10 Jahre Bildungsregion Forchheim
Perspektiven für die Bildungsarbeit im Landkreis
Im Jahr 2013 erhielt der Landkreis Forchheim als einer der ersten Landkreise im Freistaat Bayern durch den damaligen Staatsminister für Unterricht und Kultus, Ludwig Spaenle, das Siegel „Bildungsregion in Bayern“. Das 10. Jubiläum dieser Auszeichnung gab den Anlass, im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung in der Sparkasse Forchheim mit einem Blick auf die inzwischen erreichten Erfolge der letzten zehn Jahre auch einen Blick in die Zukunft und auf die weiteren notwendigen Entwicklungen zu werfen.
Die Entwicklung der Bildungsregion Forchheim reicht allerdings noch weiter zurück: Bereits vor rund 20 Jahren hat eine Gruppe engagierter Fachleute aus den Bereichen Bildung und Wirtschaft die Initiative ergriffen, Bildung in Forchheim neu zu denken, Innovationen und Veränderungen anzustoßen und vor Ort die breite Bevölkerung für das Thema Bildung zu Interessieren – nicht zuletzt durch die Gründung des Vereins FOrsprung e.V. Der Landkreis Forchheim wurde so zu einem Motor der Bildungsentwicklung und fand dabei bayern- und bundesweite Aufmerksamkeit, die bis heute anhält.
Bei der Jubiläumsveranstaltung standen deshalb auch über 40 Akteurinnen und Akteure zum Gespräch bereit, die unter den Themenschwerpunkten Bildung für nachhaltige Entwicklung, Familienbildung, Leseförderung, Ganztag, Berufsorientierung, Kultur, Demokratiebildung und Zukunft Bildung den weit über einhundert Teilnehmenden der Veranstaltung einen breiten Einblick in das bisher Erreichte, aber auch in geplante Vorhaben geben konnten. Die 1.
Vorsitzende von FOrsprung e.V., Dr. Cordula Haderlein, und Dr. Julia Schilling als Vertreterin des Bildungsbüros betonten bei ihrer Begrüßung die Bedeutung dieser breiten Vernetzung vor Ort, die in dieser Konstellation wohl weithin beispielhaft sei.
Um das aufzunehmen und zu betonen, wurde bewusst die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch an den Beginn der Veranstaltung gesetzt. So konnte auch für die Zukunft weitergeführt werden, was Forchheim auszeichnet, nämlich der interdisziplinäre Dialog, konkrete Kooperationen und Partnerschaften, gemeinsame Verantwortung und damit die Konstruktion eines stabilen Netzes, das auch in schwierigen Zeiten trägt.
Die Brücke zwischen den beiden Veranstaltungsteilen bildete die Bigband der Adalbert-Stifter-Schule unter Leitung von Rainer Fleischmann, die die Stücke „Eye of the Tiger“, „Shallow“ und „Durch den Monsun“ präsentierten. Den zweiten Teil der Veranstaltung eröffneten der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Forchheim, Harald Reinsch, und die stellvertretende Landrätin Rosi Kraus. Beide drückten nicht nur die Freude und den Stolz über die florierende Bildungslandschaft im Landkreis Forchheim aus, sondern auch darüber, dass sich der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Dr. Ulrich Maly zu einem Redebeitrag hatte gewinnen lassen.
In seinem Vortrag ging Ulrich Maly unter kritischer Sicht auf unser deutsches Bildungssystem, aber dennoch mit Tiefgründigkeit und Humor gewürzt, aus der Erfahrung seiner über zwei Jahrzehnte langen Tätigkeiten als Kommunalpolitiker auf Stadt, Landes- Bundes- und Europaebene auf die Notwendigkeit des kommunalen Engagements im Bereich Bildung ein, obwohl die Kommunen dafür inhaltlich nicht zuständig seien. Dennoch ist der Etat für Bildungsangelegenheiten in den Kommunen einer der größten und für die Zukunft des Gemeinwesens auch einer der Wichtigsten. Insofern sei es nur logisch und konsequent, dass die Kommunen sich nicht nur finanziell, sondern auch inhaltlich und gestaltend um den Bildungsbereich kümmern. Das örtliche Bildungsbüro sei dafür ein wichtiges Zeichen, aber auch ein Garant für Qualität und Vernetzung. In einem philosophischen Bogen führte er dazu Belege und Zitate von Philipp Melanchthon bis zu Emanuel Kant an, bevor er im letzten Teil seines Vortrags noch einmal auf die Bildungslandschaft vor Ort und ihre Bedeutung einging.
Dr. Florian Neumann, Leiter der Transferagentur Bayern Nord für Kommunales Bildungsmanagement mit Sitz in der Geschäftsstelle der Europäischen Metropolregion Nürnberg, bekräftigte daraufhin die Vorreiterrolle des Landkreises Forchheim in der Region mit einer Anekdote aus Berlin – selbst dort hat sich der Landkreis bereits einen Namen gemacht.
Zum Abschluss der Veranstaltung bedankten sich Dr. Cordula Haderlein gemeinsam mit Dr. Julia Schilling bei den „Gründungsvätern“ der Bildungsregion Forchheim: Dr. Ewald Maier, langjähriger Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Forchheim; Wolfgang Blos und Gerhard Koller, beide ehemalige Schulamtsdirektoren; Altlandrat Reinhardt Glauber; sowie Martin Haendl, Leiter des Bildungsbüros Forchheim, der mit seinem Team in den letzten 10 Jahren wertvolle Aufbauarbeit geleistet hat. Alle erhielten ein Öl der Marke „Goldene Saat“ als Ausdruck der Dankbarkeit, dass sie die „Goldene Saat der Bildung“ im Landkreis gesät und in den letzten Jahren und Jahrzehnten gehegt und gepflegt haben.
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