Volkshochschul-Jubiläum in Bamberg als Fest für die ganze Familie
„Hereinspaziert! 35 Jahre vhs im Alten E-Werk“ ist voller Erfolg
Bei ihrer Geburtstagsfeier „Hereinspaziert! 35 Jahre vhs im Alten E-Werk“ hat die Volkshochschule Bamberg Stadt eine überwältigende Besucher-Resonanz verzeichnet. Menschen aller Altersklassen, verschiedene Nationen, unterschiedlichste Zielgruppen und alle Gesellschaftsschichten waren vertreten und sorgten für ein fröhliches Gedränge im ganzen Haus. „Die vhs ist ihrem Ruf als Ort der Begegnung und des integrativen Miteinanders mehr als gerecht geworden“, würdigte Oberbürgermeister Andreas Starke das Engagement aller Mitwirkenden bei seinem Besuch. Eine Reportage über einen außergewöhnlichen Abend.
Lange vor dem offiziellen Start zieht es die Besucherinnen und Besucher wie magisch durch den mit Luftballons geschmückten Eingang ins Haus. Das Motto „mitmachen, ausprobieren und erleben“ kommt bei Groß und Klein bestens an und wird rege genutzt: „Meine Tochter fand die Selbstverteidigung für Kids so toll, dass ich sie eben für den Kurs angemeldet habe“, sagt eine zufriedene Mutter, die gerade aus dem Sekretariat kommt. Ein Stockwerk höher zeigt sich ein älterer Gast überrascht, wie viel Wissen beim Einbürgerungstest abverlangt wird: „Der Weg der Integration ist gar nicht so leicht“, nimmt er als Erkenntnis mit. Eine junge Frau mit Yogamatte unterm Arm äußert sich hocherfreut über die Gelegenheit, neue Sportangebote auszuprobieren und Dozentinnen kennen zu lernen: „Gesunder Rücken am Arbeitsplatz fand ich sehr interessant. Das werde ich vielleicht noch zusätzlich für meine Gesundheit machen.“
Zufriedene Gesichter auch im Nähraum. Die Stofftauschbörse findet großen Anklang. Material und Muster werden geprüft. Gerade steht eine Mittfünfzigerin vor dem Spiegel und fragt in die Runde: „Steht mir die Farbe?“. Plötzlich schallen Trommelschläge durch den Gang. Im Großen Saal gibt das Percussion-Ensemble den Rhythmus vor. Wippende Körper, Füße kommen in Bewegung. Die beschwingte Atmosphäre überträgt sich auch nach draußen. Auf der Terrasse schwärmen die Gäste vom tollen Ambiente. „Das ist der schönste Platz nah am Wasser, den ich in Bamberg kenne“, berichtet der junge Mann am Nachbartisch, der vor gut einem Jahr die Freude am Spanischlernen im vhs-Kurs für sich entdeckt hat. „Die ganzen Selbstlernprogramme im Internet haben mir nichts gebracht. Ich brauche echtes Feedback, Verbindlichkeit und einen festen Termin, sonst wird das nichts“, so die Selbsterkenntnis.
Vyshyvanka-Modenschau begeistert
Einer der Höhepunkte des Jubiläumsprogramms ist die Vyshyvanka-Modenschau des Kooperationspartners „Mode macht Mut“. Ukrainerinnen, die täglich zum Deutschlernen in die vhs kommen, und freiwillige Models präsentieren die selbstgenähten und bestickten Kleidungsstücke der Kursteilnehmerinnen. Immer mehr Gäste drängen in den Raum, darunter viele kreative Köpfe aus Bamberg aus dem Kulturbereich. Langer Applaus zum Abschluss ist den Beteiligten sicher.
Auch 35 Jahre nach dem Umbau des ehemaligen Elektrizitätswerks der Stadt Bamberg zur Volkhochschule ist in dem Gebäude die Energie förmlich zu spüren. „Das ist der Wissensdurst und die Freude an der Weiterbildung unserer Teilnehmenden“, freut sich Leiterin Dr. Ann Scherbaum über die vielen positiven Rückmeldungen und die „Begeisterung auf allen Gesichtern“. Rudolf Grafberger, der in seiner Zeit als Zweiter Bürgermeister den Umbau des Denkmals für die Volkshochschule vorangetrieben hat, schaut mit staunenden Augen, welches Leben in den Räumen herrscht. Andere Gäste, die zum ersten Mal in „dem schönen Gebäude“ zu Besuch sind, zeigen sich überrascht von den vielen Fachräumen wie Goldschmiede-Werkstatt, EDV-Raum, Mal-Ateliers und Gymnastikräumen.
Förderverein unterstützt Bildungsarbeit
Vor der neuen Terrassenküche gießt Bürgermeister Wolfgang Metzner am Ausschank des Fördervereins ein Glas Sekt ein und reicht eine Flasche Wasser an den nächsten Käufer. „Ich bin aus voller Überzeugung Mitglied im Förderverein, um die tolle Bildungs- und Kulturarbeit der vhs zu unterstützen.“
Andere Mitglieder verkaufen die leckeren Kuchen, Muffins, Party-Snacks, Häppchen und Naschtüten, die weitere Mitglieder beigesteuert haben, um die Gäste an diesem Tag der offenen Tür zu verköstigen. „Die Vielfalt der vhs zeigt sich auch beim Catering“, sagt Vorsitzende Ulrike Siebenhaar augenzwinkernd und gibt mit einem Lächeln Wechselgeld heraus. Als Kulturreferentin ziehe sie ihren Hut vor der Leistung des 13-köpfigen vhs-Teams: „Chapeau, was die Kolleginnen und Kollegen parallel zur Semesterplanung auf die Beine gestellt haben.
Im Lauf des fünfstündigen Programmangebots ist auf allen Etagen immer wieder zu hören: „Hey, Du bist ja auch da“ oder „In welchem Kurs hast Du Dich angemeldet?“. „Die Volkshochschule ist wie eine große Familie und hat eine verbindende Kraft“, sagt Leiterin Dr. Anna Scherbaum. Sie dankt allen Kooperationspartnern, die sich am Tag der offenen Tür beteiligt haben. „Wir hoffen, dass wir mit unserem Aktionstag viele neugierig gemacht haben, die uns bisher noch nicht kannten. Und dass unsere langjährigen Teilnehmenden neue Ideen und Anregungen bekommen haben.“
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