Silbermedaille für Bamberger Keglerinnen in der Champions League

Die Bamberger „Silbergirls“ hinten von links mit Harald Grätzsch, Sina Beißer, Anne Tonat, Corinna Kastner und Celine Zenker sowie vorne von links mit Alena Bimber, Daniela Kicker und Klara Sedlar.
Die Bamberger „Silbergirls“ hinten von links mit Harald Grätzsch, Sina Beißer, Anne Tonat, Corinna Kastner und Celine Zenker sowie vorne von links mit Alena Bimber, Daniela Kicker und Klara Sedlar. (Foto: privat)

Es war an Dramatik kaum zu überbieten, was sich im ASKÖ-Sportkegelzentrum in Graz abspielte, als der Außenseiter SK FWT Composites Neunkirchen aus Österreich den SKC Victoria Bamberg in einem denkwürdigen Finale nach Sudden Victory mit 56:53 besiegte und damit Champions-League Sieger 2022/23 wurde. Nach dem regulären Spielausgang stand es mit 4:4 Mannschaftspunkten bei 3522:3459 Kegel und einem Satzverhältnisses von 12:12 unentschieden, wodurch der Sudden Victory die Entscheidung bringen musste. Die Bronzemedaille ging an das Team vom SV Pöllwitz aus Deutschland, dass sich im kleinen Finale gegen Istra Porec souverän mit 7:1 MP durchsetzen konnte. Bei den Herren gab es den Favoritensieg. Zerbst siegte im Finale klar und deutlich mit 7:1 gegen KSK Orth (Österreich). Bronze ging an das Team von KK Zadar aus Kroatien.

Bevor es jedoch zu diesem geschichtsträchtigen Finale kam, standen die Halbfinalspiele auf dem Programm, wo Bamberg zuerst seine Leistungsprobe gegen KK Istra Porec aus Kroatien ablegen musste. Die Bambergerinnen wurde ihrer Favoritenrolle von Beginn an gerecht und führten bereits nach dem Starttrio mit 2:1 MP und 31 Kegel, da Klara Sedlar (3:1 und 607:568) und Sina Beißer (3:1 und 598:580) ihre Duelle gegen Oplanic und Liovic souverän meisterten. Lediglich Anne Tonat hatte mit 3:1 SP bei 594:558 gegen Pavlakovic das Nachsehen. Da Bamberg auch im Schlusstrio das bessere Spiel auf die Bahnen brachte und durch die Duellsiege von Alena Bimber (3:1 und 614:560) und Corinna Kastner (3:1 und 602:581) bereits 4 Duellsiege sicher und bereits 13 Satzsiege hatte, war der Finaleinzug perfekt. Celine Zenker musste sich noch Ravnic bei 2:2 SP mit 607:594 geschlagen geben, was einen Endstand von 6:2 MP bei 3573:3490 Kegel ergab. Im anderen Halbfinale konnte sich Neunkirchen doch etwas überraschend mit 5:3 MP, 11:13 SP und 3426:3408 Kegel gegen den SV Pöllwitz durchsetzen, womit das Finale zwischen Bamberg und Neunkirchen perfekt war.

Am Sonntag kam es dann zum Showdown zwischen dem SKC Victoria Bamberg und SK FWT Composites Neunkirchen um die europäische Kegelkrone der Damen. Und es sollte ein Finale werden, was die angereisten Fans und Mannschaften so schnell nicht vergessen werden. Die favorisierten Bambergerinnen begann das Spiel über 6 Bahnen wie schon im Halbfinale mit Anne Tonat, Klara Sedlar und Sina Beißer. Die Österreicherinnen starteten mit Nguyen, Plavcak und Steiner. Tonat erwischte mit 128 keinen guten Start, konnte sich dann aber auf 151 steigern, was aber zu keinem Satzgewinn reichte. Sie kämpfte verbissen um jeden Kegel und wurde dafür auch belohnt, da sie sich die Folgesätze mit 141:126 und 137:130 sicherte und damit zum 2:2 ausgleichen konnte. Aber Nguyen hatte mit 560:557 die Nase knapp vorne. Umgekehrt gestaltete sich das Duell von Beißer gegen Steiner, in dem die Bambergerin mit 184:158 und 160:135 überragend begann. Am Ende hieß es aber 2:2 Unentschieden, da Steiner noch zwei knappe Satzsiege gelangen, aber Beißer mit 654:606 die Nase vorne hatte. Eine sehr souveräne Vorstellung bot Klara Sedlar im Duell gegen die slowenische Nationalspielerin Plavcak in Reihen von Neunkirchen. Nach einer starken Serie von 158, 152, 164 und nochmal 164 kam Sedlar auf hervorragend 638 und siegte mit 4:0 SP gegen Plavcak (584). Damit führte der SKC Victoria mit 2:1 MP, 8:4 SP und 1849:1750 Kegel.

Nun galt es für das Bamberger Schlusstrio bestehend aus Alena Bimber, Corinna Kastner und Celine Zenker gegen Huber, Lengauer und Sajko den Vorsprung über die Runden zu bringen und damit entweder einen MP oder mindestens 4,5 Satzpunkte einzufahren, damit es mit dem Sieg klappt. Bimber schloss an ihre gute Vorstellung aus dem Halbfinale mit 151:146 an, aber das sollte es an diesem Tag dann auch gewesen sein. Huber setzte sich nun drei Mal in Serie durch und konnte sich den MP mit 3:1 SP und 568:549 Kegel sichern. Auch Kastner hat im Finale erhebliche Probleme ihre normale Form auf die Bahnen zu bringen. Mit vier Ergebnissen unter 140 kam sie glücklicherweise noch auf zwei Satzsiege, hatte aber gegen Lengauer mit 558:537 das Nachsehen. Zenker hatte im Duell mit der zweiten slowenischen Nationalspielerin Sajko ein dickes Brett zu bohren. Nach zwei Satzniederlagen (144:134 und 150:148) konnte sie im 3.Satz mit 160:135 den kompletten Rückstand egalisieren und sich sogar eine kleine Führung erspielen und so mit einem anschließenden weiteren Satzsieg die Weichen auf Sieg zu stellen. Leider war hier erneut Sajko mit 154:145 obenauf und so ging auch dieses Duell mit 3:1 SP und 583:587 verloren. Auf den Wettkampfanzeigen stand es nun bei den Mannschaftspunkten 4:4 Unentschieden, da Bamberg neben zwei Duellsiegen auch die Kegelwertung mit 3522:3459 gewann und nun die Satzpunkte die Entscheidung bringen mussten. Da es auch hier mit 12:12 Unentschieden stand kam es zum Sudden Victory, in dem alle Spielerinnen parallel drei Kugeln in die Vollen auf Kommando des Schiedsrichters spielen müssen. Es wurde still im Grazer Kegelzentrum. Als es nach den neun gespielten Kugeln 56:53 für Neunkirchen stand brachen die Österreicherinnen in Jubel aus, da dies der Champions-League-Sieg für den SK FWT Composites Neunkirchen war und für Bamberg die Silbermedaille bedeutete.

Spielergebnisse