Heiligenstädter BBV- Senioren unterwegs unter dem Motto „Lerne deine Heimat kennen“

Im Gruppenbild mit Helmut Krämer als zetifizierter Wanderführer (knieend in der Mitte) vor dem Eingangstor zum Schloss Greifenstein. Foto: Helmut Krämer
Im Gruppenbild mit Helmut Krämer als zetifizierter Wanderführer (knieend in der Mitte) vor dem Eingangstor zum Schloss Greifenstein. Foto: Helmut Krämer

Unter dem Motto: „Lerne deine Heimat kennen“, machte sich eine vierzig köpfige Wandergruppe zu einer Burg- und Erlebnisführung in der Region um Heiligenstadt i. OFr. auf dem Weg. Organisiert vom Bildungswerk des Bayerischen Bauernverbandes durch den ehemaligen BBV- Geschäftsführer Hubert Dietz, Baunach gab es Informationen über Landwirtschaft, Geologie, Forst- und Landwirtschaft. Ein Highlight war die Schlossführung in Greifenstein.

Am Heiligenstädter Pavillon gab der ehemalige Bürgermeister von Heiligenstadt und jetzige Wanderführer Helmut Krämer einen Einblick in die Geschichte und die Entwicklung der 77 Quadratkilometer großen Marktgemeinde Heiligenstadt mit seinen 24 Gemeindeteilen. Krämer war von 1978 bis 1990 BBV- Mitarbeiter. Die Tourismusgemeinde kann sich nach Corona an steigenden Übernachtungszahlen erfreuen und hat mit attraktiven Angeboten, wie den Kletterwald in Veilbronn und dem Heiligenstädter See auch für Aktivurlauber viel zu bieten. Die Großgemeinde ist im Bereich der Energiewende eine Vorzeigekommune. Mit fünf Windkraftanlagen, vier Biogasanlagen und weit über 200 Photovoltaikanlagen auf Dächern wird doppelte des Stromverbrauches mit regenerativen Energien erzeugt.

Aufgrund der Höhenlage – Geisberg mit 596 Meter- sind auch gute Voraussetzungen für weitere in dieser Region Windkraftanlangen gegeben. Einen Einblick in die nach dem Wirbelsturm am 25. Juli 2022 verursachten schweren Schäden gab der Gemeindeförster Felix Pimmer. Von den 25.000 Festmeter Schadholz sind zwischenzeitlich 20.000 aufgearbeitet. Pimmer lobte die Zusammenarbeit der Waldbauern mit der Forstverwaltung und der Forstbetriebsgemeinschaft bei der Aufarbeitung der Sturmschäden. Dabei verunglückten auch drei Forstwirte. Ohne den Einsatz von schweren Geräten und Harvestern wären die Arbeiten, die wegen des Borkenkäferbefalls zügig erledigt werden mussten, nicht durchführbar gewesen.

Einen Einblick in das jüdische Leben in Heiligenstadt bekamen die Teilnehmer am Judenfriedhof, oberhalb von Heiligenstadt. Hier gab es eine dreihundertjährige gemeinsame Geschichte, die 1902 mit dem Auszug der letzten jüdischen Familie in Heiligenstadt endete. Die 91 Grabstellen am Kullich, östlich von Heiligenstadt sind noch Zeugen dieser Zeit. Auf dem Weg zum Schloss Greifenstein durch die Wälder wurden die Schäden durch den Borkenkäferbefall und Folgen des Klimawandels deutlich. Der Waldumbau ist auf den karstigen Jurakalkböden besonders schwierig. Fichten- und Kiefernwälder haben hier keine Zukunft.

Beeindruckt waren die Teilnehmer von der Schlossführung in Greifenstein. Hier gab es einen Einblick in die Geschichte des Schlosses, das urkundlich 1172 erstmals erwähnt und seit 1691 im Besitz der Adelsfamilie Stauffenberg ist. Das Schloss liegt malerisch auf den Felsen oberhalb von Heiligenstadt und ist mit seiner berühmten Waffensammlung, den kuriosen Trophäen und dem 93 Meter tiefen Schlossbrunnen ein lohnendes Ausflugsziel in der Region.

Nach der über dreistündigen Wanderung fand die Veranstaltung unter den Linden auf dem Heiligenstädter Marktplatz bei fränkischer Brotzeit und süffigen Bier der Brauerei Aichinger ihren Abschluss.

Im Gruppenbild mit Helmut Krämer als zetifizierter Wanderführer (knieend in der Mitte) vor dem Eingangstor zum Schloss Greifenstein. Foto: Helmut Krämer