Nachhaltigkeitskonzept der Sparkasse ERH
CO2-Reduktion, Klimawälder und nachhaltige Geldanlagen: Sparkasse stellt ihr Nachhaltigkeitskonzept vor
Die Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach hat sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben. Im Beisein von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat sie nun ihr Nachhaltigkeitskonzept vorgestellt. Der Staatsminister lobte die Sparkasse als Vorbild für die Bürgerinnen und Bürger.
Die Erde soll auch für künftige Generationen noch bewohnbar sein – vereinfacht gesagt ist dies das Ziel von Nachhaltigkeit. Diesem Ziel hat sich auch die Sparkasse verschrieben. „Nachhaltigkeit liegt in der DNA der Sparkasse“, sagte Johannes von Hebel, Vorsitzender des Vorstands, bei dem Termin am Mittwoch, 11. Januar 2023, in der Geschäftsstelle der Sparkasse am Hugenottenplatz. „Schließlich sind die Sparkassen vor über 200 Jahren aus einer zutiefst sozialen Idee heraus entstanden.“
Schon seit 2018 erstelle die Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach jedes Jahr einen Nachhaltigkeitsbericht, betonte von Hebel: „Neu ist, dass wir jetzt ein umfassendes Konzept haben.“ Dieses umfasst alle Geschäftsbereiche der Sparkasse. Grundlage ist eine Selbstverpflichtung mit drei Zielen:
1. Deutliche und kontinuierliche CO2-Reduktion.
2. Klimaneutralität im Geschäftsbetrieb bis spätestens 2035.
3. Nachhaltigeres Wirtschaften im eigenen Haus, im Umgang mit der Kundschaft und im Geschäftsgebiet.
Das Konzept orientiert sich an den 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Diese wiederum sind eingeteilt in die Bereiche „environment“ (Umwelt), „social“ (soziale Belange) und „governance“ (Regierung und Verwaltung). Daher spricht man auch von ESG-Kriterien. Die Ziele des Nachhaltigkeitskonzepts werden mit Sofortmaßnahmen schon jetzt angegangen. Seit 2017 hat die Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach die CO2-Emission in ihren Filialen bereits um 31 Prozent reduziert. Das entspricht 473 Tonnen CO2. Im Jahr 2022 wurde der verbleibende CO2-Ausstoß erstmalig nach Gold-Standard kompensiert. Damit ist die Sparkasse klimaneutral. In Zukunft soll der Ausstoß des Treibhausgases um mindestens 7,5 Prozent pro Jahr reduziert werden. Erreicht wird dies u. a. durch Dämmungsmaßnahmen und klimafreundlichere Heizsysteme. In der Filiale am Hugenottenplatz wurde die Belüftungstechnik bereits so erneuert, dass das Gebäude mit Abluft beheizt wird. Das Gebäude einer Sparkassenfiliale in Alterlangen wird auf Wärmepumpen umgerüstet, die im Winter für Wärme und im Sommer für Kühle sorgen. Neben der Sparkasse sind in dem Haus 23 Wohneinheiten untergebracht. Viele Filialen der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach haben außerdem Photovoltaikanlagen auf dem Dach. Alle weiteren relevanten Dächer sollen in den nächsten drei bis vier Jahren mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden.
Außerdem setzt die Sparkasse auf Elektromobilität: Bis Mitte 2023 soll die Hälfte des Fuhrparks aus Fahrzeugen mit alternativen Antrieben bestehen. Ab Mitte 2024 will die Stadt- und Kreissparkasse ganz ohne reine Benziner auskommen. Zudem bietet sie ihren Mitarbeiterinnen und MItarbeitern Vergünstigungen bei ÖPNV, Job- Fahrrädern und fördert Mitfahrgemeinschaften durch die App uRyde.
Ein Highlight des Nachhaltigkeitskonzepts sind die Klimawälder. Diese pflanzt die Sparkasse in Kooperation mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth-Uffenheim (AELF) sowie der Waldbesitzervereinigung Erlangen-Höchstadt e. V. zunächst in Eckental, Herzogenaurach, Höchstadt, Großenseebach und Vestenbergsgreuth. Die Kooperation ist auf Dauer angelegt und soll in den nächsten Jahren auf weitere Klimawälder in Erlangen und im Landkreis Erlangen-Höchstadt ausgeweitet werden. Bei der Pflanzung der Bäume wird der Klimawandel bereits berücksichtigt, wie Dr. Christian Kölling, Bereichsleiter Forsten beim AELF, erklärt: „Im Jahr 2060 wird in Erlangen ein ähnliches Klima herrschen wie heute im südlichen Burgund.“ Die Bäume werden nach dem Prinzip des „Nelderrades“ angepflanzt: Durch die radförmige Pflanzung beeinflussen sich die Bäume an der Innenseite des Rades gegenseitig positiv in ihrer Entwicklung und werden widerstandsfähig.
Auch die Geldanlageprodukte der Sparkasse berücksichtigen immer stärker Nachhaltigkeitsaspekte: Insgesamt haben über 50 Prozent der Angebote eine soziale und ökologische Komponente, im Bereich der offenen Immobilienfonds sind es bereits 100 Prozent. Inzwischen werden den Kundinnen und Kunden in allen Bereichen ESG-orientierte Produkte angeboten. Im Finanzierungsbereich bietet die Sparkasse seit Ende 2022 den S-Klimakredit an. Dieser finanziert energetische Maßnahmen bei privat genutzten Wohnimmobilien. Die Sparkasse bietet dabei eine vergünstige Kundenkondition und spendet pro 1000 Euro je 2 Euro in ein nachhaltiges Umweltschutz- und Klimaprojekt.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann war voll des Lobes über das Nachhaltigkeitskonzept der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach: „Ich bin dankbar, dass sich die Sparkasse so sehr für Nachhaltigkeit engagiert. Mit diesem Konzept sind sie sicher weit vorne dabei im Vergleich der bayerischen Sparkassen.“ Nur wenn Institutionen wie die Sparkasse mit gutem Beispiel vorangingen, seien auch die Bürgerinnen und Bürger bereit, sich stärker für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu engagieren. Joachim Herrmann stammt aus Erlangen und ist als Staatsminister für Inneres, für Sport und Integration auch oberste Aufsicht der bayerischen Sparkassen.
Auch Dr. Ingo Krüger, geschäftsführendes Mitglied des Vorstandes der Bayerischen Sparkassenstiftung, zeigte sich begeistert von dem Erlanger Konzept: „Es ist vorbildlich – und Vorbilder braucht man. Sie setzen sich nicht nur Ziele für die nächsten zehn Jahre, sondern sie haben klare Jahresziele. Damit ist sichergestellt, dass sie schon vor 2035 dort sein werden, wo sie hinwollen.“
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