Oberlandesgerichts Bamberg gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus

Symbolbild Justiz

Präsidentin des Oberlandesgerichts Dr. Angerer: „Das kontinuierliche Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus ist eine bleibende Aufgabe für die Justizfamilie und unsere Gesellschaft“

„Zum Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz gedenkt das Oberlandesgericht Bamberg allen Opfern der verbrecherischen Taten des Nationalsozialismus und der Ermordung von über sechs Millionen Juden sowie Hunderttausenden Sinti und Roma, Homosexuellen, Behinderten, Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern. Dies ist eine kontinuierliche Aufgabe für die Justizfamilie und die Gesellschaft“. Mit diesen Worten legte die Präsidentin des Oberlandesgerichts Dr. Karin Angerer gemeinsam mit Generalstaatsanwalt Wolfgang Gründler, der Präsidentin der Rechtsanwaltskammer Bamberg Rechtsanwältin Ilona Treibert, dem Vorsitzenden des Anwaltsvereins Rechtsanwalt Rainer Riegler, der Vorsitzenden der Willy-Aron Gesellschaft Mechthildis Bocksch und der stellvertretenden Vorsitzenden des Förderkreises zur Pflege des Erinnerns an Hans Wölfel Rechtsanwältin Martina Leuteritz Blumengestecke an den drei Gedenktafeln im Gebäude des Oberlandesgerichts Bamberg nieder.

Vizepräsident des Oberlandesgerichts Leander Brößler, Generalstaatsanwalt Wolfgang Gründler, der Vorsitzende des Anwaltsvereins Rainer Riegler, die Präsidentin der Rechtsanwaltskammer Rechtsanwältin Ilona Treibert, die Präsidentin des Oberlandesgerichts Dr. Karin Angerer, die stellvertretende Vorsitzende des Förderkreis zur Pflege des Erinnerns an Hans Wölfel Rechtsanwältin Martina Leuteritz und die Vorsitzende der Willy-Aron-Gesellschaft Mechthildis Bocksch vor der Gedenktafel für Hans Wölfel. © OLG Bamberg

Vizepräsident des Oberlandesgerichts Leander Brößler, Generalstaatsanwalt Wolfgang Gründler, der Vorsitzende des Anwaltsvereins Rainer Riegler, die Präsidentin der Rechtsanwaltskammer Rechtsanwältin Ilona Treibert, die Präsidentin des Oberlandesgerichts Dr. Karin Angerer, die stellvertretende Vorsitzende des Förderkreis zur Pflege des Erinnerns an Hans Wölfel Rechtsanwältin Martina Leuteritz und die Vorsitzende der Willy-Aron-Gesellschaft Mechthildis Bocksch vor der Gedenktafel für Hans Wölfel. © OLG Bamberg

In ihrer Ansprache erinnerte Präsidentin Dr. Angerer besonders an Rechtsanwalt Hans Wölfel, der im Juli 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden durch Enthauptung hingerichtet wurde. Im Jahr seines 80. Todestags bestehe besonderer Anlass, sich Hans Wölfel aufgrund seines Engagements und seines beherzten Eintretens für Demokratie und Rechtsstaat zum Vorbild zu nehmen. Hans Wölfel verteidigte zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, die vor dem Sondergericht wegen angeblicher staatsgefährdender Taten angeklagt waren. Als er sich im Juli 1943 auf einer Urlaubsreise zur politischen Situation äußerte, sei er denunziert worden. Nach seiner Verhaftung im Oktober 1943 wurde er vor dem Volksgerichtshof angeklagt und sei zum Tode verurteilt worden. Hans Wölfel habe geprägt durch seine christliche Grundeinstellung gegen die menschenverachtende Ideologie des Nationalsozialismus klar Stellung bezogen. Für das Oberlandesgericht sei das Erinnern und Gedenken ein fester Bestandteil des Justizalltags. Zum 80. Todestag von Hans Wölfel plane man daher auch die Durchführung einer gemeinsam Gedenkveranstaltung zu seiner Person, so Präsidentin Dr. Angerer.

Zum Hintergrund:

Im Gebäude des Oberlandesgerichts Bamberg am Wilhelmsplatz befinden sich drei Gedenktafeln. Im Treppenaufgang zum zweiten Obergeschoss wird mit einer durch den Bamberger Anwaltsverein gestifteten Tafel dem Bamberger Rechtsanwalt Johannes Wölfel gedacht. Mit einer zweiten Gedenktafel wird an die entrechteten, verfolgten, vertriebenen und ermordeten Justizangehörigen und Rechtsanwälte jüdischer Herkunft erinnert. Im zweiten Stock in der Nähe zweier Sitzungssäle befindet sich die Gedenktafel für den Bamberger Gerichtsreferendar Willy Aron.