Coburg: Die Vorbereitungen für den Klinikneubau schreiten voran
Klinikneubau Coburg: Eine Idee wird Wirklichkeit
Die Vorbereitungen für den Klinikneubau auf dem ehemaligen BGS-Gelände in Coburg laufen ungeachtet der Neuordnung bei REGIOMED weiter und damit wird ein deutliches Zeichen gesetzt, das die qualitativ hochwertige Patientenversorgung in der Region klar im Fokus steht. Stadtrat und Kreistag haben bei einer gemeinsamen nichtöffentlichen Sitzung Anfang Oktober die Einreichung des Fördermittelantrages bei der Regierung von Oberfranken einstimmig befürwortet – und damit die Voraussetzung geschaffen, dass das Projekt in die nächste Phase gehen kann.
Die Weichen für die Umsetzung des Projekts hatten REGIOMED, Landkreis und Stadt Coburg im Jahr 2021 mit der Beantragung der Aufnahme in das Jahreskrankenhausbauprogramm des Freistaates Bayern gestellt.
Den Rahmen für den Neubau haben REGIOMED und der Krankenhausverband Coburg in Abstimmung mit dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und der Regierung von Oberfranken abgesteckt. Die Mittel für die Finanzierung eines der größten Hochbauprojekte in der jüngeren Geschichte von Stadt und Landkreis Coburg kommen vorwiegend vom Freistaat Bayern. Den verbleibenden Anteil an Eigenmitteln bringen der Krankenhausverband (und damit Landkreis und Stadt Coburg) und die Klinikum Coburg GmbH auf. Die Klinikum Coburg GmbH betreibt das Krankenhaus und ist damit Bauherr der Maßnahme. Selbstverständlich ergeben sich bei einem Bauvorhaben dieser Dimension auch eine Vielzahl an „regionalen“ Schnittstellen.
Anfang Oktober wurde dem Coburger Stadtrat sowie dem Kreistag der aktuelle Stand des Projekts präsentiert. Mit fortschreitender Planung wurden auch die Kosten aktualisiert und auf Stand gebracht. Im Vergleich zur Kostenschätzung aus 2021, die mit ca. brutto 432 Mio. € schloss (ohne Grundstücks- und ohne Finanzierungskosten), wurden nun Kosten in Höhe von ca. brutto 562 Mio. € berechnet. Der Kostensprung ist im Wesentlichen auf die Entwicklung der Baupreise zurückzuführen – hier ist ein Anstieg vom 2. Quartal 2021 (Basis der Kostenschätzung) zum 2. Quartal 2023 (Basis der Kostenberechnung) von ca. 29% zu verzeichnen. Wie sich die Baupreise in Zukunft entwickeln werden, ist nicht belastbar vorauszusagen. Eine Steigerung wie in den vergangenen beiden Jahren scheint jedoch eher unwahrscheinlich.
Die Bauarbeiten unter Verantwortung der Klinikum Coburg GmbH sollen im Sommer 2024 mit den Erdbauarbeiten beginnen. Die Bauzeit wird aktuell mit ca. 5 Jahren angenommen. Mit der Inbetriebnahme und dem Umzug des Klinikums ist in 2029 / 2030 zu rechnen. An die Ausführungen schloss sich eine interessierte und konstruktive Diskussion mit den Damen und Herren des Stadtrates sowie des Kreistages an.
„Dass diese Diskussion über Fraktionsgrenzen hinweg engagiert geführt worden ist, zeugt von einem hohen und positiven Interesse an unserem Vorhaben. Und das brauchen wir dringender denn je in Zeiten, in denen die gesamte Gesundheitsbranche umstrukturiert und neu ausgerichtet wird“, sagt Michael Musick, Geschäftsführer der Klinikum Coburg GmbH und der REGIOMED-Kliniken GmbH.
„Die Zustimmung war ein starkes Zeichen“, bestätigt Landrat Sebastian Straubel, der zugleich Vorsitzender des Krankenhausverbandes ist. „Die politische Rückendeckung von Kreistag und Stadtrat bestärkt uns, den eingeschlagenen Weg entschlossen gemeinsam weiterzugehen. Wir werden den Fördermittelantrag zügig bei der Regierung von Oberfranken einreichen und danach alles dafür tun, damit das neue Klinikum als Leuchtturm der medizinischen Versorgung in unserer Region schnellstmöglich seinen Betrieb in kommunaler Trägerschaft aufnehmen kann“, ergänzt Straubel.
„Der Klinikneubau ist ein Jahrhundertprojekt für unsere Region. Gemeinsam schaffen wir für die Bürgerinnen und Bürger eine neue Qualität an Gesundheitsversorgung. Vor allem aber schaffen wir für die Mitarbeitenden im Krankenhaus zukünftig bessere Arbeitsbedingungen. Sie alle geben tagtäglich ihr Bestes für die Gesundheit unserer Region, im neuen Klinikum dann unter zeitgemäßen Voraussetzungen“, erklärt Oberbürgermeister Dominik Sauerteig.
Bevor allerdings mit den Bauarbeiten begonnen werden kann, ist noch viel Vorarbeit zu leisten: Planungsprozesse und Planungsvorgaben müssen zusammengebracht werden. Bauleistungen müssen ausgeschrieben und Firmen für die Ausführung gefunden und vertraglich verpflichtet werden. Und wenn die Fördermittel bewilligt sind, der Bau genehmigt ist und alle sonstigen Vorbereitungen und notwendigen Planungen abgeschlossen sind – kann der Neubau ab nächstem Jahr vor Ort entstehen.
Leitgedanken der Planung:
Das Projektteam rund um sander.hofrichter architekten hat unter folgenden Prämissen geplant:
• sparsamer und wirtschaftlicher Einsatz der Mittel eine robuste Grundstruktur, die auf Veränderungen mit möglichst geringem Aufwand flexibel reagieren kann
• eine moderne, auf die Bedürfnisse der späteren Nutzer abgestimmten Architektur
• eine positive, heilende Atmosphäre für Genesende, Mitarbeitende und Besuchende
• eine alltagstaugliche, betriebsorientierte sowie wirtschaftlich nachhaltige Lösungen
• ein intelligenten Energie- und Technikkonzepts, das auch zukünftigen Anforderungen gerecht wird und bedarfsorientiert weiterentwickelt werden kann
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