Chefarzt des Forchheimer Klinikums hielt Vortrag bei der Forchheimer Senioren-Union

Klaus Rapp dankt Prof.-Dr.-Gschossmann

Klaus Rapp dankt Prof.-Dr.-Gschossmann

Prof. Dr. med. Jürgen Gschossmann, seit 15 Jahren Chefarzt für innere Medizin am Klinikum Forchheim, referierte auf Einladung der Senioren – Union Forchheim zum Thema Schlaganfall. Ortsvorsitzender Klaus Rapp konnte hierzu zahlreiche Mitglieder im Gasthaus „Der Ox“ in Burk begrüßen. Verständlich und im Dialog mit den Zuhörern ging Dr. Gschossmann auf die Ursachen, die Symptome und die Behandlung eines Schlaganfalls ein. Die Zuhörer erfuhren, dass je nach Ursache die Ärzte bei einem Schlaganfall zwischen einem Hirninfarkt und einer Hirnblutung unterscheiden, wobei ein Hirninfarkt 80% der Fälle ausmacht. Ein Schlaganfall ist eine plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns, erklärte Prof. Gschossmann weiter. Gleich eingangs riet der Referent, dass immer dann, wenn plötzlich unnormale Anzeichen bei der eigenen Gesundheit auftreten und dadurch der Verdacht auf einen Schlaganfall aufkommt, sofort und schnell gehandelt werden muss; d. h. sofort den Rettungsdienst (Notruf 112) alarmieren. Denn, je schneller die Diagnostik (Time is Brain), desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen, welche bei einem Zeitfenster von 4-6 Stunden durchaus positiv sind.

In Deutschland erleiden jährlich deutlich über 150.000 Menschen erstmals einen Schlaganfall. 75% der Betroffenen überleben den Schlaganfall ohne oder mit einer Behinderung. Die Ursachen für einen Schlaganfall erarbeitete Dr. Gschossmann mit den Anwesenden, die auf Zuruf hierfür Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht, Diabetes mellitus, Vorhofflimmern, Bewegungsmangel, unregelmäßigen Puls, Fettstoffwechselstörungen, übermäßigen Alkoholgenuss und Stresssituationen nannten. All dies kann, so der Referent, ursächlich sein für die Bildung von Blutgerinnseln, die schließlich die Arterien im Gehirn verstopfen und den Schlaganfall auslösen.

Auf die Frage, wie sich ein Schlaganfall ankündigt, antwortete der Chefarzt, dass hier Sprach- und Sehstörungen, plötzlich einsetzende halbseitige Lähmungen, Taubheit und Kribbeln auf einer Körperseite, herabhängender Mundwinkel, Kopfschmerzen und Schwindelgefühle genannt werden müssen. Jürgen Gschossmann berichtete, dass die Behandlungsmethoden bei Verdacht auf Schlaganfall nach einem genau festgelegten nationalen Protokoll überall die gleichen sind. Die erstellten CT-Bilder zeigen, wo die Gefäße verstopft sind und wo das Gerinnsel feststeckt. Erfreut teilte der Referent mit, dass sich die Klinken im Nordbayerischen Raum zum STENO-SchlaganfallNetzwerk mit Telemedizin zusammengeschlossen haben. So sieht und spricht auch der Neurologe im UniKlinikum Erlangen mit und entscheidet, ob eventuell eine Verlegung nach Erlangen erforderlich ist.

Somit ist jeder SA-Patient in Forchheim durch ein interdisziplinäres Team bestens versorgt. Im Klinikum wird auch geklärt, warum es zum Schlaganfall kam und wie es nach der Behandlung weitergeht. Hier empfahl der Referent unbedingt eine stationäre reha.

Für Aufmerksamkeit sorgte auch die Mitteilung von Gschossmann, dass in Forchheim pro Jahr 300-350 Verdachtsfälle auf Schlaganfall behandelt werden.

Eine Fragerunde schloss sich an, die sich hauptsächlich um die richtige Abfassung einer Patentenverfügung drehte.

Zum Abschluss seines sehr interessanten Gesundheitsvortrages erhielt Prof. Dr. med. Gschossmann von den Zuhörern starken Applaus.