Blick über den Zaun: „Staatstheater Nürnberg“ – 3. Philharmonisches Konzert mit Werken von Stephan, Saint-Saëns und Schumann

Staatsphilharmonie Nürnberg (Foto: David Klumpp)
Staatsphilharmonie Nürnberg (Foto: David Klumpp)

Dirigent Stephan Zilias, Cellistin Camille Thomas und die Staatsphilharmonie Nürnberg präsentieren am 27. Januar Werke von Stephan, Saint-Saëns und Schumann in der Meistersingerhalle.

Am 27. Januar findet das 3. Philharmonische Konzert dieser Spielzeit in der Nürnberger Meistersingerhalle statt. Dirigent Stephan Zilias, Cellistin Camille Thomas und die Staatsphilharmonie Nürnberg widmen sich Werken von Rudi Stephan, Camille Saint-Saëns und Robert Schumann, die sehr unterschiedlich auf die musikalische Romantik blicken.

Die „Musik für Orchester“ des jung im Ersten Weltkrieg gefallenen Rudi Stephan verdichtet die Ideen einer Symphonie auf ein Orchesterstück von nur 20 Minuten Dauer, das als Solitär in der deutschen Musik des frühen 20. Jahrhunderts steht. Camille Saint-Saëns lehnte romantische Gefühlsmusik ab und schrieb ein streng gefasstes Cellokonzert, das dennoch an manchen Stellen überschwänglich klingt. Schumann bekämpfte schwere Depressionen mit einer C-Dur-Symphonie und rang der Musik sowohl Frische und Heiterkeit als auch romantischen Willen zum Ausdruck des eigenen Inneren ab. Werke dieser drei Komponisten präsentiert die Staatsphilharmonie Nürnberg gemeinsam mit Dirigent Stephan Zilias und Cellistin Camille Thomas am 27. Januar in der Meistersingerhalle Nürnberg.

3. Philharmonisches Konzert: Werke von Stephan, Saint-Saëns und Schumann

  • Termin: Fr., 27. Januar 2023 um 20 Uhr, Meistersingerhalle
  • Dirigent: Stephan Zilias
    Violoncello: Camille Thomas
    Staatsphilharmonie Nürnberg
  • Programm:
    Rudi Stephan: Musik für Orchester
    Camille Saint-Saëns: Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 in a-Moll op. 33
    Robert Schumann: Symphonie Nr. 2 C-Dur op. 61
  • Programminformationen und Tickets: www.staatstheater-nuernberg.de
    Tel.: 0180-1-344-276 (Festnetz 3,9 Ct./Min., Mobil bis zu 42 Ct./Min.)

Zur Person Stephan Zilias

Seit der Spielzeit 2020/21 ist Stephan Zilias Generalmusikdirektor der Staatsoper Hannover und Chefdirigent des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover. In der Spielzeit 2022/23 dirigiert er dort Aufführungen von „Mefistofele“, „Rusalka“ und „La Juive“ sowie Sinfonie-, Jugend-, Kinder- und mehrere Sonderkonzerte. In seiner Antrittsspielzeit dirigierte er „Carmen“, „Turn of the Screw“ und „Greek“; in jenem Jahr wurde die Staatsoper Hannover als bestes Opernhaus bei den Oper! Awards ausgezeichnet. Die Produktion „Der Vampyr“ (Spielzeit 2021/22) wurde als Wiederentdeckung des Jahres in der Fachzeitschrift Opernwelt nominiert. Stephan Zilias studierte Klavier und Dirigieren in Köln, Düsseldorf und London und ist Associate der Royal Academy of Music London. Zu seinen Lehrern zählten Pierre-Laurent Aimard und Tamara Stefanovich (Klavier), sowie Volker Wangenheim, Rüdiger Bohn und Colin Metters (Dirigieren). Wichtige musikalische Impulse erhielt er durch Meisterkurse bei Bernard Haitink, Gianluigi Gelmetti und Ilan Volkov.

Bereits während seiner Studienzeit wirkte er als Dirigent und musikalischer Assistent von Markus Stenz an der Oper Köln. Weitere prägende Erfahrungen sammelte er als Assistent von Edward Gardner an der English National Opera, von Thomas Hengelbrock bei den Pfingstfestspielen Baden-Baden und von Stefano Montanari an der Opéra de Lyon. Nach zwei Spielzeiten als Repetitor und Kapellmeister am Staatstheater Mainz folgte er 2014 dem Ruf als 1. Kapellmeister ans Theater Lüneburg, bevor er 2015 in der gleichen Funktion an die Oper Bonn wechselte. In der Saison 2018/19 wurde er Kapellmeister und Assistent von Sir Donald Runnicles an der Deutschen Oper Berlin. Sein Hausdebüt an der Staatsoper Hannover gab er in der Saison 2019/20 mit „Salome“.

