Lichtenfelser MdB Zeulner im Austausch mit Dr. Christian Pfeiffer, neu gewählter Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns

MdB Emmi Zeulner
MdB Emmi Zeulner. Foto: Hendrik Steffens

MFA-Ausbildung und die fachärztliche Versorgung in der Region waren zwei Themen, die Emmi Zeulner, Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Kulmbach, Lichtenfels, Bamberg-Land, und der neue Vorsitzende Dr. Christian Pfeiffer, seit Februar Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, bei ihrem Kennenlernen besprachen.

Deutlich wurde, dass beiden die flächendeckende Versorgung ein Herzensanliegen ist. Pfeiffer kritisierte die fehlende zentrale Steuerung der Gesundheitsstrukturen an den Bedürfnissen vor Ort, die angesichts des demographischen Wandels und der knappen Ressourcen dringend notwendig ist. Zeulner bekräftigte dies und sicherte zu, sich hierfür auf Bundesebene einzusetzen. Thema im Gespräch war auch die Stärkung der medizinischen Fachangestellten in den Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. In diesem Zusammenhang freut Zeulner besonders, dass die Kassenärztliche Vereinigung das Modellprojekt der Universität Bayreuth „VERAH am Ort“ im Streutal zulässt. Das Projekt soll Möglichkeiten der bisher ausschließlich zu Hause stattfindende Versorgung von Patinnen und Patienten durch VERAHs (Versorgungsassistenten in der Hausarztpraxis), weitergebildete Medizinische Fachangestellte, durch ein ortsgebundenes Angebot ergänzen, das die Bürgerinnen und Bürger vor Ort aufsuchen können. Die qualifizierte VERAH berät und arbeitet in einem Raum der Gemeinde selbstständig wie bisher bereits in der häuslichen Umgebung der Patientinnen und Patienten, kann aber jederzeit auf ihren Mediziner oder ihre Medizinerin auch mithilfe telemedizinischer Beratung zurückgreifen. Ziel ist es, zu prüfen, ob durch solche innovativen Ansätze einerseits Ärztinnen und Ärzte durch ihr hochqualifiziertes Personal stärker entlastet werden und andererseits Karrieremöglichkeiten und Verantwortung der Medizinischen Fachangestellten für eine Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung im Ort neu erschlossen werden können.

Emmi Zeulner kam ebenso auf die weiterhin drängende ambulante, gynäkologische Versorgung im Kulmbacher Raum zu sprechen. Bereits im vergangenen Sommer hatte die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns hier Unterstützung zusagt. Hier sicherte der Vorsitzende zu, zeitnah das Gespräch mit den Fachärztinnen und –ärzten und dem Klinikum vor Ort zu suchen, um gemeinsame Lösungen zu finden. Die Abgeordnete machte im Gespräch nochmals deutlich, dass zeitnah gehandelt werden müsste und notfalls auch eine Sonderzulassung eines weiteren gynäkologischen Kassenarztsitzes kein Tabu sein dürfe.

Auch die Notfallversorgung war Gegenstand des Austauschs. Hier gab es in letzter Zeit in Oberfranken immer mehr Unstimmigkeiten zwischen den Notärzten des Rettungsdiensts und dem von der Kassenärztlichen Vereinigung organisierten Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst. Auch hier versprach der Vorsitzende, der Sache im Gespräch mit den Beteiligten vor Ort nachzugehen.

Zeulner: „Ich danke Herrn Dr. Pfeiffer sehr für die Möglichkeit zum direkten Austausch. Eine sichere, ambulante Versorgung in Deutschland ist Dreh- und Angelpunkt für die Gesundheitsversorgung in Deutschland insgesamt. Ich freue mich, dass Herr Dr. Pfeiffer und ich in vielen Themenbereichen für Oberfranken und Bayern im Sinne der Sicherstellung der ambulanten Versorgung gemeinsam vorangehen wollen.“