Demonstration in Forchheim offenbarte ein eindrucksvolles Bekenntnis für Demokratie und Toleranz
„Wir sind mehr“ – Fast 2000 waren es gegen Rechts
Gut 1500 zumeist Forchheimer folgten dem Aufruf „Flagge zeigen, gemeinsam gegen Rechts“, und vielen ähnlichen Appellen, um bei der Protestdemonstration am Freitagnachmittag ein Bekenntnis für Toleranz und gegen Faschismus, gegen Hass und Hetze abzulegen. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein zeigte sich bei der Begrüßung der Teilnehmer im Le-Perreux-Park an der Zentralschule geradezu beglückt über dieses starke Zeichen von Bürgerzusammenhalt, der Jung und Alt, Parteien und Stadtpolitiker, Vereine und Verbände, Gewerkschaften und Kirchen gemeinsam marschieren ließ.
Laut, bunt, friedlich – so sollten sich die Forchheimer am 2. Februar präsentieren. Der Wunsch des Oberbürgermeisters ist in Erfüllung gegangen. Die Karawane der knapp 2000 zog mit vielen selbst gebastelten Schildern und gemalten Plakaten mit klaren Statements und deutlicher Abgrenzung gegenüber der AfD durch die Bamberger Straße und die Fußgängerzone bis zum Streckerplatz vor dem Landratsamt. Sie wollten auch zeigen, wie es im Vorfeld vom Veranstalter „Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rechtsradikalismus“ postuliert wurde, dass die „schweigende Mehrheit“ keine Lust mehr hat, zu schweigen.
Die Polizei zeigte am Rande des Weges Präsenz, „Arbeit“ hatte eigentlich nur ein Beamter, der am Rathausplatz versuchte die Teilnehmer zu zählen. Bei der Zahl 800 waren zwei Drittel der Demonstranten, begleitet von Musik der „Toten Hosen“, vorbei defiliert. Darunter auch Familien mit Kindern, Kinderwagen und Hund. Später kamen noch viele zum Streckerplatz hinzu.
Dort begrüßte Stadtrat Ludwig Preusch (Freie Wähler) die geduldig ausharrenden Zuhörer. Weitere Redner waren für den DGB-Kreisverband Christa Gerdes, Stadtrat Atila Karabak (SPD), Stadträtin Andrea Hecking (Grüne) und Stadtpfarrer Martin Emge. Dieser brachte die Solidarität des Netzwerkes „für Respekt und Toleranz“ zum Ausdruck, das die katholische und evangelische Kirche sowie die Bündnisse „Bunt statt Braun“ und „Bündnis gegen Extremismus jeder Art“ bündelt. Alle Redner forderten das öffentliche Bekenntnis für Demokratie, für Respekt, Toleranz, Würde und Menschenrechte und für ein friedliches und respektvolles Miteinander. Der stärkste Beifall brandete auf, als Andrea Hecking mit den Worten schloss: „Wir sind mehr!“.
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