Bayernwerk nimmt in Neudorf bei Ebensfeld digitale Ortsnetzstation in Betrieb
Die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) hat am Freitag, 17. November, zusammen mit politischen Gästen in Neudorf im Landkreis Lichtenfels die Inbetriebnahme der 125. digitalen Ortsnetzstation des Kundencenters Bamberg gefeiert. Die moderne Station wird künftig dafür sorgen, dass mehr Ökostrom in das Ortsnetz des Bayernwerks eingespeist werden kann. Die Kosten liegen bei rund 85.000 Euro.
„Digitale Ortsnetzstationen wie in Neudorf können Stromschwankungen, die durch die fluktuierende Einspeisung erneuerbarer Energien häufiger auftreten, besser ausgleichen“, erklärt Carsten Schneider, Leiter des Kundencenters Bamberg. „Dadurch werden unsere Netzkapazitäten besser ausgelastet. Wir müssen die Stromleitungen nicht so stark ausbauen, wie es bei herkömmlichen Ortsnetzstationen der Fall wäre“, beschreibt Thomas Spang, Leiter der Region Franken, die wirtschaftlichen Konsequenzen und folgert: „Das spart Kosten und entlastet damit auch unsere Kundinnen und Kunden.“ „Ich bin froh, dass Sie beständig und verlässlich dafür sorgen, dass die Energiewende auch tatsächlich bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern ankommt“, ergänzte die Landtagsabgeordnete Sabine Gross mit Blick auf das Neudorfer Projekt.
Netzausbau durch Kupfer mit Köpfchen
„Ich freue mich, dass das Bayernwerk durch diesen Ausbau dafür Sorge trägt, dass die Menschen in Ebensfeld und auch in Neudorf mit Photovoltaik Strom erzeugen und diesen ins Netz einspeisen können“, bewertet Ebensfelds Bürgermeister Bernhard Storath das Netzbauprojekt. „So kann jeder seinen Teil zur Energiewende beisteuern.“ Um mehr Ökostrom in das Stromnetz aufnehmen zu können, müssen nicht nur die Stromleitungen selbst ausgebaut werden. Auch Ortsnetzstationen und Umspannwerke, die den Strom zwischen den Spannungsebenen transformieren, sind für den Erfolg der Energiewende wichtig. Das Bayernwerk setzt bei der Modernisierung auf Digitalisierung. Im Landkreis Lichtenfels sollen dieses Jahr 15 digitale Ortsnetzstationen ans Netz gehen.
„Das Thema Energieversorgung und dezentrale Energieerzeugung mit dem Ziel, eine energieautarke Region zu werden, ist für den Landkreis Lichtenfels ein wichtiges Anliegen“, erläuterte Helmut Fischer, Stellvertreter des Landrats. Mit dem geplanten Regionalwerk Obermain sollen eigene Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien im Landkreis umgesetzt und die Bürgerinnen und Bürger daran beteiligt werden. „Ein wichtiger Partner für uns ist die Bayernwerk Netz GmbH“, ergänzte Helmut Fischer und fuhr fort: „Denn nur im Dreiklang von Bürgern, Kommunen und Netzbetreiber werden wir zukunftsfähig sein.“ Auch die Landtagsabgeordnete Gross betonte die notwendige Zusammenarbeit im Sinne der Energiewende, mahnte aber gleichzeitig an, dass die Kommunen hier mehr Unterstützung etwa durch Bund und Freistaat bräuchten.
Schnellerer Service durch Digitalisierung
Ein weiterer Vorteil der digitalen Ortsnetzstationen ist, dass diese aus der Ferne ausgelesen und gesteuert werden können. „Im Störungsfall müssen wir nicht mehr jede Station anfahren und überprüfen, um den Ort der Störung zu lokalisieren. Das erleichtert die Netzsteuerung und beschleunigt die Störungsbehebung“, erklärt Linda Fenn, Servicetechnikerin beim Bayernwerk, die den Anwesenden die neu in Betrieb genommene digitale Ortsnetzstation vorführte. „So unterstützt die Digitalisierung unseren Netzbetrieb und liefert wertvolle Daten für die Versorgungssicherheit“, fasst Carsten Schneider die Vorteile zusammen und ergänzt: „Deshalb sind wir als Kundencenter Bamberg auch stolz darauf, heute die 125. digitale Ortsnetzstation in unserem Planungsgebiet in Betrieb zu nehmen.“ Um die neue Station in das bestehende Stromnetz zu integrieren, wurden rund 300 Meter Kabel verlegt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 85.000 Euro. Die Bauausführung hat die ELG Elektro- und Leitungsbau GmbH für das Bayernwerk übernommen.
Der Ausbau in Neudorf als Puzzlestück
Allein im Markt Ebensfeld werden in diesem Jahr noch zwei weitere digitale Ortsnetzstationen in Betrieb gehen. Eine in Kutzenberg und eine in Draisdorf. Die Netzanbindung in Draisdorf ist aufwändiger: 750 Meter Kabel wurden verlegt und eine Spülbohrung ausgeführt. Weitere größere Maßnahmen im Landkreis sind zum Beispiel in Burgkunstadt zu finden: Zwischen dem Altenheim und der Professor-Arneth-Straße wurde in diesem Jahr das Mittelspannungsnetz verkabelt, im Bereich Weidnitz wird dies im nächsten Jahr geschehen. Insgesamt werden bei beiden Projekten für rund 850.000 Euro mehr als fünf Kilometer Kabel verlegt und eine neue digitale Ortsnetzstation errichtet.
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