Haushaltsrede des Bamberger Oberbürgermeisters

Andreas Starke, Oberbürgermeister der Stadt Bamberg, Haushaltsrede anlässlich der Verabschiedung der Haushaltspläne der Stadt Bamberg und der von ihr verwalteten Stiftungen für das Haushaltsjahr 2024 am Mittwoch, 13. Dezember 2023, um 16.00 Uhr im Spiegelsaal der Harmonie

Eine Rede zum Haushalt sollte mit guten Nachrichten beginnen und hoffentlich mit solchen auch enden, wenn der Stadtrat dem Entwurf zustimmt:
Entwarnung für die Benzstraße. Bekanntlich waren wir gezwungen, in Bamberg eine Notfallunterkunft vorzubereiten. Wir prüften dabei auch die Immobilie in der  Benzstraße, um dort Reserve-Kapazitäten für die Flüchtlingsunterbringung vorzubereiten, damit der Winternotfall-Plan der Staatsregierung erfüllt wird. Unser Einsatz beim digitalen Meeting mit dem Staatsminister des Inneren, Joachim Herrmann, vor wenigen Wochen hat sich ausgezahlt. Die besondere Rolle Bambergs als Standort für  das Anker-Zentrum wird jetzt bei dem Winter-Notfallkonzept berücksichtigt. Unsere Stadt wird nach diesem Gespräch nicht als erstes in die Pflicht genommen, sondern zuletzt, wenn dann überhaupt noch Bedarf besteht.
Explizit hat die Regierung von Oberfranken erklärt, dass die Kosten für die Herrichtung der Benzstraße nicht erstattet werden. Mit dieser Rangfolge – Bamberg käme  zuletzt dran – wird auch der Tatsache Rechnung getragen, dass in den vergangenen Wochen deutlich weniger Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind. Wir nehmen zur Kenntnis, dass die hohe Belastung, die das Anker-Zentrum in unserer Stadt auslöst, gesehen und in diesem Fall berücksichtigt wird.
Trotzdem sollten wir uns nichts vormachen: Wir leben in schwierigen Zeiten. Die finanziellen Rahmenbedingungen sind herausfordernd. Das gilt für fast alle Kommunen.  Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im November, das vereinfacht gesagt, den Haushalt des Bundes 2021 für rechtswidrig erklärt hat, ist die Lage beim Bund, den Ländern und den Städten unübersichtlich geworden. Die dadurch ausgelöste Krise beschäftigte bis zur Einigung heute nicht nur die Bundespolitik, sondern alle, die für die Wahrnehmung von öffentlichen Aufgaben zuständig sind. Mit welchen Fördermitteln aus Berlin kann in den nächsten Monaten gerechnet werden? Bleibt der Bund ein verlässlicher Partner für Städte und Landkreise? Wie übersetzen die Bundesländer die ausbleibenden Gelder auf die kommunale Familie? Genauer gefragt: Welche Zahlungsflüsse erhalten wir noch vom Freistaat?
Unsere Haushaltsberatungen finden zudem mitten in einer Rezession statt. Die Auswirkungen internationaler Kriege und Konflikte sind spürbar. Die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und im Gazastreifen beeinträchtigen die globalen Wirtschaftsströme und damit auch die Wirtschaftskreisläufe bei uns. Dazu  kommen noch die besonderen lokalen Herausforderungen, die aus der Transformation der Automobilindustrie resultieren. Betroffen sind große Arbeitgeber wie: Bosch, Brose und Wieland mit den entsprechenden Folgen für das Gewerbesteueraufkommen. Auch andernorts ächzen die Kommunen unter einer sehr angespannten Kassenlage. So hat sich im dritten Quartal des Haushaltsjahres 2023 laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik die finanzielle Schieflage weiter verstärkt. Während die Einnahmen der bayerischen Kommunen nur leicht um 2,2 Prozent gewachsen sind, stiegen die Ausgaben um 10,8 Prozent erneut sehr stark. Angesichts dieser Rahmenbedingungen finde ich es umso bemerkenswerter, dass es uns gelungen ist, einen Haushalt mit einem Gesamtvolumen von knapp 418 Millionen Euro aufzustellen, der alle wichtigen Zukunftsaufgaben der Stadt Bamberg berücksichtigt:
– Die unverminderte Fortführung der erfolgreichen Konversion.
– Die Vorbereitungen für den ICE-Bahnausbau.
– Erhöhte Investitionen in den Gebäudebestand, um den Investitionsstau, der nach wie vor vorhanden ist, schrittweise zu reduzieren.
