Landkreis Coburg: Unternehmerdialog bei Reichenbacher Hamuel

Da steckt jede Menge Technik drin: Thomas Czwielong, Sebastian Straubel, Andreas Leutheußer, Natalia Spieß, Torsten Dohnalek und Martin Schmitz (von links) beim Rundgang durch die große Fertigungshalle bei Reichenbacher Hamuel. Foto: Landratsamt Coburg/Berthold Köhler
Da steckt jede Menge Technik drin: Thomas Czwielong, Sebastian Straubel, Andreas Leutheußer, Natalia Spieß, Torsten Dohnalek und Martin Schmitz (von links) beim Rundgang durch die große Fertigungshalle bei Reichenbacher Hamuel. Foto: Landratsamt Coburg/Berthold Köhler

Der Wunsch, „in die Unternehmen im Landkreis zu schauen und dort zu erfahrenen, wie sich die wirtschaftliche Lage darstellt“, hat Landrat Sebastian Straubel im Rahmen seines Unternehmerdialogs zur Firma Reichenbacher Hamuel nach Dörfles-Esbach gebracht. Gemeinsam mit Bürgermeister Torsten Dohnalek sowie Martin Schmitz und Natalia Spieß aus der Wirtschaftsförderung des Landkreises nahm Sebastian Straubel die Erkenntnis mit nach Hause, dass der Dörfles-Esbacher Maschinenbauer ein lokal verwurzeltes Unternehmen ist, das es immer wieder auf beeindruckende Art und Weise geschafft hat, sich neu zu erfinden.

Thomas Czwielong, Geschäftsführer des Unternehmensverbundes Reichenbacher Hamuel, verdeutlichte den steten Wandel: „Früher haben unsere Kunden mit unseren Maschinen Treppen gefertigt, heute werden damit auch Innenteile für Wohnwagen und Wohnmobile produziert.“ Beide Standorte im Coburger Land gehören inzwischen zur in Marktredwitz beheimateten Scherdel-Firmengruppe, die mit 6500 Mitarbeitern weltweit sowie einem Jahresumsatz von 850 Millionen Euro im Kern ein großer Automobilzulieferer ist. In acht von zehn Personen- und Lastwagen weltweit sind Scherdel-Teile aus Oberfranken verbaut.

Bei 210 Mitarbeitern am Standort Dörfles-Esbach und rund 100 in Meeder war für Thomas Czwielong und seinem Kollegen aus der Geschäftsführung, Andreas Leutheußer, die Suche nach Fachkräften ein wichtiges Thema für den Unternehmerdialog. „Die Masse fehlt“, sagte Thomas Czwielong mit Blick auf die Situation bei den Lehrlingen. Habe es vor zehn Jahren oft noch 400 Bewerbungen für acht Lehrstellen in einem Ausbildungsjahr gegeben, so seien es heute gerade mal um die 20. Martin Schmitz sah in der Ausbildung junger Menschen eine Herausforderung für die gesamte Region: „Unsere Unternehmen sollten sich da nicht gegenseitig kannibalisieren.“ Als einen Lösungsansatz hatte die Wirtschaftsförderung ihre Ausbildungsplattform „Coburger Talente“ mit im Gepäck. Gemeinsam mit anderen Lehrbetrieben kann Reichenbacher Hamuel auf dieser Internetplattform junge Menschen aus dem Coburger Land auf Augenhöhe ansprechen und die spannenden Karrierewege einer dualen Ausbildung in Dörfles-Esbach aufzeigen.

Beim Rundgang durch die Produktionshallen bekamen die Besucher einen guten Eindruck von der Vielfalt der Spezialmaschinen, die bei Reichenbacher Hamuel mit einem engagierten Mitarbeiterteam gefertigt werden. So berichtete Thomas Czwielong, dass viele der extrem leichten und doch stabilen Fußbodenteile in den großen Airbus-Flugzeugen auf Fräsmaschinen von Reichenbacher Hamuel gefertigt werden. „Für mich zeigt sich wieder einmal, dass unser Landkreis für junge Leute, die beruflich Karriere machen wollen, beste Chancen bietet. Reichenbacher Hamuel gehört für mich ganz klar in den Reigen der Technologieführer und ‚Hidden Champions‘ im Coburger Land“, sagte Landrat Sebastian Straubel.