RathausReport der Stadt Erlangen vom 02. August 2023

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Aufnahmekriterien und Öffnungszeiten städtischer Kitas neu geregelt

Kinderbetreuungseinrichtungen stehen vor vielzähligen Herausforderungen – so auch die städtischen Krippen, Kindergärten, Spielstuben, Lernstuben und Horte sowie Jugendlernstuben: Denn auf der einen Seite besteht ein großer Bedarf an Betreuungsangeboten, auf den die Stadt und freie Träger mit der Erweiterung und dem Neubau zahlreicher Einrichtungen reagieren. Auf der anderen Seite besteht ein hoher Fachkräftebedarf, der derzeit weder bei den städtischen noch den freien Trägern voll abgedeckt werden kann. Die Stadt reagiert mit einer Vielzahl von Maßnahmen, um die Situation zu verbessern. Als ein Baustein wurde nun vom Stadtrat eine neue Satzung für die städtischen Kindertageseinrichtungen erlassen, die voraussichtlich Ende August in Kraft tritt.

„Damit soll mehr Transparenz für die Eltern sowie Rechtssicherheit gewährleistet werden. Die Satzung regelt insbesondere die Vergabe von Betreuungsplätzen und die Öffnungszeiten der Kindertageseinrichtungen neu,“ so der zuständige Sozialreferent Dieter Rosner. Bei der Vergabe wird in Zukunft neben der Berufstätigkeit der Eltern insbesondere eine ausgewogene Altersmischung in den Einrichtungen berücksichtigt. Zunächst werden dabei Kinder aufgenommen, deren Kindswohl nicht gesichert ist oder für die der Besuch der Kindertagesstätte zur sozialen Integration besonders wichtig ist zur Förderung der Sprachkenntnisse und für Kinder mit besonderem Förderbedarf, z.B. bei Entwicklungsverzögerungen oder Beeinträchtigungen. Wie bisher wird zudem besonders berücksichtigt, ob das Kind ein Jahr vor der Schulpflicht steht. Der Hauptwohnsitz des Kindes in Erlangen bleibt weiterhin zentrales Kriterium für die Aufnahme, der Wohnsitz muss künftig jedoch nicht mehr zwingend im Sprengel der jeweiligen Einrichtung liegen. Ein Betreuungsplatz kann so flexibler gefunden werden.

Die Neuregelung der Öffnungszeiten berücksichtigt einerseits, dass Öffnungszeiten von zehn Stunden, wie sie bisher festgelegt waren, nicht mehr grundsätzlich aufrechterhalten werden können. Kinderkrippen, Kindergärten, Spielstuben und Häuser für Kinder sind zukünftig in der Regel von 7:30 bis 16:00 Uhr geöffnet. Die Horte und Lernstuben sowie der Hort in Form der Kooperativen Ganztagsbildung und Jugendlernstuben in der Regel von 11:00 bis 16:00 Uhr. Die einzelnen Einrichtungen können, sofern es die pädagogische Konzeption und die Personalausstattung erlauben sowie ein entsprechender Bedarf vorliegt, erweiterte Öffnungszeiten anbieten.

Die neue Satzung bietet die Voraussetzung, dass der Betrieb der Kindertageseinrichtungen auch in den herausfordernden Zeiten des Fachkräftemangels gesichert weitergehen kann. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur neuen Kitasatzung können ab Herbst auf der Seite des Jugendamtes abgerufen werden.

Um die Anmeldung künftig digital für alle Kindertageseinrichtungen in Erlangen zu ermöglichen, wird derzeit ein Kita-Platzportal erarbeitet, das ab 2024 zur Verfügung stehen soll. Die Anmeldung für eine städtische Kindertageseinrichtung ist bereits über ein E-Formular auf der städtischen Homepage möglich.

Informationen im Internet unter www.erlangen.de/kinderbetreuung

Deutliche ÖPNV-Verbesserungen durch City- und WestLinie

Der Erlanger Stadtrat hat beschlossen, zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 das Busangebot für die Innenstadt und den Stadtwesten deutlich zu verbessern. Die bisherige KlinikLinie wird zur neuen CityLinie ausgeweitet. Sie wird künftig im 15-Minuten-Takt mit elektrischen Midi-Bussen, also leicht verkürzten Linienbussen, zwischen Großparkplatz (Haltestelle Busbahnhof), Erlangen Arcaden, Bahnhof/Hugenottenplatz, Altstadtmarkt, Martin-Luther-Platz, den Universitätskliniken in der Neuen Straße (Haltestelle Kliniken/Maximiliansplatz), der Universitätsstraße (Haltestelle Krankenhausstraße) dem Zollhaus (Haltestellen Schillerstraße, Zollhaus, Lorlebergplatz) gegenläufig (in beide Richtungen) verkehren. Ab dem 01. Januar 2024 kann die gesamte CityLinie im Rahmen der Einführung der ÖPNV-Tarifzone Innenstadt kostenfrei genutzt werden.

