Hirschkäfer im Forchheimer Kellerwald
Unser größter einheimischer Käfer – mit „Geweih“ erreicht er bis zu neun Zentimeter Länge – ist der allseits bekannte, aber sehr seltene Hirschkäfer. Mitte Juni bis Anfang August schwärmt das Insekt nach einer fünf- bis achtjährigen unterirdischen Larven- und Puppenzeit, um sich zu paaren. Dabei kommt es bekanntlich oft zu Kämpfen der Männchen, die mit den Zangen ausgetragen werden. Zur Reifung der Eier müssen sich die Paare dann mehrere Tage an den Wundstellen von Eichen oder Buchen am Baumsaft stärken.
Carsten Schlegel, Biologielehrer am Ehrenbürg- Gymnasium, entdeckte dieser Tage ein Hirschkäferweibchen in seinem Garten. Er hielt daraufhin auch im nahe gelegenen Kellerwald die Augen offen und wurde in der Nähe des Schützenkellers prompt fündig. Anne Schneider schoss das Foto des urigen Geweihträgers, der für 2012 zum „Insekt des Jahres“ gewählt wurde.
In Bayern kommt der Schröter, wie er auch heißt, hauptsächlich im Nordwesten, d.h. in Unterfranken vor, wobei Forchheim wohl den östlichsten Rand dieses Vorkommens markiert. Weil bis vor kurzem wegen der Intensivierung der Forstwirtschaft auch die Baumstubben gerodet wurden und so kein morsches Holz für die Käferbrut im Boden zurückblieb, ist der imposante Käfer in vielen Gegenden völlig verschwunden. Im Kellerwald mit seinem alten Baumbestand findet er aber – wie das Foto beweist – noch genügend Totholz und Saftleckstellen! Aufmerksame Besucher können ihn am ehesten in der Dämmerung bei seinem brummenden Flug auf den Kellern beobachten.
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