Knapp vier Prozent mehr Auszubildende im oberfränkischen Handwerk
Handwerkskammer für Oberfranken registriert zum 31. August über 1730 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge – „Es ist noch nicht zu spät, in die Ausbildung zu starten“.
Zum 1. September 2023 starten mehr junge Menschen ihre Karriere im Handwerk, die Handwerkskammer hat mit über 1730 Verträgen knapp vier Prozent mehr neue Ausbildungsverhältnisse registriert als im Vorjahr (Stand: 31. August). „Das sind super Nachrichten! Wir haben es offensichtlich geschafft, das Handwerk wieder besser zu positionieren und die Karrierechancen und erstklassigen Perspektiven sichtbarer zu machen“, freut sich der Hauptgeschäftsführer der HWK, Reinhard Bauer. „Jetzt arbeiten wir daran, dass sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren fortsetzt und zu einer echten Trendumkehr führen wird.“
Ein Plus verzeichnet die Handwerkskammer auch bei den Ausbildungsbetrieben. 2051 Betriebe aus ganz Oberfranken und aus den unterschiedlichsten Gewerken bilden aus (2022: 1902). Es zeige sich, dass die Betriebe stärker aktiviert werden konnten und die Notwendigkeit, Fachkräfte auszubilden, überall angekommen sei. Den größten Teil der ausbildenden Betriebe stellen mit 1869 Handwerksunternehmen Betriebe aus der Anlage A, also aus Berufen, die der sogenannten Meisterpflicht unterliegen. „Diese Zahl zeigt, wie wichtig der Meisterbrief für die Ausbildung im Handwerk ist“, verdeutlicht Bauer. Das Plus an fast 150 Ausbildungsbetrieben werde ausschließlich
durch Betriebe der Anlage A erreicht.
Trotz der positiven Zahlen brechen das Handwerk und die Handwerkskammer nicht in Euphorie aus. Der HWK-Hauptgeschäftsführer: „Man muss klar sehen, dass wir trotz der guten Steigerung noch immer hinter dem Niveau von 2019 zurückliegen und die Corona-Delle noch nicht ausgemerzt ist.“ Verbunden mit dem immer größer werden Bedarf an beruflich gebildeten, gut qualifizierten Fachkräften, müssten die Anstrengungen unvermindert fortgesetzt werden. Zumal noch immer viele Lehrstellen unbesetzt bleiben. So sind in der Lehrstellenbörse, die die Handwerkskammer auf ihrer Webseite anbietet, aktuell 445 offene Ausbildungsplätze eingestellt (Stand: 31. August). „Hier finden alle Jugendlichen, die sich noch nicht entschieden haben, einen schnellen Überblick, welche Berufe sie in Oberfranken und wohnortnah erlernen können.“ Dabei bleibt die Tür auch für einen Ausbildungsstart noch in 2023 offen. „Die Botschaft lautet: Es ist nicht zu spät! Ihr könnt auch jetzt noch eine Ausbildung beginnen.“
Mehr Frauen im Kfz-Handwerk
Der Blick in die Statistik zeigt, dass im Vergleich zum Ausbildungsjahr 2022 rund drei Prozent mehr Schülerinnen und Schüler mit Mittelschulabschluss ins Handwerk gegangen sind (42 Prozent), der Anteil der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten blieb mit zwölf Prozent gleich. Ein Plus von 28 Auszubildenden (insgesamt 153) gibt es bei künftigen Nachwuchskräften ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Interessant ist zudem eine Entwicklung bei den beliebtesten Ausbildungsberufen. Während bei jungen Männern die Top-3-Beufe seit Jahren unverändert sind – Kraftfahrzeugmechatroniker, Anlagemechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik, Elektroniker –, zeigt sich bei den jungen Frauen eine deutliche Verschiebung. Erstmals schafft es die Kfz-Mechatronikerin auf den dritten Platz der Top-3-Ausbildungsberufe, nach der Kauffrau für Büromanagement und der Friseurin. „Über diesen Schub freuen wir uns besonders“, gesteht Reinhard Bauer. „Wir legen ein großes Augenmerk auf die Ansprache junger Frauen, gerade auch mit dem Projekt „Kurs aufs Handwerk: Mehr Mädchen fürs Handwerk gewinnen“.“
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Eltern und Jugendliche
Eltern und Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz haben, finden bei der Handwerkskammer unkompliziert Rat und Unterstützung. Einen schnellen Überblick über noch nicht besetzte Lehrstellen und auch Praktikumsangebote finden sich in der Lehrstellenbörse (www.hwk-oberfranken.de/lehrstellenboerse), wobei es darüber hinaus viele weitere Angebote gibt. Bei allen Fragen dazu hilft das Team Nachwuchswerbung/Ausbildungsberatung der HWK weiter (Kontakt über Frank Grökel, Telefon 09281/7263-244, E-Mail: frank.groekel@hwk-oberfranken.de).
Statistiken zum Download (PDF, 102KB)
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