Erzbischof Schick: Massaker in Syrien und Erdbeben in Italien werfen Frage nach Gott auf
„Der Glaube an den dreifaltigen Gott ist Glaube an die Liebe und drängt uns zum Handeln für eine bessere Welt“
Bamberg/Gößweinstein. (bbk) Durch die Massaker in Syrien und das Erdbeben in Norditalien sieht der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick den Glauben an Gott auf eine Probe gestellt. „Wo ist da Gott? Wo schützt er uns, wo bewahrt er vor dem Bösen, wo hilft er?“, fragten auch Christen in Italien, Syrien, Ägypten und anderswo, sagte er am Dreifaltigkeitssonntag anlässlich des Wallfahrtsfestes in Gößweinstein. „Unser Glaube macht uns nichts vor“, fügte der Erzbischof hinzu und verwies auf die Endzeitreden Jesu, in denen er von Katastrophen, Erdbeben, Krieg und Terror spricht. Warum Gott dies alles nicht verhindere, werde in der Bibel nicht gesagt. „Aber es wird deutlich gemacht, dass Menschen, die Leid, Not und Tod anderer verhindern oder lindern können, es auch tun müssen.“ Der Glaube an den dreifaltigen Gott dränge zum Handeln für liebende Beziehungen unter den Menschen und zum Einsatz für alle Notleidenden. „Der dreifaltige Gott ist Liebe zwischen Vater, Sohn und Geist und er fordert zur Liebe unter den Menschen auf.“ Bei Katastrophen müsse die ganze Solidarität zusammengenommen und geholfen werden, das verlange der Glaube an den dreifaltigen Gott, mahnte Erzbischof Schick.
„Mit Gott sind nicht alle Probleme gelöst und alle Fragen beantwortet, aber ohne Gott bleiben die letzten Fragen nach dem Sinn des Lebens unbeantwortet und die Probleme des Leidens und des Todes für immer ungelöst“, so der Oberhirte in seiner Predigt. Im Glauben an Gott sei uns die Hoffnung gegeben, dass alles Leid einmal verwandelt und alle Fragen beantwortet würden.
Die Wallfahrt zum dreifaltigen Gott nach Gößweinstein zeige, „dass unser Glaube kein sanftes Ruhekissen ist. Vielmehr macht er uns Beine, nach Lösungen für Leid, Not und Elend zu suchen“.
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