Stellungnahme des Bundes Naturschutz in Sachen "Westumfahrung Neunkirchen"

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Westumfahrung Neunkirchen: im Leserbrief Edwin Rank, Weingarts, FT 7.4.12 / Homepage-Stellungnahmen Markt, 16.03. sowie Pro-Westumgehung, 23.03. wird versucht Ausführungen des Bündnisses aus Bürgerinitiative MUNk e.V. , Landwirten aus Ebersbach und Bund Naturschutz zu zerstreuen. Richtigstellungen sind erforderlich.

Die Darstellung des Marktes und seitens Herrn Rank, dass der Grund des Rückgangs an schweren LKW in der Forchheimer Straße die LKW-Umleitungsbe­schilderung sei, entspricht nicht der Entwicklung der Jahre-Zählungen 2005 / 2010 für den Gesamtverkehr beider Strecken. Beim Zählpunkt Einmündung Ermreuth auf der St 2236 (Umleitungsstrecke) ist der PKW-Verkehr von 2511 auf 2286 Kfz/tägl. gefallen (9%), ebenso der Lastzug-Verkehr (LKW mit Hänger/Sattelzüge) um 21 Stück auf 45 tägl. (Herr Rank: “täglich unzähligen Brummis über die viel zu engen Ortsdurchgangsstraßen entlang der St 2236“) – in Summe mit dem übrigen LKW-Verkehr über 3,5 ist ca. Gleichsstand erreicht. Separat ausgewiesen ist dies in den Unterlagen des Innenministeriums, Oberste Baubehörde (DVD mit Detail-Verkehrsdaten). Das, Herr Rank, sind keine Taschenspielertricks.

Die Begründung des Marktes zur Umfahrung ist die Gefährdung bei Gehsteig-Überfahrten durch sich begegnende, breitere Kfz in der 40-m-Engstelle Friedhofstraße. In Einzelfällen sind dies breite, schwere Lastzüge, die nicht durchs Forchheimer Tor passen. Von den für 2010 vom Markt für die Forchheimer Straße bestätigten 206 LKW/tägl. (Schwerverkehr = LKW ab 3,5 t + Busse) sind dies 75 Lastzüge (LKW mit Hänger / Sattelzüge);  2005 waren es 119 Lastzüge von 321 LKW über 3.5 t +Busse.  Dies bedeutet 44 Lastzüge oder 37% weniger Auffahrpotential. Auch wenn in der Friedhofstraße weitere Lastzüge aus Hetzles hinzu kommen (Begegnungsannahme 100 Kfz , wobei 50 Begegnungen genau in der Engstelle unwahrscheinlich sind) – wird die Begründung der Notwendigkeit einer Umfahrung immer weniger stichhaltig.

Zu beachten ist auch, dass der Gesamtverkehr in den Jahren 2005 bis 2010 von 6205 auf 5585 Fahrzeuge/tägl. um 10% und der Kfz-Personenverkehr sogar um 11%, entsprechend demographischer Entwicklung, abgenommen hat.

Festzuhalten bleibt, dass ungebremster Straßenbau und rückläufiger Verkehr nicht zusammen passen – das ist nicht wirtschaftlich. Betrachtungen, dass Straßenneubau erforderlich sei, um Naturbewirtschaftung und -pflege leisten zu können, sind nicht nachvollziehbar.

Der wesentliche Vorteil der geforderten, abknickenden Vorfahrtsregel am Forchheimer Tor ist, dass der heutige Staubereich Engstelle Friedhofstraße weitgehend aufgehoben wird. Dortige Lastzug-Begegnungen werden daraus noch unwahrscheinlicher. Eine Zusammenkunft von Staats- und Gemeindestraßen kann kein Grund sein, diese Lösung nicht angehen zu können.. Sogar in Neunkirchen, am Erlanger Tor, ist die gleiche Konstellation seit langem bewährt und ist auch hier anzustreben

Die Abbiegeradien können durch Aufweitung, wie vom Planungsbüro dargestellt, deutlich vergrößert werden. Dies vereinfacht die Bogenfahrt von Lastzügen erheblich. Gleichzeitig kann auch der Gehsteigbereich, wie von der Bürgerinitiative MUNk e.V. aufgezeigt, verbessert und ein Überfahrschutz mit einfachen Mitteln eingebunden werden.

Zusammenfassend sollte Neunkirchen das Thema Entschärfung der Engstelle Friedhofstraße endlich angehen, was auch mit kleinen Schritten, einigen Schildern zur abknickenden Vorfahrt, einem Mittelstreifen, beginnen kann, auch um die Glaubwürdigkeit den Nachbargemeinden gegenüber wieder her zu stellen.Warum müssen die Neunkirchner Bürger und die des Umlands auf diese Lösung so lange warten?

Heinrich Kattenbeck, 1.Vors. Bund Naturschutz, Kreisgruppe Forchheim