Bamberger Landrat Johann Kalb zieht in der Weihnachtssitzung des Kreistages Bilanz
„Wir haben gemeinsam viel erreicht!“
Von A wie Apfelmarkt über K wie Kreativzentrum und M wie Mobilität bis W wie Wasserstoffstrategie spannte Landrat Johann Kalb in der Weihnachtssitzung den Bogen einer Bilanz für das Jahr 2023. „Wir haben gemeinsam viel erreicht“, dankte er den Mitgliedern des Kreistages, dessen Gremien 45 Mal getagt haben, und den 36 Landkreisgemeinden.
Die erneut auf 201 Millionen Euro steigende Umlagekraft hat nach den Worten des Landrates den Rahmen dafür geschaffen, dass der Landkreis wieder auf hohem Niveau – 17 Millionen Euro – investieren konnte: in Bildung, Infrastruktur, Mobilität, Klimaschutz, Wirtschaft oder Kultur.
2023 ist auch ein Jahr der Jubiläen gewesen: Der Förderverein der Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim blickte auf sein 20-jähriges Bestehen. Die Steigerwaldklinik feierte 25. Geburtstag. Den Zweckverband Tierkörperbeseitigung Nordbayern gibt es 40 Jahre und die Regionalplanung in Bayern ein halbes Jahrhundert.
„Nach sechsjähriger Bauzeit ist das digitale Gründerzentrum Lagarde 1 von Landkreis und Stadt Bamberg an den Start gegangen“, freute sich Landrat Kalb genauso wie über den Startschuss für das Kreativzentrum des Cleantech Innovation Park in Hallstadt, für das Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger einen Förderbescheid über zehn Millionen Euro überreicht hat. Mit der Entwicklung einer Wasserstoffstrategie gehen Landkreis, Gemeinden, Wirtschaft und Wissenschaft bereits den nächsten für die Transformation wichtigen Schritt, so Kalb.
Viel Bewegung im positiven Sinne gibt es in der Mobilität. Für die Mobilstationen hat der Landkreis den Bundespreis beim Wettbewerb „Gemeinsam aktiv. Mobil in ländlichen Räumen“ erhalten. Der Kreistag wurde als bundesweit „radaktivstes Kommunalparlament“ beim Stadtradeln ausgezeichnet. Ab August 2024 gehen die neuen Buslinien im Landkreis Bamberg mit deutlich besserer Taktung und jährlich rund vier statt bisher 2,3 Millionen Linienkilometern an den Start. Zum neuen Jahr wächst der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg. Hohe Fördermittel gibt es für den geplanten Metropolradweg von Bamberg nach Nürnberg.
Wasserstoffstrategie und das intermodale Mobilitätskonzept zahlen auch auf den Klimaschutz ein. Neu ist das gemeinsame Solarflächenkataster oder der Klimabeirat von Stadt und Landkreis Bamberg, der sich 2023 konstituiert hat.
Bei der Bildung gab es in diesem Jahr einen Schwerpunkt beim Ausbau des MINT-Netzwerkes und der Anschaffung des MINT-Mobils. Gestartet wurde vom Zweckverband Gymnasien eine europaweite Ausschreibung eines Architekturwettbewerbes für das Dientzenhofer-Gymnasium. Im Rahmen des Projektes „Demokratie leben“ gab es auch eine Klausurtagung des Jugendkreistages.
Die Landkreis-Olympiade „Landkreis in Bewegung“, Adventsengel, internationale Woche oder das zweite Kinderfest auf der Giechburg unterstrichen die Leistungsfähigkeit in Kultur und Ehrenamt. Im kommenden Jahr erwartet der Landkreis die Entscheidung über die Bewerbung der europäischen Klosterlandschaften „CISTERSCAPES“ um das europäische Kulturerbe-Siegel.
Herausfordernd war das Jahr 2023 für den Bereich des Gesundheitswesens und der Pflege insbesondere durch die geplante Krankenhausreform. Auch die gemeinnützige Krankenhausgesellschaft des Landkreises (GKG) hat im Rahmen der Aktion „Alarmstufe rot“ auf die schwierige Situation hingewiesen.
„Der Landkreis hat die GKG mit zehn Millionen Euro Eigenkapital gestärkt“, dankte der Landrat den Kreisgremien für dieses wichtige Signal für die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. Positive Entwicklungen hat es durch gemeinsamen Pflegestützpunkt von Landkreis, Stadt und Bezirk Oberfranken, durch eine Pflegeschule im Posthochhaus oder durch den Spatenstich für die neue integrierte Leitstelle Bamberg-Forchheim in Buttenheim gegeben.
Auf die Bestrebungen, die Regionalität zu fördern, haben eingezahlt der Genusstag in Viereth-Trunstadt mit Ministerpräsident Markus Söder, der Apfelmarkt in Burgebrach, die Auszeichnung als Ökomodellregion oder das Projekt „Heimat für Regionalprodukte“, die Nachhaltigkeitscharta oder der Klimafond der Europäischen Metropolregion.
Für ihre große Solidarität danke Landrat Johann Kalb den Gemeinden des Landkreises bei der Bewältigung der schwierigen Flüchtlingssituation. Inzwischen leben mehr als 2700 Flüchtlingen im Kreis. Es gibt 62 dezentrale Unterkünfte. Für die mehr als 150 Schutz Suchenden, die die Regierung von Oberfranken dem Landkreis derzeit monatlich aus der AEO zuweist, gibt es kaum noch Wohnraum. Kitas und Schulen sind ebenso wie das Ehrenamt überlastet.
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