Sonntagsgedanken zum Advent
„Denn verschlossen war das Tor…“
Manche Türen, liebe Freunde, sind wirklich verschlossen, die bleiben zu.
Da macht man sich auf, da möchte man jemanden besuchen, vielleicht jemanden, den man schon lange nicht mehr besucht hat … Doch die Tür bleibt verschlossen.
Oder Sie wollen in ein Museum gehen und die Türe wird gerade vor ihren Augen geschlossen und bleibt auch verschlossen; trotz aller Bemühungen, vielleicht doch noch hineinzukommen.
Es gibt aber noch eine Türe, die verschlossen war und die aber wieder weit geöffnet worden ist:
„ … denn verschlossen war das Tor, bis ein Heiland trat hervor“, so heißt es im Lied: „Tauet Himmel den Gerechten“. Christus hat die Tür zum Himmel, die Türe zum Leben ein für allemal geöffnet.
Der Advent, das ist die Zeit, dies wieder ganz neu in den Blick zu nehmen: die Türe zum Leben steht seit Jesus Christus offen; für jede und jeden, für dich und für mich.
Advent ist deswegen für mich die Zeit, die Türen, wieder neu aufzumachen; und zwar die Türen, die wir verschlossen haben.
Advent ist die Zeit, die Türen zu mir selber und zu unserem Mitmenschen aufzumachen.
Advent ist die Zeit, Türen aufzusperren, die verschossen waren, indem wir uns alle wieder füreinander öffnen.
Advent ist die Zeit, die Türen zu öffnen und Menschen zu helfen, durch sie hindurch zu gehen.
Es gibt Türen, die fest verschlossen sind, und manchmal liegt es ganz alleine an mir, diese Türen wieder zu öffnen; z. B. durch ein aufmunterndes Wort, auf das jemand wartet oder für den ich schon lange kein gutes Wort mehr übrig hatte. Und manchmal kann ich Türen auch ohne Worte, einfach nur durch eine liebevolle Geste, öffnen.
Advent ist die Zeit, Türen aufzustoßen und hindurchzugehen.
Advent ist aber auch die Zeit, meine Augen zu öffnen, wo mir jemand schon so oft die Türe geöffnet hat und ich aber nicht hindurchgegangen bin.
„Denn verschlossen war das Tor, bis ein Heiland trat hervor.“
Advent ist die Zeit, meine Türe zu öffnen und die Tür zu mir selber und auch zu meinen Mitmenschen, die Türe, die ich selber zugemacht habe.
Denn nur wenn ich mich öffne, kann ER auch zu mir kommen und dann kann es Weihnachten werden.
Öffnen wir unsere Türen und helfen wir auch anderen, ihre Türen zu öffnen. Und halten wir ihm die Türe offen, damit er kommen kann, damit es Weihnachten werden kann.
Ich wünsche Ihnen allen eine gute, besinnliche Adventszeit.
Klaus Weigand
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Infos zu Pfarrer Klaus Weigand
- Geboren 1966 in Erlenbach am Main (Unterfranken)
- Abitur am Theresianum in Bamberg 1989
- Studium der Kath. Theologie in Bamberg und Wien
- Priesterweihe 1998
- Tätigkeiten:
- Fürth, Christkönig von 1997 – 2010
- Buckenhofen als Pfarradministrator 2010 – 2015
- seit 2015 in Heroldsbach und Hausen
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