahrzehnte gerüstet ist und ihre Funktion als Verbindung zwischen Insel- und Sandgebiet weiterhin erfüllen kann. Die Markusbrücke muss zu diesem Zweck für voraussichtlich viereinhalb Monate voll gesperrt werden. Die Vollsperrung für die Sanierungsarbeiten beginnt am 18. März 2024 und soll bis Ende Juli und damit rechtzeitig vor der Sandkirchweih abgeschlossen sein.

Schadensbild und Maßnahmenpaket

Zuletzt wurde das Bauwerk im Jahr 2020 einer Brückenhauptprüfung nach DIN 1076 unterzogen. Dabei wurde zwar ein noch „befriedigender Zustand“ festgestellt, allerdings bedeutet das Ergebnis auch, dass „die Standsicherheit und/oder die Dauerhaftigkeit mindestens einer Bauteilgruppe beeinträchtigt sein können und mittelfristig eine Instandsetzung erforderlich“ ist. Für den Fall, dass sich die zuletzt festgestellte Bauwerksnote von 2,4 auf einen Bereich zwischen 2,5 und 2,9 verschlechtern würde, läge ein „unzureichender Zustand vor“.

Das Schadensbild ist teilweise auch für Laien äußerlich leicht erkennbar: Vor allem die beiden Übergangskonstruktionen (ÜKO) an den Brückenköpfen weisen starke Rostschäden und Betonabplatzungen mit freiliegendem und bereits stark angerosteten Baustahl auf. Stark von Korrosion betroffen sind auch die Rollenlager im Bereich zwischen den Brückenwiderlagern und den Stahlträgern. Das für die dauerhafte Sicherung der Markusbrücke zwingend erforderliche Maßnahmenpaket umfasst daher kompletten Austausch der Auflagerkonstruktionen sowie der Übergangskonstruktion, Betonsanierungsarbeiten sowie die Erneuerung der Bleche an den Außenträgern. Die Kosten belaufen sich auf rund 750.000 Euro.

Flankierende Maßnahmen

Die Baustellensituation an der Markusbrücke wird aus Synergieeffekten dazu genutzt, weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur durchzuführen:

  • Wasserleitungsbau der Stadtwerke Bamberg am westlichen Brückenkopf
  • Kanalschachterneuerung durch Bamberg Service in der Markusstraße
  • Straßenbau an beiden Brückenköpfen
  • Gas- und Wasserleitungsbau der Stadtwerke Bamberg in der Einmündung Fischerei/Markusbrücke

Sperrungen und Umleitungen

Für die Dauer vom 18.03.2024 bis voraussichtlich zum 30.07.2024 ist die Markusbrücke für den Kraftfahrzeugverkehr sowie für den Geh- und Radverkehr gesperrt. Gleiches gilt aus Sicherheitsgründen für die Treppenabgänge auf beiden Seiten der Brücke. Ebenfalls für die Dauer vom 18.03.2024 bis voraussichtlich 30.07.2024 ist die Unterquerung der Markusbrücke am Leinritt aus Sicherheitsgründen voll gesperrt (auch für Rad- und Fußverkehr).

Im Bereich der Regnitz wird es erforderlich, das Mittelfeld der Brücke für die Dauer von ca. drei bis vier Wochen für Gewässernutzer zu sperren. Die exakte zeitliche Ausführung erfolgt in Abstimmung mit der Baufirma. Somit ist die Nutzung der Regnitz für den Gemeingebrauch eingeschränkt.

Sperrkonzept Bauphase 1
(18.03.- ca. Anfang/Mitte Juni 2024)

In der ersten Bauphase ist ausschließlich die Markusbrücke und die Unterquerung der Markusbrücke am Leinritt für jeglichen Verkehr gesperrt. Alle anderen Fahrbeziehungen bleiben geöffnet.

Sperrkonzept Bauphase 2
(ab ca. Anfang/Mitte Juni – Ende Juli 2024)

In der Bauphase 2 ist der Einmündungsbereich Markusstraße – Schiffbauplatz – Fischerei für den Verkehr gesperrt. Fußgänger können in der Fischerei nicht passieren. Im Bereich Schiffbauplatz und Markusstraße bleibt eine Wegverbindung offen.

