MdL Tim Pargent: „Kostenexplosion bei Höllentalbrücken“
„Finanzpolitisches Desaster droht“
Stefan Schmidt, Sprecher für Tourismuspolitik der Bundestagsfraktion und Tim Pargent, finanzpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zur Kostenexplosion für die Frankenwald-Hängebrücken im Höllental:
„Krasse 40,8 Millionen für die Frankenwald-Brücken, das ist fast doppelt so teuer wie bei der Schätzung von vor drei Jahren. Die geplanten Höllentalbrücken drohen zum finanzpolitischen Desaster zu werden. Vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen sind diese Kosten eine große und unberechenbare Belastung für die kommunalen Haushalte. Millionensubventionen aus Landesmitteln sind dazu nötig – die andernorts dann natürlich fehlen werden. Angesichts der erwartbaren Preissteigerung ist heute ein guter Zeitpunkt, sich ehrlich zu machen und dieses reine Wunsch- und Prestigeprojekt zu begraben.
Zur Förderung der Region gäbe es für Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bessere Ideen. Die bessere Förderung des sanften Tourismus in Oberfranken bieten viele Chancen, zum Beispiel eine stärkere Vermarktung der zertifizierten Wanderwege Frankenweg und Fränkischer Gebirgsweg, oder eine bessere Vernetzung mit dem deutschlandweit bekannten thüringischen Rennsteig. Dieser war 2019 der beliebteste Wanderweg unserer Nation.
Das Höllental ist auch ohne Megabrücken hochattraktiv. Seine unberührte Natur darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Auch die Tatsache, dass die Brücken nicht komplett barrierefrei sind, widerspricht dem Grundsatz der Inklusion und den Förderbedingungen des Freistaats Bayern. Moderner Tourismus punktet mit Qualität statt Quantität und trägt so zur regionalen Wertschöpfung bei.“
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