– Die richtungs- und zukunftsweisende Entwicklung des Gesundheitsstandorts Bamberg mit einer Erweiterung des Klinikums und dem Bau des neuen Gesundheitszentrums auf dem Lagarde-Campus (Medical Valley).
Insgesamt belaufen sich unsere Investitionen auf annähernd 100 Millionen Euro. Eine stolze Summe! Und wir stemmen dieses Paket aus eigener Kraft. Zu verdanken  haben wir das der umsichtigen und vorausschauenden Finanzplanung von Bertram Felix, um dessen Gespür und Geschick uns viele andere Städte beneiden, wie ich aus den Gremien des Bayerischen Städtetags weiß. Vor allem die kluge Rücklagenpolitik hat sich als gelungenes Instrument erwiesen, weil sie uns verlässliche Stabilität und  bürgernahe Handlungsspielräume verschafft. Daraus profitieren Stadtrat und Bürgerschaft gleichermaßen. So steht am Ende ein Haushalt mit Maß und Mitte. Ein  Haushalt, der auf finanzielle Abenteuer verzichtet, besonders das soziale und kulturelle Leben in unserer Stadt fördert und seriös finanziert ist.
Doch ohne eine funktionierende Verwaltung funktioniert die Umsetzung der vielen beschlossenen Projekte nicht. Der Dienst an der Bürgerschaft gelingt am besten, wenn wir auch in Zukunft kompetente und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben. Nach der umfangreichen und hilfreichen Mitarbeiterbefragung in diesem Jahr, wurde gehandelt: Für den Bereich Aus- und Fortbildung wurden die Finanzmittel um 46.000 auf 341.000 Euro erhöht. Damit ist auch die Fortführung der Führungskräfte-Schulung gewährleistet. Außerdem sind notwendige Stellenmehrungen beschlossen worden, um die zunehmenden Aufgaben zu bewältigen, dem Fachkräftemangel zu begegnen und die Herausforderungen einer wachsenden Stadt entschlossen anzupacken.
Dazu gehört auch, bei der Digitalisierung der Verwaltung voranzukommen. Da haben wir Nachholbedarf. Eine gute technische Ausstattung und die Möglichkeit, problemlos im Homeoffice arbeiten zu können, wird von neuen Bewerberinnen und Bewerbern als Selbstverständlichkeit erachtet. Außerdem nutzen wir das Programm SmartCity, um mit den Instrumenten der Digitalisierung das Leben in der Stadt zu verbessern. Auch bei Bamberg Service wollen wir effizienter werden: Im neuen Haushalt schaffen wir  die Voraussetzungen, um das frei werdende Bundessortenamt für eine Verlagerung des Standorts zu nutzen. Das ermöglicht es uns, die Arbeitsplätze zu modernisieren,  der Ökologie Rechnung zu tragen und die Abläufe zu verbessern. Dafür werden Mittel in Höhe von 12,25 Millionen Euro aufgewendet.
Unsere Stadtverwaltung steht vor großen Veränderungen: In diesem Jahr haben wir das neue Rathaus in der Luitpoldstraße bezogen. In wenigen Monaten stehen dann schon der Auszug aus dem Rathaus am Maxplatz und der Einzug ins Schloss Geyerswörth auf dem Programm. Die Vorbereitungen dieser Verlagerungen sind bereits angelaufen und beschäftigen die Mitarbeitenden in der Verwaltung neben dem Tagesgeschäft nicht unerheblich, wie Sie sich vorstellen können.
Im Wettbewerb um Fachkräfte sind gute Arbeitsbedingungen unerlässlich. Trotzdem müssen wir aufpassen. Die Personalkosten steigen jetzt um 7,67 Prozent, und damit  um 6,7 Millionen Euro, auf 93,4 Millionen Euro. Dabei ist die wesentliche Ursache für diese Entwicklung von uns nicht beeinflussbar. Sie heißt ganz einfach: Tarifsteigerungen. Diese schlagen sich insbesondere in den personalintensiven budgetierten Einrichtungen nieder, also im E.T.A.-Hoffmann-Theater, in der Volkshochschule und in der Musikschule. Dies wurde im Haushalt mit einer Erhöhung um 270.000 Euro berücksichtigt, so dass deren Handlungsfähigkeit unverändert gegeben ist. Es ist ein gutes Zeichen an die Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen, wenn wir die Globalbeträge erhöhen:
Kultur: Der hierfür reservierte Globalbetrag wurde um 3,5 Prozent auf 315.000 Euro erhöht. Außerdem wurde der Fortbestand der wunderbaren Einrichtung KuFa gesichert. Hier haben wir erfolgreich mit Landkreis und Bezirk über eine Co-Finanzierung verhandelt. Nun steuern alle drei Partner jeweils 25.000 Euro bei und sorgen  dafür, dass in Bamberg die Kultur bei der Inklusion weiter mit großen Schritten vorangeht. Für diese Einigung sei an dieser Stelle dem Landkreis und Bezirk herzlich gedankt.
