Speichersdorf: Krauß startet Aktion „Mein (Brief-)Freund im Ahrtal“

„Lassen Sie uns gemeinsam die Menschen im Ahrtal niemals vergessen und für sie da sein“, so Alexander Krauß. Vom heutigen Freitag, 14. Juli, auf Samstag jährt sich die verheerende Flut im Ahrtal mit über 130 Toten zum zweiten Mal. Krauß startet Aktion „Mein (Brief-)Freund im Ahrtal“.

Alexander Krauss ©Wolfgang Hübner

Alexander Krauss ©Wolfgang Hübner

Zu denjenigen, sie sich von dieser Schicksalsstunde an für die Opfer dieser Flut rastlos und ruhelos einsetzt ist Alexander Krauß aus Speichersdorf. War er in den ersten Wochen und Monaten bei der Akuthilfe, genauer bei Räumungsarbeiten und der Vermisstensuche dabei, initiierte er in den darauffolgenden Jahren zahlreiche Aktionen zugunsten der Flutopferhilfe. Zum Weihnachtsfest 2021 sammelte er über 1200 Weihnachtspäckchen, und im darauffolgenden Jahr erfüllte er knapp 100 Kindern des Ahrweiler Ballspielclub 1920 e. V. ihre Weihnachtswünsche. In diesem Jahr hat sich der umtriebige 21-Jährige gleich mehrere Aktionen einfallen lassen: Neben dem „Stricken für´s Ahrtal“, bei welchem er den Betroffenen mit selbst gestrickten Socken/Handschuhen oder Schals gerade im Hinblick auf den bevorstehenden kalten Winter eine Freude machen möchte, hat er nun vor kurzen die Aktion „Mein (Brief-)Freund im Ahrtal“ ins Leben gerufen. Diese liegt ihm ganz persönlich besonders am Herzen. Viele Menschen haben in jener Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 ihr ganzes Hab und Gut, Ihre Existenz, Ihre Familie verloren.

Zurück blieb angesichts der Zerstörung und Verwüstung ein schier unschaffbarer Berg von Arbeit. Der Wideraufbau ist zwar voll im Gange, aber auch nach zwei Jahren ist an Normalität kaum zu denken. Dass viele Betroffene nicht versichert waren und auch die „unbürokratischen Soforthilfen“ des Staates auf sich warten lassen, ist das eine. Doch neben der finanziellen und körperlichen Belastung erleben die Menschen im Tal auch besonders viel psychisches Leid. „Ich habe mit vielen Betroffenen gesprochen und mir ihre Geschichten angehört“, berichtet Krauß. „Ich fühle jedes einzelne Schicksal mit und kann mir dennoch nicht einmal im Ansatz vorstellen, welches Leid und welches Trauma sie in jener Nacht erleben mussten.“ Mit dieser Aktion „Mein (Brief-)Freund im Ahrtal“ will er den Opfern dieser Katastrophe die Möglichkeit geben, sich zunächst auf anonymer Basis austauschen zu können. „Besonders der Kontakt mit „Unbeteiligten“ kann den Betroffenen dabei helfen, über das Erlebte zu sprechen und es so besser zu verarbeiten“, ist sich Krauß sicher. „Bereits mit Kleinigkeiten wie einer Tafel Schokolade und einem netten Brief können Sie so einem Betroffenen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und ihm Trost schenken.“ Krauß wünscht sich natürlich, dass sich hieraus langjährige (Brief-)Freundschaften entwickeln.

Jeder, der einen Brief an Flutbetroffene schreiben möchte, kann ihn per Post an die Adresse senden: Humanitas in centro e.V. – Flutopferhilfe, Kodlitz 37 in 95469 Speichersdorf. Bei Fragen steht der Vorsitzende Alexander Krauß unter der +49 177/2641632 oder info@humanitas-in-centro.de zur Verfügung. Weitere Informationen auf der Internetseite www.humanitas-in-centro.de [1].