Bamberger Gewerkschafter Johannes Wicht stellt fest: „Telekombeamte im Armutsmodus“
Nachdem der Bundestag in den neunziger Jahren mit großer Mehrheit der Privatisierung der DTAG zugestimmt hat, musste die Deutsche Telekom die Beamten des Unternehmens mit übernehmen. Ein einmaliger Vorgang, Beamte in einer Aktiengesellschaft zu beschäftigen.
In der Folgezeit erhöhte der Vorstand den Druck auf diese Beschäftigungsgruppe. So wurde z.B. der Verwendungsaufstieg für Beamte einfach ausgesetzt.
Ebenso musste der ganze Urlaub bis zum 31. Dezember eines Jahres geplant werden. Bundesbeamte haben das Recht, den Urlaub bis zum 31. März zu nehmen.
Wollten leistungsstarke Beamte sich beruflich weiter entwickeln, mussten sie in die sogenannte Insichbeurlaubung gehen, ein juristischer Winkelzug, der seinesgleichen sucht.
Parallel dazu wurden die Beförderungsmöglichkeiten auf ein Minimum reduziert. In den Laufbahnen des einfachen, mittleren und höheren Dienstes ging fortan ein beträchtlicher Teil der beamteten Mitarbeiter in der Eingangsbesoldung in den Ruhestand. Johannes Wicht, Ortvorsitzender der Kommunikationsgewerkschaft DPV-Bayern fordert angesichts der hohen Inflationsraten für die beamteten Mitarbeiter bei Zurruhesetzung mindestens eine Beförderungsstufe als add-on zum Ausgleich für die horrend gestiegenen Lebenshaltungskosten. Die hervorragenden Leistungen unserer Beamten sollten endlich durch den Arbeitgeber honoriert werden, so Wicht.
Es kann doch nicht sein, dass Beamte im Ruhestand noch arbeiten müssen, um überleben zu können.
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