Johanniter: "Neue Ärztebereitschaftsnummer 116 117 ersetzt nicht Notfallnummer 112"

Seit dem 16. April 2012 gibt es die zentrale Nummer 116 117 für den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Sie soll dann gewählt werden, wenn am Wochenende, in der Nacht oder an Feiertagen dringend medizinische Hilfe benötigt wird, wie z. B. bei starken Bauchschmerzen oder bei hohem Fieber.

Die neue Nummer soll helfen, wenn außerhalb der Praxisöffnungszeiten schnelle ambulante Hilfe benötigt wird. Dann muss nicht mehr nach der Telefonnummer des zuständigen Bereitschaftsarztes vor Ort gesucht werden, sondern einfach die 116 117 gewählt werden. So wird der Patient direkt an den ärztlichen Bereitschaftsdienst, der für seine Region zuständig ist, weitergeleitet. Die neue kostenlose Nummer soll die bisherige kostenpflichtige 0180er Nummer ablösen. Die 116 117 gilt bundesweit und soll auf längere Sicht auch europaweit eingeführt werden.

Im Notfall 112 wählen

„Wenn eine lebensbedrohliche Situation für den Patienten besteht, wie z. B. ein Herzinfarkt oder eine stark blutende Wunde, dann muss auch weiterhin die 112 für den Rettungsdienst gewählt werden“, erklärt Andreas Reisch, Ausbildungsleiter bei den Johannitern in Bamberg. „Dabei ist wichtig, dass ein Laie einschätzen kann, wie schwerwiegend die Verletzungen sind und dementsprechend einen Arzt oder den Rettungsdienst verständigt. Um zu lernen, in welchen Situationen der Rettungsdienst verständigt wird und was dabei zu beachten ist, sollte ein Erste-Hilfe-Kurs besucht werden. Auch lebensrettende Sofortmaßnahmen wie z. B. die stabile Seitenlage oder die Herz-Lungen-Wiederbelebung, die jeder Ersthelfer beherrschen sollte, werden dort gelehrt. Jeder sollte seine Erste-Hilfe-Kenntnisse alle zwei Jahre auffrischen.“