Wir investieren in die kulturellen Einrichtungen. So beim E.T.A.-Hoffmann-Haus, bei der Reithalle Lagarde, bei einem neuen Depot für das E.T.A.-Hoffmann-Theater, beim Festsaal an der Musikschule in der St. Getreu-Straße, der nächstes Jahr fertig werden soll. Aus dem einsturzgefährdeten Denkmal in der Oberen Sandstraße 20 realisieren wir mit Hilfe von Bundesmitteln ein schmuckes Kulturhaus: Dort wird es nach einer aufwendigen Sanierung wieder einen Musik-Club geben, städtische Beiräte und ein  Kulturcafé sollen hier Platz finden. Im Jahr 2024 geht es mit den Feinplanungen los. Im gleichen Umfang wie bei der Kultur wurden auch die Globalbeträge für Sport und Jugend angehoben, nämlich auf 207.000 bzw. 689.000 Euro. So können wir dank rechtzeitig gesicherter Fördermittel die Generalsanierung des Jugendzentrums am Margaretendamm in Angriff nehmen, wo wir mit einem Gesamtausgabedarf von 6,76 Millionen Euro rechnen. Den Bamberger Sport wollen wir noch intensiver  unterstützen. Endlich ehren wir wieder unsere besten Sportler. Wir unterstützen die wertvolle und oft unterschätzte umfangreiche Jugendarbeit von Freak City im Basketballbereich. Wir erhöhen den Unterhaltsbetrag für Rasenspielfelder, und wir sichern mit einer Verpflichtungsermächtigung zu, ein neues und zusätzliches Kunstrasenspielfeld im Bamberger Süden zu errichten. „Volle Pulle“ heißt es beim Sportzentrum Gaustadt. Dort sprechen wir von einem Gesamtausgabebedarf 3,34 Millionen Euro, um dem Vereinssport eine moderne Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Rechtzeitig zum 100-jährigen Jubiläum 2026 wird der Volkspark in Bamberg-Ost umfassend saniert. 6,3 Millionen Euro werden in die Sanierung der Tribünengebäude gesteckt. Im zweiten Teilprojekt sollen die Sportanlagen im Stadion auf ein  zeitgemäßes und multifunktionales Niveau gehoben werden: das betrifft vor allem die Tartanbahn, das Marathontor und die öffentlichen Toiletten. Das dritte Teilprojekt  setzt bei den übrigen Räumen und Einrichtungen im öffentlichen Volkspark an. Wir garantieren 300.000 Euro für die Sanierung der Rollschuhbahn und die Errichtung einer neuen Eislaufbahn. Außerdem sind 25.000 Euro für inklusive Spielgeräte in diesem beliebten Naherholungsgebiet vorgesehen.
Die Schulsanierung ist und bleibt ein Herzstück unserer Kommunalpolitik. Eine Daueraufgabe, der sich unser Immobilienmanagement intensiv widmet. Im Zweckverband Gymnasien stehen verschiedene Investitionen an. So werden wir nun den Ersatzneubau für das Dientzenhofer Gymnasium weiter voranbringen. Zwölf Klassenzimmer und vier Ersatzklassenzimmer in Containern sollen am E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium eingerichtet werden. Die Flachdachsanierung der neuen Turnhalle beim E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium wird mit einem Investitionsvolumen von 2 Millionen Euro angegangen. Außerdem wollen wir die Fachklassenräume für den MINT-Zweig am Kaiser-Heinrich-Gymnasium und am Eichendorff-Gymnasium einrichten.
