Nahwärmenetz Jägersruh: Petrahn kritisiert Bürokratie bei Förderprogrammen

Die Stadtwerke Hof sind mit der Planung des Nahwärmenetzes für Jägersruh einen Schritt weitergekommen. Stadtwerke-Geschäftsführer Jean Petrahn kritisiert jedoch die umständlichen Förderkriterien des Bundes, durch die es zu zeitlichen Verzögerungen kommt.

Wie bereits berichtet planen die Stadtwerke Hof eine Nahwärmeversorgung für den Ortsteil Jägersruh, bei der erneuerbare Energieträger zum Einsatz kommen sollen. In der ersten Planungsphase stellte sich heraus, dass das Projekt ohne eine staatliche Förderung nicht finanzierbar wäre. Aus diesem Grund sind die Stadtwerke Hof nun auf die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) angewiesen. Mit dem im September in Kraft getretenen Förderprogramm wird unter anderem der Neubau von Wärmenetzen mit hohen Anteilen erneuerbaren Energien gefördert. Voraussetzung für die Teilnahme am Förderprogramm BEW ist jedoch die Vorlage einer Machbarkeitsstudie. Wie im November mitgeteilt, hatte sich die Suche nach einem Dienstleister für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie als äußerst schwierig gestaltet, da die Kapazitäten geeigneter Firmen restlos ausgeschöpft waren. Nun haben die Stadtwerke ein Angebot erhalten, das es möglich macht, die technische und wirtschaftliche Machbarkeit des Projekts in den nächsten Monaten zu prüfen.

„Das ist ein Schritt in die richtige Richtung – aber es dauert zu lange“, sagt Jean Petrahn, Geschäftsführer der Stadtwerke Hof, und kritisiert: „Die zeitlichen Verzögerungen, die sich durch die kaum nachvollziehbaren Förderkriterien ergeben, sind mehr als ärgerlich. Scheinbar hat der Gesetzgeber die Wärmewende nicht verstanden.“ Er halte es für äußerst bedenklich, erfahrene Energieversorger mit umständlichen Machbarkeitsstudien auszubremsen. „Wir haben das Nahwärmenetz zusammen mit einem externen Ingenieurbüro bis hin zum letzten Hausanschluss detailliert durchgeplant. Wir haben jahrzehntelange Erfahrung – daher braucht es aus unserer Sicht keine Machbarkeitsstudie.“ Doch der Gesetzgeber sehe das leider anders. Viele Projekte könnten Petrahn zufolge längst umgesetzt sein, wenn Förderangebote im Sinne der Energiewende unbürokratischer umgesetzt würden. „Die Fördertöpfe sind zu knapp bemessen, die Teilnahme kompliziert.“ Daher bitte Petrahn um Verständnis, wenn sich die Zusendung der Angebote an die Bürgerinnen und Bürger von Jägersruh angesichts dieses „Förder-Dschungels“ noch etwas verzögere.

Damit sich Interessierte laufend über den aktuellen Planungsstand informieren können, haben die Stadtwerke auf ihrer Homepage unter dem Menüpunkt „Energie/Fernwärme“ einen Bereich für das Nahwärmenetz Jägersruh eingerichtet. An dieser Stelle werden auch in den kommenden Monaten Neuigkeiten und Informationen zu finden sein.