Erzbistum Bamberg nahm Abschied vom früheren Generalvikar Alois Albrecht

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Weihbischof Gössl: „Sein ganzes Leben war Jesus Christus gewidmet“

Mit einem Pontifikalrequiem im Bamberger Dom hat das Erzbistum Abschied genommenen vom früheren Generalvikar und Domdekan Alois Albrecht. Diözesanadministrator und Weihbischof Herwig Gössl würdigte den am 21. November im Alter von 86 Jahren Verstorbenen als „zutiefst glaubenden und den Glauben bekennenden Menschen“.

Weihbischof Gössl charakterisierte am Mittwoch in seiner Predigt das Leben von Alois Albrecht mit den Begriffen Herzlichkeit, Leidenschaft, Treue, Weitsicht und Nachdenklichkeit. Bis zuletzt habe er seine Kräfte in den Dienst der Verkündigung gestellt. Er sei immer ein treuer und loyaler Sohn der Kirche gewesen. Auch wenn er nicht immer mit allem einverstanden gewesen sei, so habe er immer das tiefe Vertrauen gehabt, dass der Herr seine Kirche auch auf Irr- und Abwegen nicht verlasse. Gössl zitierte Prälat Albrechts Worte: „Ich liebe die Kirche, aber ich leide auch an ihr.“ Sein ganzes Leben sei Jesus Christus gewidmet gewesen: „Ihn hat er verkündet voller Kraft und Hoffnung.“

Aufzeichnung des Requiems:

Der emeritierte Erzbischof Ludwig Schick, der wegen eines unaufschiebbaren Termins nicht an der Trauerfeier teilnehmen konnte, betonte das musikalische, literarische und künstlerische Talent Albrechts. „Das Erzbistum und die Kirche in Deutschland haben viel von ihm empfangen. Er hat Spuren im neuen geistlichen Liedgut und bei der Neugestaltung vieler Kirchen hinterlassen“, so Schick in einer auf Facebook veröffentlichten Trauerbotschaft.

Im schwäbischen Backnang wurde Albrecht am 16. März 1936 geboren. Am 19. März 1962 wurde Albrecht zum Priester geweiht. Es folgten Kaplansjahre in Höchstadt an der Aisch und in St. Bonifaz/Nürnberg, ehe Albrecht von 1965 bis 1972 als Diözesanjugendseelsorger tätig war. Im Anschluss daran war er bis 1987 Pfarrer von St. Gangolf in Bamberg und dann von St. Martin in Bamberg.

Von 1990 bis zum Eintritt in den Ruhestand 2006 war Albrecht Generalvikar unter den Erzbischöfen Elmar Maria Kredel, Karl Braun und Ludwig Schick. 1996 wählte ihn das Domkapitel zum Domdekan. Die Erzdiözese Stettin-Cammin (Polen) würdigte ihn 1997 mit der Ernennung zum Ehrendomherrn. Papst Johannes Paul II. verlieh ihm im Jahr 2000 den seltenen Ehrentitel eines Apostolischen Protonotars. Vielen Gläubigen war der Verstorbene als Texter für das „Neue Geistliche Lied“ bekannt, weshalb er auch „Poet des Dombergs“ genannt wurde. Von ihm stammen die Texte „Kleines Senfkorn Hoffnung“, „Die Sache Jesu braucht Begeisterte“ und „Unser Leben sei ein Fest“, das von der Band der Werkstatt Neues Geistliches Lied am Ende des Requiems gesungen wurde. Zahlreiche Priester und Gläubige aus dem ganzen Bistum sowie Vertreter der Nachbar- und Partnerdiözesen waren in den Dom gekommen, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Nach dem Requiem wurde Alois Albrecht auf dem Kapitelsfriedhof bestattet.