Kauft die Gemeinde Leutenbach die ehemalige Gaststätte Rumpler?
Kauft die Gemeinde Leutenbach nach dem „Krämershaus“ nun auch noch die ehemalige Gastwirtschaft Rumpler an der Staatsstraße in der Dorfmitte? In der Regel reagiert diese Redaktion nicht auf anonyme Briefe die bei ihr eingehen. Der Briefeschreiber scheint aber ein Insider zu sein, da Sachverhalte in seinem Schreiben zutreffend sind wie Bürgermeister Florian Kraft (FW) und Fridjof Dier vom Landratsamt Forchheim auf Nachfrage bestätigen.
Die Verwaltungsgemeinschaft Kirchehrenbach hatte letzten Donnerstag zu einer Gemeinderatssitzung eingeladen. Auf der Tagesordnung stand der Bericht des Revierförsters für den Gemeindewald für letztes Jahr und die Jahresplanung für dieses und nächstes Jahr. Die vorherige Ortsbegehung des ehemaligen Gasthofes Rumpler war jedoch nichtöffentlich. Dazu bestätigt Bürgermeister Kraft auf Nachfrage, das vor dem Termin mit dem Förster vom Gemeinderat eine Immobilie besichtigt wurde, die zum Kauf angeboten wird. Der potentielle Verkäufer habe jedoch darum gebeten, bei der Besichtigung keine interessierten Bürger oder die Presse mitzubringen. Nach der Besichtigung des Kaufobjekts habe dann der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung über einen möglichen Kauf und die damit verbundenen Möglichkeiten zur städtebaulichen Entwicklung für die Ortschaft sowie zur Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum beraten. Kraft bittet jedoch um Verständnis, dass die Beschlüsse einer nichtöffentlichen Sitzung erst nach Wegfall der Gründe zur Geheimhaltung öffentlich gemacht werden können. Der anonyme Briefeschreiber ziehe Eventualitäten mit viel Halbwissen in Betracht, teilt Kraft weiter mit. Wie der Briefeschreiber behauptet will der Gemeinderat auf Vorschlag von Kraft die seit drei Jahren leerstehende Gaststätte mit 12 Fremdenzimmern, einer Großküche und Tanzsaal kaufen.
Angeblicher Grund
Der angebliche Grund: Man wolle einem kurdischen Interessenten zuvor kommen der daraus eine Asylunterkunft machen will. Weiter behauptet der Briefeschreiber das dieser 40 Asylsuchende aus Syrien und Afrika darin unterbringen will um damit Geld zu verdienen. Der Leiter der Rechtsaufsicht des Landratsamts Forchheim, Fridjof Dier, soll schon vor Ort gewesen sein, das Objekt begutachtet und grünes Licht für eine Asylunterkunft gegeben haben. Dies bestätigt Dier auf Nachfrage des Neuen Wiesentboten.
Er habe die ehemalige Gastwirtschaft besichtigt und für geeignet gehalten, darin Asylsuchende oder auch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine unterzubringen. Denn es sei alles gut in Schuss und Betten seien auch vorhanden. Das Landratsamt habe jedoch inzwischen davon Abstand genommen, da die Gemeinde möglicherweise ihr Vorkaufsrecht ausüben will. Die Gemeinde selbst könne dann keine Asylbewerber darin unterbringen, da sie damit nichts verdienen dürfe.
Das Landratsamt hat keinen Einfluss wer dort einzieht
Wie Dier weiter erklärt, sei auch nicht von Syrern oder Afrikanern die Rede gewesen. Der Landkreis suche immer passende Objekte für Asylunterkünfte. Wer dann darin letztendlich unterkommt, darauf habe der Landkreis keinen Einfluss. Welche Rolle Altbürgermeister Otto Siebenhaar, der der Schwager des aktuellen Besitzers ist, dabei spielt fragt sich der Briefeschreiber außerdem. „Gar keine“, zeigt sich Siebenhaar überrascht. Er habe davon erst durch der Anfrage des Neuen Wiesentboten erfahren. Angeblich soll das Objekt nun für 600 000 Euro angeboten werden, 200 000 Euro günstiger als zuvor. Wie Bürgermeister Kraft sagt, ist da gar noch nichts spruchreif. Es wurde lediglich im Gemeinderat darüber beraten.
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