„angezogen – ausgezogen – ungezogen“ – neue Kunstausstellung in Kulmbach

Von Shopp und Dr. Hägele vor dem Werk i spy
Von Shopp und Dr. Hägele vor dem Werk i spy / Foto: privat

Seit Freitag weht ein Hauch Großstadtflair durch die Räume der Kunstgalerie, dafür verantwortlich ist der Münchner Künstler Frank Krüger, der mit dem Ausstellungstitel  angezogen – ausgezogen – ungezogen Neugier weckt. Viele Besucher konnten zur Eröffnung sich selbst ein Bild der ausgestellten Werke machen. Auf den ersten Blick  wirken die Ölgemälde wie Fotografien – jedoch nicht fotorealistisch und gestochen scharf, sondern wie ein nicht vollständig entwickeltes Polaroidfoto. Dieser Eindruck wird durch das quadratische Format noch unterstützt.
Wenn man genau hinsieht, fällt auf, dass alle Werke quadratisch sind. Befragt man den Künstler zu dieser Tatsache, dann weist er darauf hin, dass aus seiner Sicht das  Quadrat ein sehr ausgeglichenes, in sich ruhendes, ja fast langweiliges Format ist. Seine Intention ist es, das langweilige Format mit Spannung zu füllen – und dies sollte  ausschließlich das Motiv tun. Auch ist der Großteil der Werke im Kleinformat, auch dies ist kein Zufall. Für Frank Krüger ist ein Kleinformat intimer – Kammermusik statt  Blasmusik – so ein Zitat des Künstlers selbst.
In dieser Ausstellung sind Werke aus verschiedenen Serien zu sehen. Die Werkgruppen El sur und Baywatch durch Sonne und Strand inspiriert, Vertico verdankt seinen  Titel einem Hitchcock-Klassiker, Peepshow erklärt sich selbst. Die Serie Memory Box bedarf schon einer gewissen Erklärung – Erinnerungskiste, um es mal frei zu übersetzen. Aber was steckt hinter dem Titel dieser Serie? Frank Krüger erklärt – man stelle sich vor, nach langer Zeit öffnet man eine Schublade und findet alte  Fotografien aus der Vergangenheit und betrachtet die Erinnerungen, welche mit der Kamera festgehalten wurden, so der Künstler. So entstanden die unterschiedlichsten  Motive.
Das einzige großformatige Bild in dieser Ausstellung mit dem Titel „i spy“ – ich spioniere, zeigt den Blick aus dem Inneren einer Wohnung durch den Türspion. Eine  Weitwinkellinse vergrößert den Erfassungswinkel um 100 bis 200 Grad, so entsteht die auf dem Werk gezeigte Perspektive der jungen Frau vor der Wohnungstür. Der in  Bochum geborene Künstler Frank Krüger studierte Kommunikationsdesign an der Folkwangschule Essen und arbeitet seit 1989 als freischaffender Künstler, Grafiker und  Art Direktor für Verlage und Agenturen. Er lebt und arbeitet in München. Seine Kunst wurde seit 2001 in verschiedenen Ausstellungen und Messen präsentiert.
Die stellvertretende Landrätin Christina Flauder und der 2. Bürgermeister Frank Wilzok drückten ihre Begeisterung über die Werke des Münchners Frank Krügers aus.  Einfach nur WOW so Flauder. Ein großes Kompliment auch an die Galeristin Marion Kotyba, die es immer wieder schafft namhafte Künstler nach Kulmbach zu holen, um  die Kulturlandschaft der Stadt zu bereichern, so die Vertreter von Landkreis und Stadt. Marion Kotyba bedankte sich herzlich bei Frank Krüger, zum einen, dass Kulmbach  in den Genuss seiner hervorragenden Werke kommt, zum anderen, dass er so viel Geduld bewiesen hat nach Kulmbach kommen zu können. Diese Ausstellung war  bereits für Juni 2020 geplant und musste aufgrund des Lockdowns abgesagt werden. Drei Jahre des Wartens – endlich werden deine Werke in der Kunstgalerie  präsentiert, so Kotyba.
Die Ausstellung kann vom 20.05. bis 14.07.2023 Do. + Fr. von 14:00 – 18:00 Uhr, Sa. von 12:00-15:00 Uhr und nach Vereinbarung besichtigt werden.