Brose Baskets vs. Artland Dragons 103:70

103:70 (55:37) konnten die Brose Baskets am Samstagnachmittag die Artland Dragons im ersten Playoff-Halbfinale schlagen und damit den ersten von drei nötigen Erfolgen für das Erreichen der Finalserie einfahren. Mit Tucker (21 Punkte), Anton Gavel (12), Julius Jenkins (12), Pleiß (11), Brian Roberts (11), Peja Suput (11) und Marcus Slaughter (11) konnten sich bei den Gastgebern vor ausverkauftem Haus gleich sieben Spieler zweistellig in die Werferliste eintragen.

Mit dem Ex-Bamberger Darren Fenn auf der Centerposition und seinen vier Landsleuten Holston, Bailey, Thomas und Peavy starteten die Artland Dragons in ihr drittes Spiel innerhalb von 96 Stunden, die Gastgeber setzten wie gewohnt auf Roberts, Gavel, Jacobsen, Tucker und Pleiß. Sprungball und erste Punkte der Partie sicherte sich Tibor Pleiß, auch den Zusatzwurf versenkte er nach seinem Dunking. Thomas brachte die Drachen aufs Scoreboard, Tucker, Fenn und Pleiß sorgten für das 8:4 nach drei Minuten. Peavy verkürzte aus der Distanz, musste kurz darauf aber in der temporeichen Partie aufgrund seines frühen zweiten Fouls vom Parkett geholt werden. Mit Bambergs schnellem Power Forward hatten die Drachen große Probleme, auch Fenn konnte ihn kurz darauf nur per Foul stoppen, woraufhin er per Freiwurf seinen sechsten Punkte zum 11:7 markierte. Die Gäste blieben durch gut vorgetragene Angriffe dran, Tucker jedoch ging weiter an die Freiwurflinie und war nicht zu bremsen. Beim Stand von 15:11 bekam er bereits seine Versuche 7 und 8 zugesprochen, die er sicher verwandeln konnte. Rund sieben Minuten waren vergangen, als Stefan Koch eine Auszeit nahm, da sein Team defensiv nicht wach genug war, um die Heimmannschaft zu stoppen. Auf 20:11 konnte Bamberg sich absetzen, ehe Holstron für Quakenbrück wieder traf, doch Suput und Tadda besorgten in der zehnten Minute die erste zweistellige Bamberger Führung, die auch bei der Sirene noch Bestand hatte – 24:13.

15:0 lautete die Freiwurfbilanz nach den ersten zehn Minuten gegen die noch etwas müde wirkenden Dragons, die das zweite Viertel mit einer Zonenverteidigung und vier Punkten am Stück eröffneten. Mehr Ballbewegung mahnte Chris Fleming von der Seitenlinie an, vor allem die eigene Defensive war dann aber der Schlüssel, um durch sieben Punkte am Stück den kurzen Zwischenspurt des Gegners zu kontern und in der 13. Minute auf 31:19 zu erhöhen. Nach der nun fälligen Auszeit der Drachen überraschte Bamberg sie per Ganzfeldpresse, woraus zwei weitere Punkte resultierten, bis zur Viertelmitte bauten die mit hoher Intensität spielenden Franken ihre Führung auf bis zu 19 Zähler aus. Wie schon im Viertelfinale ging es daraufhin aber schnell wieder abwärts, weil man sich in „Zauberei“ versuchte, drei Ballverluste am Stück produzierte und die Ordnung völlig verlor. Obwohl es sich offensiv nach der Einwechslung von Roberts und Pleiß für Jenkins und Slaughter wieder einrenkte, trat Chris Fleming nach Holstons freiem Dreier zum 50:37 vor einer Auszeit wutentbrannt ob der Nachlässigkeit seiner Spieler das als Wechselstuhl dienende Sitzkissen weg. Die anschließende Ansage schien zu fruchten, bis zur Halbzeitpause kassierte sein Team keinen Zähler mehr und führte mit 55:37.

Über 50% aus dem Feld hatten beide Teams vor dem Seitenwechsel geworfen, aufgrund der geringeren Zahl der Ballverluste und der Vielzahl an Fouls der Gäste konnten die Bamberger aber eine hohe Führung herausspielen. Im dritten Viertel wollten die Bayern-Bezwinger dann aber offenbar ein anderes Gesicht zeigen, begannen deutlich engagierter, während die Brose Baskets nicht recht in die Gänge kamen. Jacobsen holte sich erst ein Offensivfoul und wegen Meckerns ein technisches Foul ab, per Dreier stellte Thomas auf 57:45. Bamberg reagierte rechtzeitig, zog die Verteidigung an und markierte sieben Zähler am Stück, woraufhin Stefan Koch seine Mannen wieder zur Auszeit rief. Die Partie verlief nun deutlich stockender als vor dem Seitenwechsel, weil die Hausherren wieder schlampig wurden. Brian Roberts verschoss – für ihn ungewohnt – zwei komplett offene Dreier in Serie, auch Tibor Pleiß setzte seinen Sprungwurf von der Grundlinie viel zu kurz an, während auf der anderen Seite Anthony King heiß lief und fast im Alleingang auf 65:55 verkürzte. Holston fackelte nicht lange, netzte nach einem erneut völlig unbrauchbaren Versuch von Jenkins den Dreier, Hilliard konterte Pleiß‘ Freiwürfe, doch dann waren Suput und Jacobsen mit Dreiern zur Stelle, so dass das Polster nach 30 Minuten mit 74:62 zweistellig blieb.

Mit einem unnötigen Ballverlust starteten die Gäste in die letzten zehn Minuten, auf der anderen Seite besorgte Pleiß Punkte per Tip-In, musste zum Entsetzen der Zuschauer im Gegenzug aber nach einer Reboundaktion mit einer Verletzung gestützt vom Feld geführt werden. Sein Ersatz Marcus Slaughter fügte sich mit einem unglaublichen Korbleger unmittelbar gut ein und wiederholte die Szene beim 83:62, als ihn nicht einmal ein unsportliches Foul Holstons stoppen konnte. 7:30 Minuten vor dem Ende war somit die höchste Bamberger Führung erreicht, die Roberts und Tucker per Dreier noch weiter aufstockten. Damit war die Entscheidung über den Sieger gefallen, an der 1:0-Führung des Titelverteidigers gab es nichts mehr zu rütteln, so dass Chris Fleming und Stefan Koch guten Gewissens drei Minuten vor dem Ende ihre Bankspieler bringen konnten. Predrag Suput erzielte per Sprungwurf Bambergs 100. Zähler.

Brose Baskets: Tucker (21 Punkte), Anton Gavel (12), Julius Jenkins (12), Pleiß (11), Roberts (11), Suput (11), Slaughter (11), Tadda (6), Schmidt (2), Neumann

Artland Dragons: King (14), Holston (13), Bailey (11), Fenn (10), Hilliard (9), Thomas (7), Peavy (5), Hoffmann (1), Strasser, Grünheid, Hess, Hartenstein.