Generalversammlung des TSV Breitengüßbach
Perfektes Timing! Zum 100-jährigen Bestehen bilanzierten die Verantwortlichen des TSV Breitengüßbach bei der Generalversammlung des erfolgreichsten Jahr in der Vereinsgeschichte große Erfolge: Durchmarsch der Basketballer in die ProB-Bundesliga ohne Niederlage, dritter Platz der Bundesliga-Kegler im europäischen Team-Pokal mit 24 Teams aus 14 Nationen, Vizemeisterschaft der Fußballer in der Bezirksliga, Fernsehauftritt der Hiphopper des United Dance Teams, deren Junioren bei der Deutschen Turnerjugend im Schautanz auf Rang 2 landeten.
Doch nicht nur Leistungssport steht beim Verein mit über 1000 Mitgliedern im Fokus. So wurde die Leistung des 82-jährigen Erwin Herold herausgestellt, der in der 4. Mannschaft der Tischtennisabteilung in zwei Spielen an der Platte stand und vier Punkte holte. In Turn- und Leichtathletikabteilung erfüllten 57 Teilnehmer die Anforderungen zum Erhalt des Sportabzeichens. Die Wanderabteilung verzeichnet durchschnittlich 20 Teilnehmer bei den Aktiven-Wanderungen und elf bei den Senioren-Angeboten. Allein beim Aktionstag zum Jubiläum begaben sich rund 100 Wanderfreunde auf die drei angebotenen Strecken.
Auch das Corona-Tief scheint überwunden. Über 40 Neuaufnahmen beim United Dance Team seit Jahresbeginn, Basketball spielen wieder Mannschaften in allen Altersklassen, die Tischtennisabteilung startete mit vier Mannschaften in den Punktspielbetrieb.
Die Corona-Zeit nutzten die Vereinsverantwortlichen im Zusammenhang mit der Kündigung des vormaligen Pächters und in Zusammenarbeit mit heimischen Firmen für eine umfassende Ertüchtigung des Vereinsheimes, wozu auch Überbrückungshilfen genutzt wurden. „Rund 350.000 Euro haben wir dafür investiert“, rechnete Vorsitzender Stefan Neubauer vor und dazu 190.000 Euro an Eigenleistung beigesteuert. „Das hat Stunden an Arbeit gekosten“, stöhnte Neubauer. Trotz der enormen Aufwendungen „steht unser Verein ganz gut da und verfügt über ein beachtliches Anlagevermögen“, ergänzte Schatzmeister Rainer Dörr. Und auch Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder lobte, dass „der TSV ein zukunftsfähiges gastronomisches Angebot geschaffen hat“.
Doch die Arbeit geht nicht aus. Aktuell wurde die Flutlichtanlage am Fußballgelände auf LED-Leuchten umgerüstet und Kegelabteilungsleiter Dietmar Weiß mahnte Renovierungsbedarf auf der 16 Jahre alten Bundesliga-Bahn und in der Kegelstube an, damit man den Spielbetrieb zweier Bundesligamannschaften (Männer und Frauen) und aller weiteren Teams aufrechterhalten könne. „Die Kegler mit ihren Männern in der 1. Bundesliga und den Frauen in der 2. Bundesliga sind unser Aushängeschild“, gab Vorsitzender Neubauer unumwunden zu, der auch ein Kompliment für die Basketballer aussprach und das Konzept der Local heroes, also mit Spielern aus der Region und ohne ausländische Importspieler würdigte.
Eine Herausforderung bedeutete der Aufstieg der Basketball in die 2. Bundesliga Pro B, wie Abteilungsleiter Florian Dörr herausstellte. „Wir mussten den Etat vervierfachen, um die Vorgaben des Verbandes zu erfüllen. Allein die neue Anzeigetafel kostete 20.000 Euro, eine Video-Internetübertragung samt Kommentatoren musste eingerichtet und innerhalb von drei Monaten zwei hauptamtliche Mitarbeiter gefunden und eingestellt werden.“
Da geht es in der Tischtennis-, Turn-, Leichtathletik- und Wanderabteilung beschaulicher zu. „Wir hatten Spaß an unserem Sport“, schwärmte Tobias Witt für seine TT-Kollegen und Reinhard Karsch vom „Trainingslager“ seiner Wanderführer rund um die Wartburg und freut sich schon auf den Besuch des Weihnachts-Töpfermarktes in Thurnau. Fast 300 Mitglieder verzeichnet Sabine Zwiers in der Turn- und Leichtathletikabteilung, vom Kleinkind bis zu Senioren.
Fast 200 Mitglieder zählt das United dance Team mit 165 Aktiven in zehn Tanzgruppen, wie Birgit Schönborn-Herrmann herausstellte. Und diese Gruppen werden nicht nur vom Bayerischen Fernsehen gebucht, sondern sind auf vielen Meisterschaften am Start und in der Klinik Lautergrund wie auch der Landkreis-Garde aktiv.
Den Zulauf anderer Abteilung im Nachwuchsbereich verspüren die Fußballer nicht. Die Kleinfeldmannschaften spielen noch unter TSV-Regie, auf dem Großfeld aber unter dem Dach der JFK Kreuzburg Kickers, einer Kooperation von sechs Vereinen entlang des Maines von Staffelbach bis Breitengüßbach. „Momentan sind wir dabei für die D-Junioren federführend“ sagte Abteilungsleiter Markus Zeller. Der auch an das knappe Scheitern in der Aufstiegsrelegation gegen den SV Friesen erinnerte. „Die Meisterschaft zum 100. Jubiläum haben wir leider versemmelt.“ Aktuell befinde sich das Bezirksliga-Team im Umbruch, eine Neuausrichtung durch Verjüngung, und der Trend zeige nach oben. Ein Novum zeige sich in der Reserve, bei der mit Jaqueline Koffler erstmals eine Trainerin im Herrenbereich an der Seitenlinie stehe.
Im Rückblick auf das Festwochenende resümierte Vorsitzender Neubauer, dass „Breitengüßbach so einen Festzug noch nicht gesehen“ habe. „Es war eine dolle Präsentation aller Abteilungen. Und wir haben bei all den Feierlichkeiten nicht draufgelegt.“
Eine gut vorbereitete Zäsur brachten die Neuwahlen des Vorstandes. Nach rund 50 Jahren an verantwortlichen Positionen in Gemeinde, Verein und Basketballabteilung trat Reiner Hoffmann, der vor wenigen Tagen seinen 70. Geburtstag feierte, ins zweite Glied zurück, präsentierte aber mit Jonas Wiese einen vielversprechenden Nachfolger, der in den zurückliegenden 30 Jahren alle Mannschaften der Basketballabteilung durchlaufen hat. Gewählt wurden jeweils einstimmig: Erster Vorsitzender Stefan Neubauer, stellvertretende Vorsitzende Dietmar Weiß und Jonas Wiese (neu), Schatzmeister Rainer Dörr, Schriftführer Ralf Kuzcera, Kassenprüfer Volker Keppner und Stefan Schor.
Als Abteilungsleiter bestätigt wurden: Für die Basketballabteilung Florian Dörr, Markus Walker (Stellvertreter); Fußballabteilung: Markus Zeller/Stefan Neubauer, Kegelabteilung: Dietmar Weiß/Dieter Nüßlein; Tanzsport: Birgit Schönborn-Hermann/Stephi Grimm; Wanderabteilung: Reinhard Karsch/Thomas Kistner; Tischtennis: Tobias Witt; Turn- und Leichtathletik: Sabine Zwiers/Rainer Dörr.
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