Im Stadtwesten wird im Rahmen eines dreijährigen Probebetriebs die WestLinie eingeführt. Sie wird über die Haltestellen Lindner-, Zambellistraße, Großauweiher, Karauschenweg, An der Kapelle, Haundorfer Straße, St. Michael, Westfriedhof, Frauenaurach Sportplatz und wieder zurück bis zur Haltestelle Lindnerstraße geführt.

Wochentags fahren City- und WestLinie zwischen 5:00 und 20:00 Uhr, samstags von 9:00 bis 20:00 Uhr und sonntags zwischen 10:00 und 16:00 Uhr. Im Stadtwesten bleiben in der Hauptverkehrszeit sowie Schulzeit weiterhin die Fahrten der Buslinie 287 bestehen. Während der Bedienzeiten der WestLinie entfallen die Rufbusfahrten der Linie 287T.

Barrierereduzierte E-Ladestationen

Auch im Jahr 2023 wird das Angebot an öffentlichen Ladestationen für Elektroautos im Stadtgebiet weiter ausgebaut. Zukünftig werden dabei auch barrierereduzierte Ladestationen errichtet. Die hierfür nötigen Anforderungen und Maße wurden in einem Beteiligungsprozess mit rollstuhlnutzenden und mobilitätseingeschränkten Autofahrerinnen und Autofahrern erarbeitet.

Umwelt- und Klimaschutz muss ebenfalls inklusiv sein und darf Menschen mit Behinderung weder ausschließen noch benachteiligen. Dieser Grundsatz zeigt sich in Erlangen gerade ganz konkret beim Thema der Ladestationen.

Im Zuge der Förderung von nachhaltiger Elektromobilität planen die Erlanger Stadtwerke (ESTW) und die Stadt Erlangen in diesem Jahr zwölf zusätzliche Ladestationen mit insgesamt 24 Ladepunkten zu errichten. Davon wurden bis heute bereits zehn Stationen in Betrieb genommen. Wo es möglich war, wurden sie barrierereduziert umgesetzt. Für die Jahre 2024/2025 sind im Stadtgebiet 16 weitere Standorte geplant, für die bereits eine bayerische Förderung beantragt ist. Diese neuen Standorte werden jeweils mindestens vier Lademöglichkeiten bieten und ebenfalls in barrierereduzierter Ausführung geplant. Elektro-Ladestationen spielen eine zentrale Rolle, wenn nachhaltige Mobilität gefördert werden soll. Sie sind Teil der öffentlichen Infrastruktur, welche auch für Menschen mit Behinderung nutzbar sein muss.

Bisher sind rollstuhlnutzende oder mobilitätseingeschränkte Autofahrer an Elektrotankstellen häufig mit zahlreichen Barrieren konfrontiert: Die Parkplätze sind zu eng, die Säulen sind schwer oder gar nicht erreichbar oder die Displays sind zu hoch angebracht. Zu einem Großteil sind die Ladestationen für Menschen mit Behinderung sogar gar nicht nutzbar. Die Stadt und die ESTW wollen hier Abhilfe schaffen. Eine Herausforderung bei der Umsetzung ist jedoch, dass bislang noch kein allgemeingültiger Standard für barrierereduzierte Ladestationen existiert.

Um diese Problematik zu lösen, sind in einem Beteiligungsprozess die Menschen eingebunden worden, die es betrifft. Hierbei waren Vertreter des Zentrums für selbstbestimmtes Leben e. V. sowie der Behindertenbeauftragte des Landkreises Erlangen-Höchstadt und die städtische Inklusionsbeauftragte involviert. In den Diskussionen und Vor-Ort-Besichtigungen konnte basierend auf unterschiedlichen Einzelvorgaben der geltenden Normen eine gemeinsame Lösung für Erlanger Ladestationen erarbeitet werden. Demnach werden bei barrierereduzierten Ladestationen die Zugangsbereiche so dimensioniert, dass das Ein- und Austeigen rollstuhlnutzenden und mobilitätseingeschränkten Autofahrern ermöglicht wird. Besonders ist zudem, dass die Ladesäule nicht im Gehwegbereich sondern im Parkraum aufgestellt wird, wodurch eine einfachere Bedienung der Säule realisiert wird. Im bundesweiten Vergleich zu anderen Kommunen nimmt Erlangen bei der Errichtung barrierereduzierter Ladestationen eine innovative Rolle ein. Die Thematik der barrierereduzierten Elektromobilität findet bisher nämlich bayern- und bundesweit wenig Beachtung.

