„Beschluss der ewigen Anbetung“ am 6. Januar in Pottenstein

Ewigen Anbetung in Pottenstein © Tourismusbüro Pottenstein
Ewigen Anbetung in Pottenstein © Tourismusbüro Pottenstein

Katholische Pfarrei St. Bartholomäus Pottenstein feiert mit Lichterzauber

Jedes Jahr am Dreikönigstag (6.Januar) feiert die Kirchengemeinde Pottenstein ihren traditionellen Beschluss der Ewigen Anbetung. Dazu werden wieder viele Besucher aus nah und fern erwartet, die sich vom Lichterzauber der Feuer auf den Felsen rings um Pottenstein verzaubern lassen.

Nach der letzten Betstunde wird sich bei Einbruch der Dunkelheit um ca. 17.00 Uhr die Abschlussprozession durch die Altstadt bewegen. Während der Prozession flammen rings um das Felsenstädtchen Lichter auf. Dazu werden auf den umliegenden Felsenkuppen eine große Anzahl von Feuern abgebrannt. Begleitet wird die Prozession vom „Allerheiligsten“, von unzähligen Kerzen und Lichtern, die Straßen der Altstadt sind festlich geschmückt, auf die Zuschauer wartet ein heimeliges Gefühl von Stille und Faszination. Die Triumphbögen, welche den Verlauf der Prozession markieren, wurden um die Jahrhundertwende von Pottensteiner Bürgern gestiftet und von einheimischen Handwerkern gefertigt.

Der Brauch des Abbrennens der Bergfeuer zu Ehren Gottes lässt sich historisch gesichert bis ins Jahr 1905 zurückdatieren. Damals wurde das Fest der Heiligen Drei Könige und der Tag zuvor (5. und 6.Januar) als Tage des immerwährenden Gebetes in Pottenstein festgelegt. Das Fest der Ewigen Anbetung an sich geht allerdings bis auf das Jahr 1759 zurück. In der „Wachter-Chronik“ heißt es dazu: „Die zehnstündige Anbetung, welche Bischof Adam Friedrich (Erzbischof von Bamberg, der Verf.) anordnete, begann für Pottenstein am Patronatsfeste, dem Tag des Hl. Bartholomäus, am 24.August …“. Ursprünglich dauerte diese „große“ Anbetung fünf Tage lang. In dieser Zeit war Pottenstein noch Ziel zahlreicher Wallfahrten.

Auch das diesjährige Fest hat wieder eine lange Vorlaufzeit, um diesen winterlichen Höhepunkt im Jahreslauf-Brauchtum der Fränkischen Schweiz vorzubereiten. Die vielen Feuerstellen werden zum Anzünden hergerichtet, wofür ungefähr 100 Ster (Festmeter) Brennholz benötigt werden, die „Feuerlesschürer“ sind mit Stolz seit Wochen bereits im Einsatz.

Die Gesamtorganisation liegt in Händen der Stadt Pottenstein, ehrenamtliche Helfer werden mit Zuschüssen und Spenden seitens der Stadt und der heimischen Geschäftswelt unterstützt. Während der Feststunden übernehmen Feuerwehr, Polizei und örtliche Vereine innerhalb und außerhalb des Felsenstädtchens die Verkehrsregelung. Die Altstadt ist ab 14 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt. Durch diverse Einbahnstraßen- und Parksonderregelungen wird der Verkehr entsprechend geregelt. Die Fahrer von Reisebussen werden gebeten, ausschließlich über die Bundesstraße B 470 Pottenstein anzufahren.

Für das leibliche Wohl der Besucher ist gesorgt.


„Ewige Anbetung“ statt „Lichterfest“

Die Einheimischen hören am 6.Januar eines jeden Jahres einen Begriff nicht gern: „Lichterfest“.

Damit wird nämlich der kirchliche Brauch der „Ewigen Anbetung“ zu sehr verweltlicht – er beschreibt nur unzureichend und auch nicht sinngemäß die Tradition dieser kirchlichen Feiertage.

Viel lieber wird der 6.Januar, vor allem die feierliche Prozession als „Beschluss der Ewigen Anbetung“ bezeichnet, wofür Hunderte von Bergfeuern das Felsenstädtchen in einen festlichen Glanz tauchen.

Also: „Lichterfest“ bitte vergessen, der Jahrhunderte alte Brauch wird weiter gepflegt.

Die Pfarrei St. Bartholomäus Pottenstein und alle Einheimischen danken Ihnen dafür ganz herzlich!