Lichtenfelser Rotes Kreuz beteiligt sich an Hilfskonvoi für die Ukraine
Der BRK-Kreisverband Lichtenfels beteiligte sich an einem organisationsübergreifenden und vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration organisierten Hilfskonvoi für die Ukraine. Insgesamt wurden dringend benötigte Hilfsgüter im Wert von 5 Millionen Euro in das polnisch-ukrainische Grenzgebiet und von dort weiter in die Ukraine gebracht.
An dem gemeinsamen Konvoi waren die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk (THW) und das Bayerische Rote Kreuzes (BRK) beteiligt. Die humanitäre Hilfsaktion wurde im Rahmen der vom Ministerrat beschlossenen Bayerischen Ukrainehilfe durchgeführt und startete im oberfränkischen Bayreuth. In der dortigen Bundeswehrkaserne wurden die Einsatzkräfte vom Bayerischen Innenstaatssekretär Sandro Kirchner und hochrangigen Vertretern der am Konvoi beteiligten Organisationen des Zivil- und Katastrophenschutzes verabschiedet. Nach knapp zweitägiger Kolonnen-Fahrt, die durch die Vollsperrung einer polnischen Autobahn, einer LKW-Panne und einer ungeplanten Übernachtung in einem polnischen Gemeindehaus zu einem kleinen Abenteuer wurde, erreichten die Einsatzkräfte den Zielort Rzeszow im polnisch-ukrainischen Grenzgebiet. Dort wurden dann etwa 45 Tonnen Hilfsgüter übergeben und in die Ukraine überführt.
29 Einsatzkräfte waren an dem Konvoi beteiligt – zwei davon waren ehrenamtlich Aktive des BRK-Kreisverbandes Lichtenfels. Thomas Morgenroth von der BRK-Wasserwacht Lichtenfels und Ines Giehl von der BRK-Bereitschaft Lichtenfels transportierten eine komplett ausgestattete Feldküche, Lebensmittel und weitere Ausrüstungsgegenstände an die mehr als 900 km entfernte polnisch-ukrainische Grenze. Die Feldküche war ein Altbestand der Bad Staffelsteiner BRK-Schnelleinsatzgruppe „Verpflegung“, einer Einheit des Katastrophenschutzes, die im Bedarfsfall mit einem Kochgang bis zu 300 Personen versorgen kann und beispielsweise im Rahmen der Flüchtlingshilfe im Einsatz war. Der BRK-Rettungsdienst steuerte Vakuum-Matratzen zur Versorgung von verletzten Personen sowie Arbeits- und Schutzkleidung für Einsatzkräfte bei. Darüber hinaus wurden auch Versorgungszelte und Hockerkocher aus Lichtenfels in die Ukraine gebracht.
Nach drei langen und anstrengenden Tagen mit kurzen Nächten und mehr als 1.800 zurückgelegten Kilometern waren die beiden Rotkreuz-Aktiven wieder am BRK-Katastrophenschutz-Zentrum in Bad Staffelstein angekommen – erschöpft aber auch glücklich. „Der gemeinsame Hilfskonvoi war eine tolle Aktion. Alle Einsatzkräfte haben super zusammengearbeitet und wir sind froh, dass wir als Rotkreuzler unseren Beitrag leisten konnten“, so Thomas Morgenroth bei der Rückkehr. Ines Giehl ergänzte: „Obwohl der Transport einen sehr ernsten Hintergrund hat, war er für uns Einsatzkräfte ein tolles Erlebnis. Denn ist es schön, wenn man helfen kann und unsere Hille auch wirklich dort ankommt, wo sie benötigt wird. Auch die länderübergreifende Zusammenarbeit mit den polnischen und ukrainischen Einsatzkräften war wirklich super!“
BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak, der gemeinsam mit der BRK-Kreisbereitschaftsleitung die Teilnahme am Konvoi organisierte, freute sich ebenfalls über das gute Gelingen der Hilfsaktion: „Wir sind froh, dass wir einen wertvollen Beitrag zu diesem ersten organisationsübergreifenden bayerischen Hilfskonvoi leisten konnten, denn die Menschen in der Ukraine sind auf humanitäre Hilfe dringend angewiesen. Mein besonderer gilt natürlich unseren beiden BRK-Einsatzkräften Ines Giehl und Thomas Morgenroth, die den Transport durchführten sowie allen übrigen ehrenamtlich Aktiven, die bei der Organisation und Vorbereitung mitgewirkt haben“.
Neueste Kommentare