Stadt ehrt verdienstvolle Bürger*innen

In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Erlanger Stadtrat beschlossen, drei ehemalige Stadtratsmitglieder für ihr verdienstvolles Wirken zum Wohle der Stadt mit hohen Auszeichnungen zu ehren. Gewürdigt werden Gisela Niclas (SPD) mit dem Goldenen Ehrenring sowie Georg Gebhard (CSU) und Robert Thaler (SPD) mit der Bürgermedaille. Aus den Begründungen:
Gisela Niclas gehörte dem Erlanger Stadtrat von 1990 bis 2021 an. Im Rahmen ihres Stadtratsmandats und als Bürgermeisterin und Sozialreferentin von 1990 bis 1996 lag ihr das soziale und kulturelle Leben der Stadt ganz besonders am Herzen. Sie hat sich stets für die Anliegen sozial schwächerer Menschen stark gemacht. Ihr besonderes Interesse galt auch dem sozialen Wohnungsbau. Als Mitglied im Bezirkstag bringt Gisela Niclas seit 2008 zudem auf überörtlicher Ebene ihre Kompetenz und ihren reichen Erfahrungsschatz ein. Sie setzt sich mit hohem persönlichen Engagement gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ein.

Georg Gebhard war von 1966 bis 2008 Mitglied im Erlanger Stadtrat. Zuvor wirkte er sechs Jahre lang als Vorsitzender des Ortsbeirats Dechsendorf. Im Stadtrat als Experte für Fragen des öffentlichen Nahverkehrs, von Verkehrsplanungsmaßnahmen im gesamten Gremium anerkannt und im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss sowie im Bau- und Werkausschuss engagiert, hat sich Gebhard als Vorsitzender der Verkehrswacht Erlangen (seit 2007) besonders auch für seinen Teilort Dechsendorf eingesetzt. Dort gilt er noch heute als kompetenter Ansprechpartner. Zahlreiche Vereine wissen in Gebhard einen aktiven Ehrenamtlichen und Förderer in ihren Reihen, so der Stadtverband der Erlanger Kulturvereine, das BRK, der Heimatverein Dechsendorf, der Heimat- und Geschichtsverein Erlangen, der FC Dechsendorf sowie die dortige Freiwillige Feuerwehr.

Robert Thaler gehörte dem Erlanger Stadtrat von 1995 bis 2020 an und brachte sein breit gefächertes Fachwissen und Organisationstalent aus seiner beruflichen Tätigkeit im Universitätsbauamt sowie als Sportfunktionär sehr effektiv in die tägliche Arbeit des Stadtrats und in mehrere Verbands- und Aufsichtsgremien ein. Neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit im kommunalpolitischen Bereich war Robert Thaler auch im sportlichen Bereich aktiv und engagiert. Mehr als 30 Jahre war er Vorsitzender des Stadtverbands Sport und über viele Jahre auch Vorsitzender des Tanz-Turnier-Clubs Erlangen.

Sommerferien-Leseclub – Angebote und Aktionen der Stadtbibliothek

Der Sommerferien-Leseclub ist ein landesweites Projekt zur Leseförderung. Auch die Stadtbibliothek Erlangen ist Teil davon und bietet in diesem Rahmen noch bis 4. September ein buntes und kostenfreies Programm an.

Täglich können während der Öffnungszeiten der Stadtbibliothek Kinder jeden Alters zwei Tablet-Rallyes – innerhalb des Palais Stutterheim und in der Altstadt – durchspielen. Auch das Fotografieren vor einem Greenscreen und das Gestalten des Sommer-Journals in der Kreativ-Werkstatt sind möglich.

Im August hat die Stadtbibliothek verschiedene Veranstaltungen im Angebot. Eine Anmeldung ist in der Kinderbibliothek oder telefonisch unter 09131 86-1527 erforderlich. Die meisten Veranstaltungen eignen sich für Kinder ab 8 Jahren: Am 3. und 22. August können LEGO-Fans ihre eigene Geschichte bauen und anschließend mithilfe einer App als Comic gestalten. Greg aus „Gregs Tagebuch“ braucht am 8. und 24. August bei einem Escape Game Hilfe beim Lösen von Rätseln und Knacken von Schlössern. Diese Veranstaltung ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet. Am 10. und 29. August können Kinder mit Ozobot das Programmieren mit Filzstift ausprobieren. Mit dem Roboter Blue-Bot geht es am 15. und 31. August bereits für Kinder ab 6 Jahren auf Schatzsuche. Und schließlich findet am 17. August eine Rallye mit Antonia Botanika durch den Botanischen Garten statt.

Ein Highlight des Sommerferien-Leseclubs ist der Vorlesefriseur Danny Beuerbach, der am 14. August Kindern die Haare schneidet, die ihm dabei vorlesen. Bei schönem Wetter am Marktplatz vor der Stadtbibliothek oder bei Regen im Innenhof. Weitere Infos unter www.stadtbibliothek-erlangen.de.