Der Schiffbauplatz wird zur Sackgasse, die Einbahnregelung wird aufgehoben. Die Fischerei wird zur Sackgasse. Zur An- und Abfahrt wird die Einbahnregelung im Hinteren Graben aufgehoben und der Verkehr in der Kapuzinerstraße mit einer Ampelanlage geregelt.

Für die Dauer der Vollsperrung der Markusbrücke sind folgende Umleitungsregeln geplant:

Motorisierter Fahrzeugverkehr:

Über Markusplatz – Weide – Mußstraße – Regensburger Ring (und umgekehrt).

Die Anwesen am Leinritt zwischen Markusbrücke und Stadtarchiv sind über die nördliche Zufahrt am Leinritt aus erreichbar (die Sperrpfosten am Leinritt werden dafür entfernt).

Radverkehr:

Über den Heinrich-Bosch-Steg – Weide – Markusplatz (und umgekehrt) oder über Untere Brücke – Leinritt – Untere Sandstraße (und umgekehrt). Die Durchfahrtssperre am Leinritt kann über Untere Sandstraße – Schweinfurter Straße umfahren werden.

Fußgänger:

Über den Heinrich-Bosch-Steg oder über die Untere Brücke. Die Durchgangssperre am Leinritt kann barrierefrei über den Verbindungsweg zwischen Leinritt und Unterer Sandstraße auf dem Gelände des Stadtarchivs umgangen werden.

Parkplatzsperrungen / Ersatzstellplätze:

Während der gesamten Bauzeit sind nur die Lizenzstellplätze unter dem westlichen Brückenkopf gesperrt. Ersatzplätze werden am Parkplatz Leinritt/Baureferat ausgewiesen.

Während der Bauphase 2 sind zusätzlich Stellplätze im Hinteren Graben und die nicht für Lizenzparker reservierten Stellplätze im Schiffbauplatz gesperrt (diese werden benötigt, um ein Wenden im Schiffbauplatz zu ermöglichen). Die Lizenzstellplätze bleiben erhalten.

Als Ersatz für die entfallenden Stellplätze im Hinteren Graben kann in dieser Zeit in der Markusstraße auf beiden Straßenseiten geparkt werden.

Wie fahren die Stadtbuslinien?

Die Linie 910 wird auf der Hinfahrt über Mußstraße, Regensburger Ring und Schweinfurter Straße umgeleitet, die Haltestelle „Markusstraße“ entfällt. Die Linie 916 wird in beiden Richtungen über Mußstraße und Regensburger Ring umgeleitet, die Haltestellen „Markusstraße“ bis „Schweinfurter Straße“ bzw. „Schweinfurter Straße“ bis „Stadtarchiv“ entfallen. Lediglich die Fahrt morgens an Schultagen in Richtung Schranne verkehrt auf dem normalen Linienweg.

Info

Newsletter

Vor und während der Baumaßnahme informiert die Stadt regelmäßig mit einem Newsletter über die aktuellen Baustellensituationen, Sperrungen und Umleitungen. Für den Newsletter anmelden kann man sich im Baureferat unter steffen.schuetzwohl@stadt.bamberg.de

Internet

Alle allgemeinen und aktuellen Informationen zum Projekt ab Mitte Februar auf der Internetseite www.stadt.bamberg.de/markusbrücke

1 Antwort

  1. Tiberius Sempronius Gracchus sagt:

    Hoffentlich sind die Verantwortlichen der Stadtwerke so schlau, die links der Regnitz entfallenden Haltestellen der Linie 916 mit der Linie 910 anzufahren, statt diese einfach durchrauschen zu lassen. Damit wäre die Erreichbarkeit wenigstens in einer Fahrtrichtung gewährleistet. Nicht für alle wären die ansonsten unvermeidbaren langen Fußwege mach- oder zumutbar.

    Vielleicht schafen es die Bamberger Behörden sogar, für den Fuß- und Radverkehr eine auch für Ortsunkundige verständliche Umleitungsbeschilderung hinzubekommen, so daß unnütze Umwege unterbleiben.