Auch bei den städtischen Grund-, Mittel- und Hauptschulen kennen wir unsere Hausaufgaben. Die Teilsanierung der Wunderburgschule wird fortgesetzt. Die Planungen an der Trimbergschule und der Blauen Schule, beides Großprojekte, nämlich die Generalsanierung der Schulgebäude, werden vorangetrieben. An der Buger Schule wird das Dach erneuert, an der Schule in Wildensorg eine neue Photovoltaikanlage errichtet, in der Heidelsteigschule steht die Sanierung der Turnhalle und des  Umkleidekomplexes an. Außerdem wird das erfolgreiche Toilettenprogramm fortgesetzt: ein Schwerpunkt soll im Jahr 2024 in der Domschule liegen.
Wir investieren nicht nur in Gebäude, die in die Jahre gekommen sind. Das alleine genügt nicht. Deshalb wurde auch ein Vorsorgebeschluss gefasst für den Ausbau der  Jugendsozialarbeit an Schulen, damit wir zusätzliches Geld bereithalten. Auch das Thema Mittagsbetreuung an den Schulen packen wir an. 180.000 Euro wurden auf der Nachschiebeliste genehmigt, um den Trägern Planungssicherheit zu geben. Im Jahr 2024 soll Mittagsbetreuung dort angeboten werden, wo sie nachgefragt wird.
Unsere vor 7 Jahren begonnene und sehr erfolgreiche „KiTa-Offensive“ wird fortgesetzt. So wird weiterhin eine 100-prozentige Förderung bei den Trägern in der  Bamberger Soziallandschaft garantiert, bezogen auf die zuwendungsfähigen Kosten. Das gilt sowohl im Kinderkrippen- als auch im Kindergarten- und im Hortbereich. Für die spürbar wirksame „KiTa-Offensive“ stehen im Haushalt 2024 erneut 700.000 Euro sowie eine Verpflichtungsermächtigung über 16 Millionen Euro für Investitionen zur  Verfügung. Davon profitiert im nächsten Jahr der Kindergarten St. Michael und der Philippus-Kindergarten am Klinikum. Wir unterstützen tatkräftig die Planungen für neue KiTas auf dem Lagarde-Campus, im Ulanenpark und auf dem Maisel-Gelände. Schon bald gibt es Einweihungsfeiern für die Kindergärten St. Urban (Südwest) und St. Anna im Bamberger Osten. Im Frühjahr eröffnet außerdem die erweiterte KiTa am Ochsenanger in Gaustadt: Allein hier entstehen 62 neue Betreuungsplätze. Der  Zwischenstand bei der Kita-Offensive lautet somit: 557 neu geschaffene KiTa-Plätze, wobei wir den Fachkräftemangel im Betreuungsbereich oft zu spüren bekommen.
Wie leistungsfähig unsere Stadt ist, zeigt sich daran, dass der Haushalt 2024 auch die deutliche Erhöhung des Bürgergeldes auffangen muss und kann. Zum 1. Januar 2024 steigen die Zuwendungen um 12 Prozent auf dann insgesamt 11 Millionen Euro.
Wir kümmern uns selbstverständlich um die Menschen, die sozial benachteiligt sind und Hilfe brauchen. Deshalb wird der Globalbetrag für Soziales am deutlichsten angehoben. 5 Prozent mehr stellen wir für diesen Bereich im neuen Jahr zur Verfügung, insgesamt dann 330.000 Euro. Außerdem bieten wir der Öffentlichkeit die Unterstützungsfonds an. Hier haben sich die Haushaltsberatungen gelohnt, so dass wieder jeweils 75.000 Euro ausgegeben werden können. Das darf durchaus als  Dankeschön und als Wertschätzung für das große bürgerschaftliche Engagement in Bamberg interpretiert werden.
Das Echo aus der Stadtgesellschaft zum Zustand von vielen Straßen ist kritisch. Jetzt sagen wir den Schlaglöchern den Kampf an: Im Etat 2024 sind eine Million Euro  zusätzlich im Dienstleistungsentgelt für die Sanierung von Straßenschäden vorgesehen. Ebenso fließt mehr Geld in das Fahrradwegenetz: Um 45.000 Euro wird das hier  zur Verfügung stehende Budget auf 145.000 Euro erhöht. Generell gilt: Unsere Verkehrswege werden kontinuierlich verbessert. Etwa in Bug, wo die Sanierung der Franz- Fischer-Brücke geradezu mustergültig im Zeit- und Kostenplan liegt und im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein soll. Es steht bald die Markusbrücke an, wo der Brückenkopf im nächsten Jahr für 780.000 Euro saniert und entsprechende Einschränkungen für den Verkehr nach sich ziehen wird. Auch der Domberg, wird verbessert, weil wir in die barrierefreie Gestaltung des Domplatzes einsteigen und dafür 100.000 Euro im Haushalt vorgesehen haben. Eine berechtigte Forderung des Behindertenbeirats. Ferner unterstützen wir die ÖPNV-Verzahnung mit dem Landkreis und haben 200.000 Euro für die Einrichtung eines provisorischen regionalen Omnibusbahnhofs in der  Luitpoldstraße reserviert. Ich bin gespannt auf die angekündigte Reform im ÖPNV des Landkreises, die Ausschreibungsfrist endet morgen. Zum Programm im neuen Jahr gehören auch: Die Gestaltung des Geyerswörthsteges mit einer breiten öffentlichen Beteiligung und die Maßnahmen zur Friedrichstraße mit der konkreten Planung, nachdem wir Klarheit über die Oberflächenerhaltung geschaffen haben und die Anwohner die Anbindung an die Fernwärme erhalten.
