Halbzeit beim Bau der neuen Stromleitungen bei Weißdorf

Das Bayernwerk liegt beim Bau der Mittelspannungsverkabelung zwischen Weißdorf, Sparneck, Schwarzenbach an der Saale und Wulmersreuth gut im Zeitplan

Die laufenden Bauarbeiten zur Erweiterung des Stromnetzes bei Weißdorf liegen im Zeitplan. Seit Mai sind im Auftrag der Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) bereits 50 Prozent der Kabel verlegt, die die bestehenden Freileitungen ersetzen werden. Das Bayernwerk investiert allein in dieses Projekt rund 2,6 Millionen Euro. Dabei ist das Netzbauprojekt im südlichen Landkreis Hof eines von vielen Netzbauprojekten, mit denen das Bayernwerk die Energiewende vorantreibt.

Das Netzbau-Projekt rund um Weißdorf ist ein wichtiger Schritt für die Energiezukunft im südlichen Landkreis Hof. Das verdeutlichte auch die Anwesenheit zahlreicher politischer Vertreter wie dem damaligen Landtagsabgeordneten Klaus Adelt oder dem neu gewählten Landtagsabgeordneten Kristan Freiherr von Waldenfels beim Spatenstich am 5. Mai dieses Jahres. „Mit dieser Maßnahme machen wir das Netz fit für die kommenden Jahre. Wir erhöhen die Versorgungssicherheit und erweitern die Leistungsfähigkeit des Netzes mit Blick auf die steigende Nachfrage“, erklärt Michael Bauer, Leiter des Bayernwerk-Kundencenters Naila. „Wir befinden uns mitten in einem historischen Wandel der Energieversorgung. Denn um die Klimaziele der bayerischen Staatsregierung zu erreichen, müssen die Stromnetze deutlich ausgebaut werden“, so Bauer weiter. Bis 2030 wird im Netz des Bayernwerks mit einem Anstieg des Solarstroms von derzeit 10,4 Gigawatt auf 36 Gigawatt gerechnet. Bereits heute sind über 425.000 PV-Anlagen an das Stromnetz des Bayernwerks angeschlossen. Diesem Anstieg muss das Stromnetz gewachsen sein.

Baukolonne bei Förmitz

Die Bauarbeiten rund um Weißdorf sollen Ende 2024 abgeschlossen sein. Derzeit befindet sich die Baukolonne der Fränkischen Baugesellschaft, die im Auftrag des Bayernwerks die Bauarbeiten durchführt, bei Förmitz. 50 Prozent der Tiefbau- und Kabelarbeiten sind bereits abgeschlossen. Bis Ende des Jahres sollen weitere 25 Prozent geschafft sein. Die gesamte, rund 18 Kilometer lange, Mittelspannungsleitung wird künftig unterirdisch verlaufen. Die neuen Kabel haben nicht nur eine höhere Übertragungskapazität. Sie sind auch Witterungseinflüssen weniger ausgesetzt als die bisherige Freileitung. Dadurch verringert sich das Risiko von Störungen durch atmosphärische Einflüsse. Der Rückbau der Freileitung erfolgt weitgehend nach Fertigstellung des neuen Erdkabels.

Das Netz rund um Weißdorf wird intelligenter

Außerdem erneuert das Bayernwerk im Rahmen des Projekts vier Ortsnetzstationen. Dabei setzt das Unternehmen auf Digitalisierung: Digitale Ortsnetzstationen sorgen für mehr Flexibilität. Ein regelbarer Ortsnetztransformator gleicht Schwankungen im Energieverbrauch und bei der Einspeisung erneuerbarer Energien automatisch aus. Dank digitaler Stationen können somit mehr Erzeugungsanlagen ans Netz gehen. Sie sind fernsteuerbar und liefern kontinuierlich Daten aus dem Netz, die auch den Servicetechnikerinnen und -technikern bei der Wartung helfen. Bis 2030 sollen im gesamten Bayernwerk-Gebiet tausende digitale Ortsnetzstationen ans Netz gehen. Die vier digitalen Ortsnetzstationen im Bauprojekt Weißdorf sind bereits installiert. Die Inbetriebnahme soll je nach Baufortschritt noch in diesem Jahr erfolgen.

Investition in die Energiewende

Rund 425.000 dezentrale Einspeiser von Erneuerbarer Energie hat das Bayernwerk bereits erfolgreich ans Netz angeschlossen, darunter überwiegend Photovoltaikanlagen. Die Zahl steigt unaufhaltsam. „Seit Jahren bauen wir die Netze in Bayern systematisch aus. Und weil der Strom aus Sonne und Wind nicht immer dann entsteht, wenn man gerade viel davon benötigt, sind intelligente Netze von entscheidender Bedeutung“, sagt Bauer und ergänzt: „Gerade die Verteilnetze bekommen für den Klimaschutz und die Gesellschaft eine immer größere Bedeutung. Denn es gilt: ohne Verteilnetze keine Energiewende.“ Insgesamt investiert das Bayernwerk im Jahr 2023 rund 790 Millionen Euro in den Netzausbau, deutlich mehr als in den zurückliegenden Jahren. Der Verteilnetzbetreiber rechnet im Zeitraum 2021 bis 2024 in Summe mit einem Investitionsvolumen von rund 2,9 Milliarden Euro.