Sommerferienprogramm in Hetzles mit der BUND Naturschutz Ortsgruppe Neunkirchen am Brand und Umgebung
Am 8. September 2023 verbrachten 13 Kinder einen Nachmittag mit Dipl. Biologin und Waldpädagogin Sandra Kramps vom BUND Naturschutz im Wald. Als Begleitpersonen waren Bürgermeister Michael Bayer und Gemeinderat Christoph Schmidtlein dabei.
Nach einem langen Weg durch die Sonne empfanden alle den Wald als angenehm kühl, die dichten Kronen der Bäume ließen kaum Sonnenstrahlen durch. Zeit für eine Trinkpause. Dann ging es weiter den steinigen Hohlweg hinauf, bis wir endlich an Ort und Stelle waren.
Als erstes nahmen wir eine alte Eiche sprichwörtlich unter die Lupe. Wir schätzten sie auf mindestens 250 Jahre, einige vermuteten sie sogar noch älter. In der rissigen Borke fanden wir Moose, Flechten und kleine Spinnennetze und die Zahl 48. Was hatte die wohl zu bedeuten? Später fanden wir noch mehr alte Bäume, die mit Zahlen markiert waren und Löcher hatten. Die Markierung dient dem Schutz der Bäume, denn sie sollen nicht gefällt werden. Ihre Baumhöhlen, vom Buntspecht oder Schwarzspecht in den Stamm gemeißelt, sind dringend benötigte Unterkünfte für viele Tierarten, die als Nachmieter einziehen. Vögel wie Kleiber und Meisen sind auf Baumhöhlen als Brutplatz angewiesen und Waldfledermäuse nutzen sie als Schlafplatz. Auch Hornissen und Bienen nutzen Althöhlen. Wir wissen nun, Baumhöhlen sind wichtig für die Artenvielfalt im Wald.
Weitere Entdeckungen waren ein großer Dachsbau und einige Tierschädel, die wir nicht alle eindeutig identifizieren konnten. Es machte den Kindern als auch den Erwachsenen viel Spaß, im Wald auf Erkundung zu gehen. Alle Schätze wie Blätter, Stöcke, Steine, Moos und Pilze wurden zusammengetragen und gemeinsam angeschaut. Pilze, die im Erdboden wachsen, bilden ein großes Netz aus Pilzfäden, Myzel genannt, mit dem sie sich mit Bäumen vernetzen und eine Lebensgemeinschaft bilden. Der Pilz liefert Wasser und Nährstoffe und bekommt dafür vom Baum den begehrten Zucker, den Bäume in ihren Blättern produzieren. Um besser zu verstehen, wie Pilze ein Myzel bilden, haben wir das Spiel “Myzeljagd” gespielt. Dabei müssen die “Pilze” mit verbundenen Augen und einem Seil in der Hand nach ihren Bäumen suchen. Ein anderes Spiel demonstrierte die Jagdstrategie des Luchses und die guten Hörfähigkeiten des Rehs.
Leider war die Zeit im Wald viel zu schnell vorbei. Er ist ein wunderbarer Ort zum Spielen, Entdecken und Verstecken, Erholen, Wandern und vieles mehr. Es wäre schön, wenn es im nächsten Jahr wieder eine Waldexkursion mit dem BUND Naturschutz gäbe.
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