Die Attraktivität der Innenstadt beeinflusst zweifellos den Erfolg der Einkaufsstadt Bamberg. Die Besucherinnen und Besucher unserer Innenstadt haben die neuen  Sitzgelegenheiten als Steigerung der Aufenthaltsqualität erkannt. Der Brunnen am Obstmarkt sprudelt wieder. Die Brunnensanierungen im Zentrum setzen wir nächstes Jahr fort mit dem Brunnen am Maxplatz. Außerdem gehen wir in die zweite Runde mit dem Innenstadtfond und rufen beim Projekt „Mitte.Bamberg.2025“ die Bürgerschaft auf, neue Ideen für die Stadtmitte einzubringen. Ob die Nördliche Promenade als attraktiver Anziehungspunkt dienen kann, wollen wir mit dem Programm „Sommer an  der Promenade“ testen. Das Ziel ist es, diesen Platz als Aufenthalts- und Rückzugsraum zum Leben zu erwecken und zu optimieren. Wir werden ab Juni verschiedene  Veranstaltungsformate testen und auswerten.
Dabei hilft uns Stadtmarketing und es ist gut, dass wir im Interesse des Einzelhandels die Zuschüsse in bewährter Form revitalisiert haben. Auch das hilft, Bamberg als  Wirtschaftsstandort zu stärken und der Konkurrenz aus dem Online-Handel zu begegnen. Vor allem den heimischen Firmen und Institutionen wollen wir auch in Zukunft tatkräftig zur Seite stehen. Ich denke an das geplante und beschlossene Technologie- und Ausbildungszentrum der oberfränkischen Handwerkskammer in Bamberg-Süd  oder den Polizeistandort Tännig, bei denen es 2024 mit den Erschließungen vorangehen wird. Ich meine aber auch den Brose-Standort, wo Erschließungsmaßnahmen für den zweiten Bauabschnitt anstehen. Ein Glücksfall für Bamberg, dass die Investition zur Erweiterung von Brose trotz der veränderten wirtschaftlichen Lage durchgezogen werden. Oder das reformierte Atrium. Wir erwarten sehnsüchtig den Spatenstich für die verschiedenen Bauabschnitte.
Wir müssen unbedingt alle Potentiale für neue Gewerbeflächen heben und interessierten Firmen zur Verfügung stellen. Ich bin mir sicher, dass wir 2024 einen Durchbruch erzielen und einen Kaufvertrag mit der BIMA über das Muna-Gelände abschließen können. Erst gestern konnte ich mit den Verantwortlichen der BIMA persönlich sprechen.
