Quartier-Sanierung rund um das Bamberger Rathaus am Maxplatz kann jetzt durchstarten
Förderung mit 95 Prozent für die Sanierung des „Quartiers am Neuen Rathaus Bamberg“ ist in trockenen Tüchern.
Große Erleichterung im Rathaus: Kürzlich traf der Zuwendungsbescheid des Bundes mit der Anschubfinanzierung über 15 Millionen Euro für die Sanierung des „Quartiers am Neuen Rathaus Bamberg“ ein. Der Bund ermöglicht damit die Finanzierung des Mammutprojekts mit Gesamtkosten von 30 Millionen Euro. „Diese umfangreiche Förderung bildet die Grundlage dafür, dass wir bis 2028 mehrere zentrale Gebäude in der Altstadt energetisch modernisieren und somit das Eingangstor zur Fußgängerzone noch attraktiver gestalten können“, dankt Oberbürgermeister Andreas Starke für den „großzügigen Beitrag“ des Bundes und hebt die „wichtige Rolle“ des Bundestagsabgeordneten Andreas Schwarz hervor.
Im November 2019 hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags bereits einen Förderbetrag in Höhe von bis zu 15 Millionen Euro für die Sanierung des Bamberger Rathaus-Quartiers, das aus den Anwesen Maximiliansplatz 3 sowie Hauptwachstraße 1, 3, 7, 9 und 16 besteht, in den Bundeshaushalt eingestellt. Danach erfolgten intensive Verhandlungen mit mehreren anderen Fördergebern, die die Gesamtfinanzierung des Projekts ermöglichten. Anschließend prüfte die Landesbaudirektion Nordbayern 50 Wochen lang baufachlich den Antrag aus Bamberg, ehe die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) in weiteren acht Monaten den Förderbescheid für die Bundesbeteiligung vorbereitete. Am Ende dieses Verfahrensmarathons steht mit dem Bundeszuwendungsbescheid die Gesamtfinanzierung sicher. „Ein großes Lob gebührt unserem Finanzreferenten Bertram Felix, dem Immobilienmanagement und Birgit Scheer vom Fördermanagement. Sie haben dafür gesorgt, dass alle aufgestellten Kosten bei der Bezuschussung berücksichtigt werden konnten und am Ende eine maximale Förderung durch den Bund gelingt“, sagt OB Starke und würdigt auch die „entscheidende Unterstützung“ durch den Bundestagsabgeordneten Andreas Schwarz, der ein „verlässlicher Partner unserer Stadt bei vielen Projektfinanzierungen ist“.
„Ich freue mich sehr, dass meine Kolleginnen und Kollegen im Haushaltsausschuss Ende 2019 nach monatelangem Werben die Mittel für die Rathaussanierung beschlossen haben. Mit dem heute übergebenen Förderbescheid kann die Stadt Bamberg nun ein weiteres wichtiges Herzensprojekt für meinen Wahlkreis umsetzen“, erklärt Schwarz.
Der Bund übernimmt also 50 Prozent der veranschlagten Baukosten, doch auch von der anderen Hälfte bleibt nur ein Bruchteil bei der Stadt hängen. Als weitere Zuschussgeber sind nämlich die Regierung von Oberfranken mit 5,84 Millionen Euro aus Städtebaufördermitteln, die Oberfrankenstiftung mit 2,7 Millionen Euro und das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit 3 Millionen Euro aus dem Entschädigungsfonds an Bord. Da sich auch die Bürgerspitalstiftung und die Edgar Wolf’sche Stiftung an den Sanierungskosten beteiligen, weil ihnen Anwesen im Rathaus-Quartier gehören, muss die Stadt Bamberg nur rund 1,5 Millionen Euro für dieses umfangreiche Projekt aufbringen. „Wir sind glücklich, dass die Förderung mit 95 Prozent nun in trockenen Tüchern ist. Für viele Städte in Deutschland ist das eine unerreichbare Quote. Nun wollen wir bei dem Projekt an Fahrt aufnehmen“, blickt der Oberbürgermeister nach vorne.
Vorbereitungen laufen bereits
Nach der langen Prüfphase wünscht sich auch der Bund, dass die Maßnahme zügig durchgeführt wird. Bereits für dieses Jahr sollen 2 Millionen Euro nach Bamberg fließen. Die Stadt hat ihre Hausaufgaben gemacht und mit den ortsansässigen GKT-Architekten für das Rathaus sowie mit dem Büro Geller Bornschlögl und dem Tragwerksplaner IB Mittnacht für die Hauptwachstraße 16 schon die federführenden Architekten gefunden. Beim Rathaus, ein nach Plänen von Balthasar Neumann errichteter Barockbau aus dem Jahr 1737, werden gerade die Vergabeverfahren für die Haustechnik- und Tragwerksplanung vorbereitet. Sie sollen bis Herbst abgeschlossen sein. Bereits erfolgt ist eine detaillierte, verformungsgerechte Bestandsaufnahme, welche die Gebäudestruktur genau erkennen lässt. „Derzeit wird die Bauforschung erweitert, und einige Voruntersuchungen werden durchgeführt“, berichtet Natalie Zitzmann vom Immobilienmanagement. Geplant ist eine Fernwärmeversorgung für die Liegenschaften, die zu einer deutlichen CO2-Einsparung in dem Quartier führen soll. Hier laufen bereits die Abstimmungsgespräche mit den Stadtwerken.
Die Gebäude sollen nach der Sanierung als moderne Verwaltungsstandorte mit Gewerbe entlang der Hauptwachstraße genutzt werden. Neben der Herstellung der Barrierefreiheit, der Ertüchtigung der Sanitäranlagen und der Gewährleistung des Brandschutzes geht es unter anderem auch darum, die Fassade und das durch Fäulnis geschädigte Dachtragwerk zu erneuern. Was genauere Aussagen zur zeitlichen Abfolge betrifft, bittet Zitzmann noch um Geduld: „Ein Grobzeitplan, die Festlegung der Baustelleneinrichtung und damit auch der Einschränkungen der umgebenden Flächen wird der Planer erst in den nächsten Planungsschritten ermitteln.“
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