IHK für Oberfranken will erneuerbare Energien voranbringen

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Vollversammlung der IHK für Oberfranken Bayreuth verabschiedet Resolution

Mit dem „IHK-Aktionsprogramm Energiewende Oberfranken“ verabschiedet die Vollversammlung der IHK für Oberfranken Bayreuth einstimmig eine Resolution zum zeitnahen Ausbau der erneuerbaren Energien in Oberfranken.

In einer ersten Resolution „Notfallplan Energieversorgung“ im Juli 2022 standen kurzfristige Maßnahmen auf Bundesebene für die kommenden zwei Jahre im Mittelpunkt, um das Angebot an verfügbarer Energie auszuweiten.

Dr. Michael Waasner

Dr. Michael Waasner. © ochsenfoto.de

Aus Sicht der IHK für Oberfranken Bayreuth müssen in einem zweiten Schritt die Weichen für mittel- und langfristige Maßnahmen zur Sicherstellung einer zuverlässigen und bezahlbaren Energieversorgung gestellt werden. Nur dann kann die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland gewahrt und somit auch die schleichende Deindustrialisierung Oberfrankens verhindert werden. „Die Region braucht deshalb dringend ein Aktionsprogramm Energiewende Oberfranken!“, so Dr. Michael Waasner, Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth.

Energiewende: Region muss auch selbst aktiv werden

In dieser zweiten Resolution stehen Maßnahmen in Oberfranken im Mittelpunkt. In diese ist das Know How der IHK-Fachleute eingeflossen wie auch das aus dem Ehrenamt. „Uns war es wichtig, bei einer so bedeutenden Fragestellung insbesondere das geballte Wissen aus unseren Mitgliedsunternehmen mit einzubeziehen“, macht Dr. Waasner deutlich. Mittel- und langfristig kann die Energieversorgung in Oberfranken nur durch den massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien sichergestellt werden. In der Resolution geht es daher um die konkrete Realisierung der Energiewende in Oberfranken. Dr. Waasner: „Ein allgemeines ‚Man muss!‘ genügt eben nicht, vielmehr geht es um ein konkretes ‚Wir müssen!‘. Politik, Verwaltung und Wirtschaft sind gleichermaßen gefordert.“

Neben einem entsprechend schnellem Ausbau von Erzeugungskapazitäten in der Region Oberfranken muss eine deutliche Erweiterung der regionalen Stromverteilnetze sowie deren Anbindung an die übergeordneten Netze erfolgen. Zudem sind leistungsfähige lokale Stromspeicher, etwa über Wasserstoff oder Biomethan, zu entwickeln und zu etablieren.

„Die Resolution teilt sich in drei Blöcke auf“, erläutert stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm. „So geht es um die Frage, wie die zuständigen Behörden eine schnelle und zielgerichtete Umsetzung der Energiewende vor Ort flankieren können. Auch im Verantwortungsbereich der Unternehmen steckt noch ein enormes Potential, das es zu heben gilt. Dazu müssen aber die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.“

Forderungen an die Verwaltung

Die IHK für Oberfranken Bayreuth macht sich stark für einen runden Tisch „Energiewende Oberfranken“ unter Beteiligung von Wirtschaft und Wissenschaft. Die Region benötigt darüber hinaus eine Speicherstrategie zur regionalen Pufferung erneuerbarer Energien. Auch müssen entsprechende personelle Kapazitäten bei Genehmigungsbehörden und beteiligten Verwaltungseinheiten bereitgestellt werden. Dr. Waasner: „Darüber hinaus müssen Genehmigungsverfahren bei Projekten der Erneuerbaren Energien spürbar entbürokratisiert und beschleunigt werden.“

Maßnahmen der Wirtschaft

Die oberfränkischen Unternehmen erklären sich bereit, die Energiewende voranzutreiben. So sollen Neuinvestitionen auf die Nutzung von erneuerbaren Energien ausgelegt werden und eigene Liegenschaften energetisch saniert werden. Auch will sich die Wirtschaft durch eigene Anlagen oder Direktverträge („Power Purchase Agreements“ / PPA) an regionalen Energieparks beteiligen.

Rechtsrahmen setzen

Um diese und andere Maßnahmen vor Ort realisieren zu können, muss der entsprechende Rechtsrahmen durch Land, Bund und EU gesetzt werden. Dazu gehören planungssichere und schnell umsetzbare Fördermechanismen, besonders zinsgünstige Darlehen der Förderbanken für Investitionen in regenerative Erzeugungsanlagen, Speicher und Netze oder die vereinfachte und vergünstigte Durchleitung von Eigenstrom durch das öffentliche Netz.

„Wir haben nur diese eine Erde. Deswegen müssen sich alle Maßnahmen am Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 orientieren“, macht Dr. Waasner deutlich. „Vor diesem Hintergrund wird die IHK für Oberfranken Bayreuth alle in der Resolution genannten Maßnahmen unterstützen, die auf die Umsetzung der Energiewende vor Ort ausgerichtet sind und dabei ihren Sachverstand und die Praxiserfahrungen aus oberfränkischen Unternehmen einbeziehen.“

Positionspapier „Energiewende Oberfranken“ zum Herunterladen (PDF, 500KB)