Storchenrettung in Bad Staffelstein
Jungstorch aus seinen Fesseln befreit
Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Lichtenfels initiiert Rettungsaktion auf 30 Meter hohem Schornstein: Jungtier hatte sich in Kunststoffseil verheddert / Feuerwehr und Industriekletterer eilen zu Hilfe
Es war ein erbarmungswürdiges Bild, das sich am Mittwoch früh auf dem Schornstein von Goebel Porzellan in Bad Staffelstein bot: Ein Jungstorch hatte sich mit einem Bein in einem Kunststoffstrick verheddert, den die Elterntiere in das Storchennest eingewoben hatten, und konnte sich nicht befreien. Nachdem aufmerksame Beobachter die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Lichtenfels über das Drama informiert hatten, leitete diese eine Rettungsaktion ein: Sie rief einen Industriekletterer zur Hilfe und dieser befreite den Storch aus seiner misslichen Lage.
Karsten Andermann, der die Storchenfamilie in dem Nest auf dem 30 Meter hohen Schornstein regelmäßig beobachtet, war aufgefallen, dass der Jungstorch sich offensichtlich verheddert und Probleme hatte: Die Elterntiere hatten beim Bau des Nests einen Kunststoffstrick mit eingeflochten. Wie sich später herausstellen sollte, lag ein Ende des Seils frei im Nest. Beim Bewegen hatte sich der Fuß des Jungtieres dann offenbar immer mehr darin verfangen, so dass sich der kleine Storch letztlich nicht mehr daraus befreien und das Nest nicht mehr verlassen konnte.
Das bemerkte Karsten Andermann und er wandte sich deswegen an Thomas Fischer von der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt, die daraufhin umgehend eine Rettungsaktion einleitete. Zunächst wurde Kreisbrandmeister Thomas Ruckdäschel informiert, der die Lage begutachtete und prüfte, ob es möglich sei, das Nest mit einer Feuerwehr-Drehleiter zu erreichen. Auch der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bad Staffelstein, Stefan Liebl, bot Unterstützung bei der Tierrettung an.
Letztlich kam man aber überein, einen Industriekletterer mit der Rettung des Jungstorchs zu betrauen. Dieser, Tom Eckert, erklomm den Schornstein und fixierte das Tier zunächst mit einem Handtuch. Wie Thomas Fischer von der unteren Naturschutzbehörde erläutert, konnten so unnötige Verletzungen oder gar der Absturz des Storches verhindert werden. Anschließend schnitt Tom Eckert die „Fußfessel“ auf und desinfizierte das Bein des Storchs mit einem Wundspray.
Wer am Ende aufgeregter war? Der Industriekletterer meinte am Ende der Rettungsaktion, dass wohl sowohl er als auch der Jungstorch ziemlich nervös waren.
Neueste Kommentare