Domkapitulare Hans-Jörg Elsner und Prälat Luitgar Göller wurden in den Ruhestand verabschiedet

„Das Erbe des heiligen Heinrich weiterführen“

(bbk) In Anwesenheit der Bamberger Domkapitulare, der Angestellten des Erzbischöflichen Ordinariates und vieler Ehrengäste wie Erzbischof emeritus Karl Braun, Bürgermeister Werner Hipelius, Werner Taegert, Leiter der Staatsbibliothek Bamberg, Regina Hanemann, Leiterin der Museen der Stadt Bamberg, Bernd Goldmann, ehemaliger Leiter des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia, und vieler weiterer Wegbegleiter, Freunde und Familienangehöriger hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick am Dienstag, 13. Juli 2010, die beiden langjährigen Domkapitulare Hans-Jörg Elsner und Prälat Luitgar Göller in den Ruhestand verabschiedet.

In einem Dankgottesdienst im Dom wies Schick auf die Notwendigkeit eines jeden Haupt- und Ehrenamtlichen im Erzbistum Bamberg hin, im Wirken „das Erbe des heiligen Heinrich fortzuführen“. Heinrich habe Jesus Christus zu seinem Erbe eingesetzt. Das Wichtigste für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Erzbistum Bamberg müsse deshalb sein, Jesus Christus und sein Evangelium lebendig zu erhalten. Kirchen, so der Erzbischof, allen voran der Dom, seien Visitenkarten unseres Glaubens und Orte, wo die Beziehungen zu Jesus Christus gepflegt würden. „Sie sind Zeigefinger auf Gott hin und Mahnmal, beim Glauben zu bleiben, den wir von unseren Vätern und Müttern übernommen haben.“ Ein Erbe sei nicht Asche, sondern Glut, Tradition sei nicht Weitergabe von toter Materie, sondern von lebendigem, fruchtbarem Samen. „Deshalb ist die Verkündigung, die Weitergabe des Evangeliums und die Ausbreitung des Glaubens so wichtig.“ Schick erinnerte daran, das der hl. Heinrich die Diözese Bamberg zur Ausbreitung und zum Erhalt des Glaubens gegründet habe. „Verkündigung, Evangelisierung und Vertiefung des Glaubens sind für die Weitergabe der Glut, die heute den christlichen Glauben entzünden will, aufgetragen.“

Für dieses Wirken und für den Jahrzehnte langen Dienst in der Kirche und das Engagement in den jeweiligen Bereichen – außerschulische Bildung sowie Kunst und Kultur – dankte der Erzbischof den Domkapitularen Elsner und Göller, die beide 2010 das 70. Lebensjahr vollendet haben. „Eine Pensionierung“, so Schick, „entbindet von einem kirchlichen Amt, aber nicht vom Einsatz für das Erbe des hl. Heinrich. Wir alle wollen uns am Gedenktag des hl. Heinrich (13. Juli) neu verpflichten, sein Erbe fortzuführen, indem wir Christus dienen und das Evangelium als Glut, die immer neu Feuer und Flamme in unserem Leben werden soll, weitertragen.“

Beim anschließenden Festakt im Bistumshaus St. Otto in Bamberg dankte Dompropst Weihbischof Werner Radspieler den beiden angehenden Ruheständlern für ihre Liebe zur Kirche. „Ihr liebt diese Kirche, weil sie Euch den bleibenden Sinn Eurer Existenz gibt sowie das Wesentliche bewahrt und weitergibt: die Verheißungen Christi.“ Liebe, Treue und Geduld hätten Elsner und Göller bewiesen und diese Tugenden seien heute notwendiger denn je, so Weihbischof Radspieler.

Als Vertreter der Bamberger Stadtspitze wies Bürgermeister Werner Hipelius auf die langjährige, sehr gedeihliche Zusammenarbeit hin. „Sie haben in der Stadt Bamberg sehr viel bewegt und durch Ihre Aktionen die Attraktivität Bambergs weit über die Region hinaus gesteigert.“ Als Zeichen der Wertschätzung überreichte der  Bürgermeister den beiden Domkapitularen die nur selten vergebene  „Hochstifts- und Stadtrechtsmedaille“.

Valentin Weller als Vorsitzender der Mitarbeitervertretung Verwaltung wünschte Hans-Jörg Elsner und Luitgar Göller „viel Zeit, das anzupacken, wozu Sie bislang keine Zeit hatten und“, mit einem Schmunzeln, „ein bisschen Wehmut, wenn Sie an Ihre Mitarbeiter im Ordinariat denken.“

Hans-Jörg Elsner wurde am 31. Januar 1940 in Waldenburg geboren und am 6. März 1965 zum Priester geweiht. Nach vielen Stationen in verschiedenen Funktionen der Erzdiözese, wurde Elsner 1990 zum Domkapitular und zum Leiter der Hauptabteilung Bildung (später: Hauptabteilung Außerschulische Bildung) ernannt. In den vergangenen Jahren ist er beispielsweise auch zum stellvertretenden Vorsitzenden der Liturgischen Kommission sowie zum Vorsitzenden des Landesverbandes Sankt Michaelsbund in Bayern bestimmt worden. „Nach 45 Dienstjahren danke ich Gott, das er mich begleitet und geleitet hat.“ Die Arbeit in der Hauptabteilung Außerschulische Bildung sei nur im Team möglich, hob Elster hervor und dankte seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Loyalität und ihr Engagement.

Prälat Luitgar Göller erblickte am 6. Juni 1940 in Stuttgart das Licht der Welt und wurde am 6. März 1966 zum Priester geweiht. Nach Jahren als Lehrer an verschiedenen Schulen im Bistum wurde Göller 1990 zum Domkapitular und Hauptabteilungsleiter „Kunst und Kultur“ ernannt. Später kamen noch der Titel des summus custos, des Leiters der Pilgerstelle im Ordinariat Bamberg und als Referent für Orden und Geistliche Bewegungen dazu. Seit 2001 ist Göller Vizepräsident des Bayerischen Pilgerbüros. „Rückblick heißt Erinnern und Erinnern bedeutet Einordnen“, hob Göller bei dem Festakt hervor. „So vielfältige Aufgaben sind nur gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu schaffen.“