Stephan Zilias pflegt eine enge Beziehung zur Deutschen Oper Berlin und dirigiert dort in der Spielzeit 2022/23 „Antikrist“ und „Oceane“. Die Produktion „Antikrist“ wurde im Oktober 2022 für den International Opera Award in der Kategorie „Beste Wiederentdeckung“ nominiert. Darüber hinaus gastiert er an der Royal Swedish Opera in Stockholm und zum wiederholten Male an der Oper Leipzig.

Ebenso ist Stephan Zilias auf der Konzertbühne zu Hause, sein Repertoire erstreckt sich von Schumann bis Dutilleux und von Haydn bis zur Uraufführung zeitgenössischer Werke. Neben derzeitigen und zukünftigen Debuts am Staatstheater Nürnberg, am Teatro Lirico di Cagliari, beim Zürcher Kammerorchester, beim Berner Symphonieorchester, bei den Bremer Philharmonikern und beim Orchestre Symphonique de Mulhouse ist er regelmäßiger Gast beim Beethoven Orchester Bonn, wo er während seiner Amtszeit aktiv an den Bildungs- und Vermittlungsprogrammen beteiligt war.

Zur Person Camille Thomas

Optimismus, Vitalität und Ausgelassenheit gehören zur Persönlichkeit von Camille Thomas. Im Frühjahr 2017 schloss sie einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon ab – als erste Cellistin seit 40 Jahren und als erste belgische Künstlerin überhaupt. Ihr Debüt-Album mit dem Orchestre National de Lille unter Alexandre Bloch ist lyrischen Werken für Cello und Orchester aus der französischen Romantik gewidmet.

In der Saison 2019/20 debütierte Camille Thomas bei der Stiftung Mozarteum in Salzburg, dem Disney Hall in Los Angeles, dem City Hall in New York, dem Tokyo Opera House mit Yomiuri Nippon Symphony Orchestra und in der Philharmonie Essen mit den Essener Philharmonikern.

Im April 2018 spielte sie die Uraufführung eines Cellokonzerts, das Fazil Say für sie geschrieben hatte, im Théâtre des Champs-Elysées mit dem Orchestre de Chambre de Paris unter Douglas Boyd. Das Album mit dem Cello Konzert „Never Give Up“ von Fazil Say wird im Frühjahr 2020 bei der Deutschen Grammophon erscheinen, mit den Brüsseler Philharmonikern und Stéphane Denève. Camille Thomas ist regelmäßig in den großen Konzertsälen wie der Salle Gaveau und dem Théâtre des Champs-Elysées in Paris, der Victoria Hall in Genf, dem BOZAR in Brüssel, dem Jerusalem Music Center und dem Berliner Konzerthaus zu Gast. Sie spielt mit Orchestern wie dem WDR Sinfonieorchester, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Academia Santa Cecilia, Sinfonia Varsovia, dem Staatsorchester Hamburg, der Philharmonie Baden-Baden, den Brüsseler Philharmonikern, dem Orchestre National de Lille, dem Orchestre Philharmonique Royal de Liège mit Dirigenten wie Paavo Järvi, Mikko Franck, Marc Soustrot, Darrell Ang, Kent Nagano, Stéphane Denève.

Camille Thomas‘ Konzerte werden regelmäßig im internationalen Rundfunk ausgestrahlt, darunter von der ARD, vom BR, von ARTE, TF1, France Musique, Radio Classique, Espace 2, DR Danemark, Musiq‘3-RTBF und weiteren. Im Dezember 2019 war Camille Thomas in der ZDF Sendung „Weihnachten mit dem Bundespräsidenten“ zu sehen.

Nach ersten Jahren bei Marcel Bardon und Philippe Muller in Paris studierte Camille Thomas zunächst an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin bei Stephan Forck und Frans Helmerson, später bei Wolfgang Emanuel Schmidt an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar.

Camille Thomas spielt das „Feuermann“-Cello von Antonio Stradivari, Cremona 1730, eine Leihgabe der Nippon Music Foundation.