Das wohl wichtigste Infrastruktur-Projekt in den nächsten Jahren gibt uns allerdings der Bund vor und wird uns in den nächsten Jahren ordentlich auf Trab halten: die kommunale Wärmeplanung. Die Energiewende mit Leben erfüllen, das muss ganz oben auf die Tagesordnung. Wenn das Bundesgesetz am 1. Januar 2024 in Kraft tritt, bedeutet das für Städte von der Größe Bambergs, dass die kommunale Wärmeplanung bis zum 30. Juni 2028 vom Stadtrat verabschiedet und von der Rechtsaufsicht  gebilligt werden muss. Es handelt sich also um eine der zentralen Aufgaben für die Zukunft. Viele Bürgerinnen und Bürger sind an der Ausgestaltung sehr interessiert. Das erfahren wir immer wieder auf Grund von gezielten Anfragen, welche Energieträger mit welcher Energie in einer bestimmten Straße künftig zur Verfügung stehen  werden. Wir tun gut daran, zeitnah eine Stabstelle für diesen Bereich zu schaffen, der Haushalt schafft die Voraussetzung. Schließlich befinden wir uns jetzt schon im knallharten Wettbewerb mit anderen Kommunen, die auch qualifiziertes Personal für diese zentrale Aufgabe suchen. Neben der Koordination des Projekts wird Mister oder Miss Wärmeplanung auch nach Kooperationen in der Region suchen müssen. Erste Kontakte mit dem Landkreis wurden dazu schon geführt. Ein spannendes Thema mit  viel Gestaltungskraft. Die öffentliche Sicherheit und Ordnung soll im kommenden Jahr mit dem – auch ausgebauten – kommunalen Ordnungsdienst unterstützt werden.  Zu einer funktionierenden Infrastruktur gehört in diesem Zusammenhang natürlich auch die Feuerwehr. In diesem Jahr haben wir diese durch neue Stellen aufgewertet  und damit ihre Leistungsfähigkeit gestärkt. Darüber hinaus sollen die Fahrzeuge und der Fuhrpark modernisiert werden, wofür im Haushalt ein Ansatz und eine Verpflichtungsermächtigung über insgesamt 3 Millionen Euro abgebildet sind. Außerdem wird die Bekleidung der Brandbekämpfer komplett erneuert, sowohl für die  Ständige Wache als auch für die ehrenamtlichen Feuerwehrlöschgruppen. 800.000 Euro nehmen wir dafür in die Hand. Nicht vergessen werden die weiteren  Rettungskräfte. Damit diese unter besten Bedingungen ausrücken können, errichten wir gemeinsam mit den Landkreisen Bamberg und Forchheim eine neue  Rettungsleitstelle. Der Spatenstich in Buttenheim ist vor knapp zwei Monaten erfolgt. Bei Gesamtkosten von voraussichtlich rund 30 Millionen Euro wird die städtische Umlage im Jahr 2024 mit 660.000 Euro zu Buche schlagen, in Zukunft sogar noch mehr. Erlauben Sie mir noch eine abschließende Bemerkung zum Verhältnis der Stadt Bamberg als Mutter zu ihren Tochtergesellschaften: Die knappen Kassen der Stadt machen es erforderlich, die Gewinnabführung bei den Stadtwerken von 2 auf 3  Millionen Euro zu erhöhen. Anders wäre die Finanzierung unserer Aufgaben und Projekte, vor allem im Sozial- und Kulturbereich, nicht möglich. Gut, dass wir diesen Weg  gemeinsam mit der Geschäftsführung entwickeln konnten. Wer das kritisiert, muss Alternativen nennen. Wer nur kostspielige Erhöhungen und zusätzliche Ausgaben vorschlägt, muss auch erklären können, wie sie finanziert werden. Mein besonderer Dank geht an Bertram Felix und seinem Team. Der Haushalt wurde bravourös  vorbereitet. Deswegen gab es konstruktive Beratungen im Finanzsenat, wofür ich mich sehr bedanke bei den Stadtratsmitgliedern. Namentlich spreche ich dem Leiter des Kämmereiamtes Ingmar Ermold meinen Dank ebenso aus wie Nicole Werlich, Clarissa Müller-Emmerling, Tina Jakob, Birgit Scheer, Sonja Cole, Markus Kastner, Christoph Beckerwerth, Fabian Utzmann, Steffen Schell und Josef Roland. Herr Felix, Sie haben eine tolle Mannschaft, Danke an alle. Ein herzliches Dankeschön geht auch an meine beiden Bürgermeisterkollegen Jonas Glüsenkamp und Wolfgang Metzner für die enge und sehr offene Zusammenarbeit. Das bedeutet mir viel. Die Bürgerschaft kann sich darauf verlassen, dass die Stadtspitze unabhängig von Parteizugehörigkeiten eng und vertrauensvoll zusammenarbeitet. Für mich eine Selbstverständlichkeit. Auch allen Referenten, Geschäftsführern und Vorständen danke ich sehr herzlich. Weil wir an einem Strang ziehen, gelingt es uns immer wieder, die täglichen Herausforderungen  beherzt anzunehmen. Das funktioniert aber nur, wenn alle mitmachen. Deswegen bitte ich die Geschäftsführer und Vorstände, diesen Dank auch an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterzugeben.
Nun darf ich allen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Bamberg, den Kolleginnen und Kollegen in diesem Gremium, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der  Stadtverwaltung, unseren Geschäftsführern und Vorständen ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches, vor allem gesundes und friedvolleres Neues Jahr 2024, wünschen.