CHW bietet Online-Vortrag über die Lebenserinnerungen eines Soldaten und Gendarmen im 19. Jahrhundert

Porträt des Coburger Gendarmen Carl Führ (Foto: Rupert Appeltshauser)
Porträt des Coburger Gendarmen Carl Führ (Foto: Rupert Appeltshauser)

Der Geschichtsverein Colloquium Historicum Wirsbergense (CHW) lädt für Sonntag, 12. Februar, 18.30 Uhr, alle Geschichtsinteressierten zu einem Online-Vortrag ein. Rupert Appeltshauser, Coburg, referiert unter dem Titel „Ein herzoglicher Gendarm als Zeitzeuge“ über die Lebenserinnerungen von Carl Führ (1832–1904).

Führ, der als gemeiner Soldat, als Unteroffizier und schließlich als Gendarm im Dienst des Coburger Herzogs stand, hat seinen Nachkommen einen „kurzen Bericht“ seines „Lebens und Wirkens als Kind, als Jüngling und als Mann“ von immerhin 111 Seiten hinterlassen. Hinzu kommen drei Gedichtbände mit insgesamt 231 Titeln, eine „Niederschrift“ über Ereignisse seiner Dienstzeit und eine strenge „Hausordnung“, die er 1882 für seine Kinder verfasste.

Der Autor ist über die Grenzen seines Herzogtums kaum hinausgekommen; die großen Ereignisse der Zeit finden keine Erwähnung. Doch treffen wir im kleinen Kosmos, der Führs Leben umgrenzte, in authentischer Darstellung auf nahezu alle die Themen, die das gesellschaftliche Leben der Zeit bestimmten. So haben wir es mit einer historischen Quelle zu tun, deren exemplarischer Aussagewert über ein rein regional- oder lokalgeschichtliches Interesse weit hinausgeht.
Die Veranstaltung ist kostenfrei und ohne Voranmeldung zugänglich. Die Zugangsdaten sind auf der Homepage des CHW unter dem Termin angegeben: www.chw-franken.de. Dort ist auch Information über die weitere Vereinsarbeit zu finden.