Klinikum Fichtelgebirge gibt Tipps für den Skiurlaub

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Skiunfälle richtig behandeln

Hochqualifizierte medizinische Analyse und Behandlung ist nach Verletzungen dringend angeraten. Eine sofortige Operation am Urlaubsort ist nur in Ausnahmefällen notwendig. Dr. med. Markus-Johannes Rueth von der Sportklinik am Klinikum Fichtelgebirge gibt Tipps für den Skiurlaub.

Dr. med. Markus-Johannes Rueth

Dr. med. Markus-Johannes Rueth von der Sportklinik am Klinikum Fichtelgebirge in Marktredwitz. Foto: Peggy Kuniss-Pfeiffer

Die Aussicht auf Glücksgefühle durch strahlendes Winterwetter und perfekt präparierte Pisten locken auch in diesem Jahr viele Wintersportler auf die Piste. Der Start in die Saison lief schleppend, vielerorts sind die Pisten mit Kunstschnee präpariert.

Was viele dabei vergessen: Der Körper läuft beim Skifahren auf Hochtouren und ist oft ungewohnten Anforderungen ausgesetzt. Die durch den Kunstschnee „härtere“ Piste erhöht das Verletzungsrisiko zusätzlich.

Die Kniegelenke stehen bei diesen sportlichen Belastungen im wahrsten Sinne des Wortes „im Brennpunkt“, besonderes wenn wir dieses Ermüdungsgefühl zu spüren bekommen.

Meniskusverletzungen, Seitenband- und Kreuzbandverletzungen zählen zu den häufigsten Verletzungen von Skiurlaubern. Zunehmend spielt aber auch die vermehrte Knochenbrüchigkeit im Alter eine Rolle.

Unfallchirurgen beobachten zudem mehr Verletzungen nach Sprüngen in Funparks oder beim Fahren abseits der Piste. Der häufig eingesetzte Kunstschnee ist durch seine kompakte, kristalline Struktur tendenziell dichter, die Piste härter und die Abfahrt schneller.

Besonders folgenschwer und langfristig gesundheitseinschränkend sind dabei Stürze mit Beteiligung des Kopfes und der Wirbelsäule.

„Damit ein Skifahrer keine bleibenden Schäden nach einem Skiunfall behält, sind Erfahrung und Kompetenz des behandelnden Arztes sowie die medizinische Ausstattung von großer Bedeutung“, betont Dr. med. MarkusJohannes Rueth von der Sportklinik am Klinikum Fichtelgebirge in Marktredwitz. Die Sportklinik und die Abteilung für Unfallchirurgie haben sich in Zusammenarbeit genau auf solche Verletzungen spezialisiert. Dabei müssen viele Verletzungen nicht direkt vor Ort operiert werden. In den meisten Fällen ist es möglich seinen Spezialisten heimatnah auszusuchen.

Wichtig ist die exakte Analyse der Verletzung. Vor allem Bandverletzungen müssen in den meisten Fällen nicht sofort vor Ort operativ versorgt werden. Um eine mögliche Behandlung abzuklären, können sich Betroffene vom Urlaubsort aus telefonisch an die Chirurgische Ambulanz Tel.: +49 9231 809 2310 wenden.

Gute Vorbereitung schützt vor Verletzungen

Das Risiko sich zu verletzen steigt natürlich mit einem riskanten Fahrstil aber auch mit einer unzureichenden Vorbereitung des Körpers auf diese teilweise erhebliche Belastung während des Skifahrens.

Wichtig ist, dass sich Skifahrer, je nach Fitnesszustand, im Vorfeld entsprechend auf diese Belastung vorbereiten. Ein gutes Mittel für Jung und Alt ist zum Beispiel ein gezieltes Ganzkörper-Workout (Core Workout, Yoga, Pilates, etc.) – früher Skigymnastik genannt.

„Bei zunehmender Ermüdung ist ein frühzeitiger „Einkehrschwung“ dem Skischwung vorzuziehen, dieser sollte jedoch nicht „übertrieben“ gestaltet werden, da das Verletzungsrisiko durch Alkoholgenuss ebenfalls deutlich ansteigen kann“, so Dr. Rueth.

Fachübergreifende Zusammenarbeit

Ist trotz guter Vorbereitung ein Unfall passiert, arbeiten die Ärzte der Sportklinik Fichtelgebirge und der Abteilung für Unfallchirurgie eng mit erfahrenen Physio- und Trainingstherapeuten zusammen, um möglichst schnell und nachhaltig die Beweglichkeit und die Sportfähigkeit der Patienten wiederherzustellen. Die Klinik setzt auf zügige Mobilisation schon in der Klinik und auf ein Netzwerk an Sportphysiopraxen in der Region.

„Mindestens denselben Stellenwert wie der operativen Versorgung misst man der Phase der Rehabilitation und der Überwachung des individuellen Heilungserfolges bei. Dazu sind auf die Patienten zugeschnittene Trainingspläne ebenso wichtig, wie das wieder schrittweise Heranführen an die sportliche Aktivität (Return to sport & competition)“, so Dr. Rueth. Der Behandlungsfortschritt wird dabei kontinuierlich überwacht und gibt den Patienten Sicherheit, damit der nächsten Ski-Saison nichts im Wege steht.