CSU lehnt Sperrung der Henkestraße in Erlangen ab
Erreichbarkeit der Innenstadt darf keinen Schaden nehmen
Im Zuge der Planungen der Stadt-Umland-Bahn wurde jüngst ein Planungsvorschlag vorgestellt, nach dem die Henkestraße für den Verkehr einseitig oder gar beidseitig gesperrt werden soll. Zwischen Goethestraße und Nürnberger Straße wird der motorisierte Individualverkehr nach Vorstellung der Planer ausgeschlossen. Die veröffentlichten Skizzen des StUB Zweckverbands zeigen dabei klar die Präferenz für eine Komplettsperrung auf.
CSU-Erlangen und CSU-Stadtratsfraktion Erlangen halten die Sperrung dieser wichtigen Ost-West-Achse für einen Fehler. Bei der Erlanger Innenstadt handelt es sich um eine historische Planstadt, die im Gegensatz zu anderen Städten keine echte Ringstraße um die Innenstadt vorweisen kann. Wo andernorts die Innenstadt aus allen Richtungen angefahren werden kann, ist das in Erlangen aufgrund des Straßenaufbaus nicht möglich.
Die Erlanger Innenstadt wird von der Werner-von-Siemens-Straße, der Henkestraße und der Neuen Straße durchschnitten. Zugleich sind diese drei Straßen jedoch auch die wichtigsten Ost-West-Verbindungen. Die Neue Straße wurde bereits in eine sogenannte „unechte Einbahnstraße“ umgewandelt und ihr Verkehr auf die Essenbacher Straße und Werner-von-Siemens-Straße verlagert. Mit der Sperrung der Henkestraße soll nun die zweite von drei Ost-West-Achsen blockiert und auf die letzte verbliebene Achse, die Werner-von-Siemens Straße, umgelegt werden. Die Erreichbarkeit der Innenstadt wird damit weiter verschlechtert. Fraktionsvorsitzender Christian Lehrmann erklärt dazu: „Die einzig verbleibende Einfahrtsstraße, nämlich die Werner-von-Siemen Straße, wird zusätzlich von der Straßenbahn StUB mehrmals die Stunde durchschnitten, wodurch der Mehrverkehr in dieser Straße zusätzlich aufgestaut wird. Für die Erreichbarkeit der Erlanger Innenstadt ist das ein großer Nachteil und schadet der Attraktivität unserer Stadt nachhaltig.“
Die Planer der Stadt-Umland-Bahn (StUB) sehen in der Umgestaltung vor den Arcaden einen Qualitätsgewinn für die Innenstadt. Fraglich ist dabei jedoch, wie attraktiv ein Platz mit Außenbestuhlung am Ende ist, der als Hauptknotenpunkt für Straßenbahn und Busverkehr dienen soll.
Der CSU-Kreisvorsitzende Dr. Kurt Höller ergänzt dazu: „Reine Verdrängung wird nicht zum Erfolg führen. Alternative und zusätzliche Parkmöglichkeiten wie attraktive Parkhäuser oder Tiefgaragen in oder rund um die Innenstadt mit guter Anbindung an die Henkestraße sind momentan weder in der Diskussion noch in der Planung. Vor einer Sperrung müsste klar sein, wie und wohin der Parkverkehr mit Ziel Innenstadt umgelenkt werden soll, ohne dabei für Kunden aus dem Umland abschreckend zu wirken.“
Im Rahmen einer Sondersitzung hat sich der Kreisauschuss des CSU-Kreisverbands mit deutlicher Mehrheit gegen die Sperrung ausgesprochen. Die CSU-Stadtratsfraktion wird die vorliegenden Planungen ablehnen.
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