Fränkische Streuobstwiesen – Schatzkisten der Artenvielfalt

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Agrarministerin Michaela Kaniber zieht positive Zwischenbilanz zu zwei Jahren Streuobstpakt

Streuobstwiesen sind ein Paradies der Biodiversität und fester Bestandteil unserer Kulturlandschaft – sie prägen das Bild der fränkischen Schweiz. Und sie sind Grundlage unserer regionalen Ernährung. Sei es Frischware, verarbeitete Lebensmittel und nicht zuletzt Schnäpse und Liköre die weit über die Grenzen Frankens hinaus bekannt sind.

Der Bayerische Streuobstpakt ist eine wahre Erfolgsgeschichte

Nach fast zwei Jahren zieht Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber eine erfolgreiche Zwischenbilanz: „Schon in den ersten zwei Jahren wurden Förderanträge für über 50.000 neue Streuobstbäume gestellt. Das zeigt das breite Interesse der Bevölkerung am Erhalt dieses Kulturguts“, so die Ministerin. Laut Kaniber ist der Erhalt der Streuobstwiesen nicht nur für die Umwelt und die Artenvielfalt von entscheidender Bedeutung, sondern auch für die regionale Wirtschaft und die Versorgung mit hochwertigen Produkten aus der Region.

Konrad Schrottenloher (3.v.l.), Behördenleiter am AELF Bamberg im Gespräch mit Bürgermeister Gerhard Bauer (2.v.l.), Bürgermeister von Hallerndorf, auf der Streuobstwiese von Hallerndorf.

Konrad Schrottenloher (3.v.l.), Behördenleiter am AELF Bamberg im Gespräch mit Bürgermeister Gerhard Bauer (2.v.l.), Bürgermeister von Hallerndorf, auf der Streuobstwiese von Hallerndorf.

Als Teil des Streuobstpaktes unterstützt das Förderprogramm „Streuobst für alle!“ Kommunen, Vereine und Verbände mit bis zu 45 Euro pro Streuobstbaum, damit sie diese kostenlos zur Pflanzung an Privatpersonen und Landwirte weitergeben können. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg unterstützt gemeinsam mit dem Amt für ländliche Entwicklung Oberfranken unter anderem die Gemeinde Schlammersdorf bei ihrem Projekt Streuobstwiese. Die Gemeinde hat gemeinsam mit dem Gartenbauverein und dem Kindergarten eine Streuobstwiese angelegt, die bunter nicht sein könnte. Finanziert wurde sie durch den Streuobstpakt.

Der Freistaat unterstützt zudem den Erhalt und die Pflege bestehender Streuobstbestände. Der Erhalt und die Pflege der Streuobstwiesen in Bayern kann jedoch nur gemeinsam sichergestellt werden, wie Agrarministerin Kaniber betonte: „Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Naturschutzorganisationen, den Bayerischen Streuobstpakt zu unterstützen. Lassen Sie uns zusammen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft und zur regionalen Versorgung leisten.“

Alte Sorten stehen hoch im Kurs

Teilweise längst vergessene Obstsorten werden durch den Streuobstpakt wieder in den Mittelpunkt des Obstanbaus gestellt. Mit mehr als 2.000 Sorten sichert der Streuobstanbau einen wahren Schatz an genetischer, geschmacklicher und gesunder Vielfalt. Bei der Sortenwahl ist für viele Antragssteller das Ziel, vor allem alte, regionale aber auch klimaverträgliche und standortangepasste Sorten zu wählen. Neben den klassischen Streuobstarten wie Apfel, Birne, Kirsche und Zwetschge sind viele weitere Arten wie zum Beispiel Walnuss, Quitte, Esskastanie oder Wildobst (Vogelkirsche, Elsbeere, Holzapfel, Speierling, etc.) förderfähig.

Um diesen wertvollen Lebensraum zu erhalten, hat die Staatsregierung im Herbst 2021 den Bayerischen Streuobstpakt geschlossen und damit ein breites Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht. Das große gemeinsame Ziel für dieses wertvolle Natur- und Kulturerbe sind eine Million zusätzliche Streuobstbäume in Bayern bis 2035. Weitere Informationen zum Bayerischen Streuobstpakt erhalten Sie unter www.bayern-streuobstpakt.de.