Tipps & Tricks: Regional kochen im Winter

Hülsenfrüchte sind eine hochwertige Proteinquelle. © Birgit Distler / AELF Coburg-Kulmbach
Hülsenfrüchte sind eine hochwertige Proteinquelle. © Birgit Distler / AELF Coburg-Kulmbach

Regional und nachhaltig genießen im Winter

Zwei regionale Rezeptideen der Hauswirtschaftsschule für leckere Festtage

Festlich feiern und dabei regional und nachhaltig essen – das lässt sich gerade in unserer Genussregion gut umsetzen. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach hat zwei Ideen, wie man traditionelle, regionale und vor allem leckere Gerichte auf den Tisch bringt. Der Nachhaltigkeitsaspekt kommt dabei ebenfalls nicht zu kurz.

Fast vergessene Spezialität: Schwarzer Sauerbraten

Zwischen den Jahren gibt es oft Traditionelles wie Gänse- bzw. Entenbraten oder Wild. Auch Sauerbraten zählt zu den Klassikern. Für die Festtage ist folgende Variante eines Sauerbratens eine Option, bei der das Rindfleisch durch geräucherten Schinken ersetzt wird – daher der Name „Schwarzer Sauerbraten“. Das Rezept ist eine Spezialität aus dem Coburger Raum und ist auch etwas für Kurzentschlossene: Das sonst notwendige tagelange Einlegen des Fleisches entfällt, man kann sofort mit der Zubereitung beginnen und sich auf das Essen freuen.

Zutaten:

  • Ein großer, geräucherter Schinken (ca. 2 kg)
  • 1 Becher Sahne
  • 1 Bund Suppengrün
  • 2 große Zwiebeln
  • 2 Scheiben altes Brot
  • 100 ml Essig
  • Wacholderbeeren, Lorbeerblätter

Zubereitung:

Aus Suppengrün, Zwiebeln, Brot, Essig, Wacholderbeeren und Lorbeerblättern
einen Sud herstellen.

Den geräucherten Schinken im Ganzen in Olivenöl anbraten. Der Schinken muss vorher nicht eingelegt werden! Den angebratenen Schinken mit einem Becher süßer Sahne aufkochen und mit dem Sud aufgießen. Bei Bedarf noch Brühe angießen. Das Ganze bei geschlossenem Deckel ca. 1,5 Stunden einkochen.

Den Schinken auf eine Platte heben, kurz abkühlen lassen und in Portionen schneiden. Die Soße durch ein Sieb gießen und pürieren. Die pürierte Soße mit Mehl andicken und mit Holundergelee abschmecken (dadurch wird der Soße die Schärfe genommen), Den Sauerbraten auf einem Teller anrichten, gut Soße dazugeben und mit Coburger Klößen servieren.

Hülsenfrüchte – traditionelle oberfränkische Eiweißquelle erlebt Renaissance

Hülsenfrüchte sind eine hochwertige Proteinquelle. Zudem sind Linsen, Erbsen, Lupinen etc. hitzetolerante, genügsame Pflanzen, die man ohne Stickstoffdüngung anbauen kann.

Damit sind sie nicht nur gesund, Hülsenfrüchte sind auch wichtiger Bestandteil einer klimaverträglichen Ernährung.

Der Anbau von Hülsenfrüchten war auch bei uns, insbesondere in der Region Coburg, bis zum 2. Weltkrieg weit verbreitet. Danach änderten sich die Ernährungsgewohnheiten von pflanzenbetonter hin zu tierisch betonter Mischkost mit mehr Milchprodukten und Fleisch.

Damit ging auch ein Rückgang des Anbaus von Hülsenfrüchten einher. Inzwischen erfahren sie aber wieder eine Renaissance – sowohl in der Ernährung als auch in der Landwirtschaft. Auf den Langen Bergen im Coburger Land zum Beispiel werden auf dem kargen, steinigen Boden wieder Hülsenfrüchte angebaut.

Mit Linsen gehen Proteine und vielleicht sogar das Geld nicht aus Speziell Linsen sind bekanntlich nicht nur der Gesundheit, sondern auch den eigenen Finanzen förderlich: An Heiligabend und Silvester, so ist es Tradition in großen Teilen unserer Region, sollen Linsen gegessen werden, damit im neuen Jahr das Geld nicht ausgeht.

Dabei leistet unsere Landwirtschaftsschule, Abteilung Hauswirtschaft, mit einem Originalrezept von Coburger Bäuerinnen für Linsensuppe gerne ihren Beitrag.

 Auch rote Linsen eignen sich hervorragend für eine Suppe. © Birgit Distler / AELF Coburg-Kulmbach

Auch rote Linsen eignen sich hervorragend für eine Suppe. © Birgit Distler / AELF Coburg-Kulmbach

Zutaten:

  • 200 g gewaschene Linsen
  • 1 Zwiebel
  • 1 Kartoffel
  • 1,25 l Fleischbrühe
  • Salz, Pfeffer, Essig oder Senf
  • Brotwürfel

Zubereitung:

  • Die Linsen mit einer halben gehackten Zwiebel und der grob gewürfelten Kartoffel in der Fleischbrühe weichkochen.
  • In der Zwischenzeit aus Fett und Mehl eine helle Schwitze bereiten. Die fertige Suppe zugießen und mit Salz, Pfeffer und etwas Essig oder Senf abschmecken.
  • Die andere Hälfte der Zwiebel gehackt rösten, damit die Linsen verfeinern und mit gerösteten Brotwürfeln anrichten.

Wohl bekomm’s!

Werden auch Sie Ernährungsprofi – an unserer Teilzeitschule

Regionale Lebensmittel wie in den beiden vorgestellten Gerichten kreativ und der Saison entsprechend verarbeiten, dazu den Haushalt effizienter gestalten, Finanzen im Griff haben und Familie und Beruf unter einen Hut bringen. Dies und noch viel mehr wird in der einsemestrigen Landwirtschaftsschule, Abteilung Hauswirtschaft, in Coburg und Kulmbach vermittelt.

Das neue Semester startet am 28. Februar 2023 in Coburg und am 1. März 2023 in Kulmbach und findet in Teilzeitform statt. Anmeldung und Info: https://www.aelf-ck.bayern.de/