Ausstellung in Kulmbach regt zum Nachdenken an

Nunold erklärt Frank Wilzok ihr Werk "Entropiepalast"
Nunold erklärt Frank Wilzok ihr Werk "Entropiepalast"

Am vergangenen Freitag, den 12. Januar 2024 wurde das Ausstellungsjahr 2024 in der Kunstgalerie Marion Kotyba mit der aus Hannover stammenden Künstlerin Beatrice Nunold eröffnet.

„Entropia: Die Kostbarkeit des Seins“, so der Titel dieser Ausstellung. Wie ist dieser Titel zu definieren? Diese Frage erörterte die Galeristin den Besuchern im Folgendem:

„Nun, Entropia ist das griechische Wort für Entropie, dieses beschreibt eine physikalische Größe, welche die Unordnung in einem Teilchensystem beschreibt. Auf die bildende Kunst dieser Ausstellung übertragen zeigt es die Unordnung in der Welt.

Für Beatrice Nunold ist es eine Möglichkeit sich mit dem Sein und Werden auseinanderzusetzten, mit Verfall und Zerstörung, so Kotyba weiter. Es ist ein Aufmerksam machen auf den wenig pfleglichen Umgang mit Menschen und Natur und ihren Ressourcen. Die Künstlerin zeigt mit dem Werk Zukunft die Öde und Trostlosigkeit von Landschaften, welche wir hinterlassen. Die Erde wird zerstört und es besteht keine Möglichkeit der Hoffnung und des Lebens in der Zukunft unseres Planenten.

Die Exponate der Ausstellung sollen vor Augen führen, dass wir ein Teil eines komplexen Naturzusammenhangs sind, jedoch nicht ihre Herren. Die Welt ist in Unordnung geraten. Schlagwörter wie: Krieg, Klimakatastrophe, Umweltzerstörung, Artensterben und Pandemie bestimmen unsere Nachrichten.

Die Objekte aus Draht, Modellierpaste und Fundhölzern zeigen die Verletzbarkeit der gefährdeten Wesen. Ob nun der blanke Draht schimmert oder dieser korrodiert und brüchig wirkt, steht für die Fragilität des Einzelnen. Die Darstellungen dieser Plastiken von Menschen und Tieren zeigen den schmalen Grat zwischen Heil und Untergang auf.“

Mit diesen Tiefen und Untiefen beschäftigt sich die bildende Künstlerin, Philosophin und Schriftstellerin seit vielen Jahren.

Die 1957 in Hannover geborene Künstlerin Dr. Beatrice Nunold studierte Kunstgeschichte, Philosophie, Volkskunde, Sprache und Kultur Vietnams an der Universität Hamburg und Kunst an der Freien Kunstschule Hamburg.

Beatrice Nunold kann auf viele literarische und wissenschaftliche Veröffentlichungen, Bücher, Zeitungsartikel und Ausstellungen blicken.

Nach den Studiengängen folgten Lehraufträge an der Universität Bremen, Arbeit als Kunsttherapeutin und philosophische Beraterin.

Im Jahr 2014 wurde sie mit der Euro-Kunstplakette des Europäischen Kulturvereins BadenBaden ausgezeichnet.

In vielen Vereinen war und ist Beatrice Nunold ehrenamtlich tätig, so war Nunold bis 2012 Vorsitzende des Freien Deutschen Autorenverbands Niedersachen, und aktuell ist Dr. Nunold unter anderem stellvertretende Vorsitzende des internationalen Kunstvereins focus-europa.

Frank Wilzok als 2. Bürgermeister der Stadt Kulmbach übermittelte die Grußworte des Oberbürgermeisters und würdigt die ausgestellten Bilder und Plastiken, er bedankte sich auch bei der Künstlerin, die den weiten Weg auf sich genommen hat in unserer wunderschönen Stadt Kulmbach auszustellen. Wilzok zählt sich zu den Kunstbewunderern, der das Engagement der Galeristin lobt Künstlerinnen und Künstler zu präsentieren, die mit ihren Exponaten überraschen, zum Nachdenken anregen, berühren oder Impulse geben. Die Besucher kamen der Aufforderung nach, mit der Ausstellerin ins Gespräch zu kommen, um sich die Exponate und ihre Intension dahinter genauer erklären zu lassen.

Die Ausstellung kann in der Galerie Marion Kotyba in Kulmbach, Oberhacken 3 vom 13. Januar bis 23. Februar 2024 zu folgenden Zeiten besichtigt werden: Donnerstag und Freitag von 14 bis 18 Uhr, Samstag 12 bis 15 Uhr und nach Vereinbarung.