Erzbischof Schick ehrt 20 Gruppen aus dem Erzbistum

„Ehrenamtler machen Nächstenliebe lebendig“

(bbk) Ohne ehrenamtliche Helfer wäre nach Worten von Erzbischof Ludwig Schick das kirchliche Gemeindeleben nicht denkbar. „Die zahllosen Ehrenamtler machen die christliche Nächstenliebe im Alltag lebendig“, sagte der Erzbischof am Freitag und würdigte stellvertretend 20 ehrenamtliche Gruppen aus dem Erzbistum. Die Freude am Dienst in der Pfarrgemeinde, den viele noch neben einem anstrengenden Beruf und ihren familiären Aufgaben leisten, sei enorm und beeindruckend, sagte der Oberhirte. Es sei schließlich alles andere als selbstverständlich, für „Gotteslohn“ zu arbeiten und dabei auch noch die ansteckende Freude des Glaubens weiterzugeben.

Im Bamberger Bistumshaus St. Otto ehrte Bischof Schick unter anderen Kirchenputzfrauen aus Münchberg und Friesen. Diese Frauen erledigten im Hintergrund einen wichtigen Dienst, von dem sonst niemand Notiz nehme, so der Erzbischof. Er würdigte auch die Pfarrbusfahrer aus Bad Berneck, die Gemeindemitglieder ohne Auto zum Gottesdienst, zum Seniorenkreis oder zum Pfarrfest fahren.

Eine Ehrung bekam ebenso das „Plauderstündchen“ aus Neundorf Weidach. Diese Gruppe ist ernsthafter, als ihr Name vermuten lässt: Denn jedes „Plauderstündchen“ beginnt mit einer Eucharistiefeier, regelmäßig finden zudem Vorträge über Glaube, Gesundheit, Wissen oder Gedächtnistraining statt. Einmal im Jahr gibt es ein Sommerfest und eine Faschingsveranstaltung. Jeweils im Herbst wird eine Busreise organisiert. Den gemütlichen, lustigen oder besinnlichen Nachmittag gibt es bereits seit 1974.

Erzbischof Schick, der auch Weltkirchenbischof der Bischofskonferenz ist, würdigte besonders das weltkirchliche Engagement der Ehrenamtler, zum Beispiel des kleinen Strickkreises in Lettenreuth. Seit über 20 Jahren haben zwölf Frauen 2000 Decken, Socken und Wärmendes für einen guten Zweck gestrickt. Der Erlös von rund 12.000 Euro kam zum Beispiel Menschen in Peru, Indien oder der Ukraine zugute. Der Handarbeitskreis St. Otto aus Lauf an der Pegnitz „erstrickte“ in fast 40 Jahren über 200.000 Euro für Leprakranke und Waisenkinder in Tansania.

„Suppe am Samstag“ heißt eine ökumenische Initiative aus Bayreuth. Jede Woche wird für rund 45 bedürftige Personen ein gutes Mittagessen mit Kaffee und Gebäck bereitet. Viele kommen aber auch wegen eines guten Gesprächs und der lockeren Atmosphäre. Alter, Konfession, Herkunft und Geschlecht spielen dabei keine Rolle.

Ausgezeichnet wurden auch Gruppen aus den Bereichen Männerpastoral, verschiedene Musikgruppen, Bands und Chöre sowie Bastelinitiativen.

Erzbischof Schick ermutigte die Ehrenamtlichen, ihren Einsatz weiter in den Dienst des Nächsten zu stellen, und gab ihnen ein herzliches „Vergelt’s Gott“ mit auf den Weg.