„NaturErlebnis Morschreuth“ eröffnet

„NaturErlebnis Morschreuth“ heißt ein neuer rund 12 Kilometer langer Rundwanderweg auf dem bestehenden Wanderwegenetz rund um das Malerdorf Morschreuth das nun offiziell am ebenfalls neuen Infopavillon mit dem Durchschneiden eines rot-weißen Bandes durch Emil Beck eröffnet werden konnte.

Die Kinder Florian und Emil Beck (vorne) durften das NaturErlebnis Morschreuth mit der Banddurchschneidung offiziell eröffnen. Mit im Bild v.l: Günter Beck, Rüdiger Beck, Marktgemeinderat Bernhard Vogel, Bürgermeister Hanngörg Zimmermann, Vizelandrätin Rosi Kraus, Antje Beck, Tourismusleiterin Monika Merz. Und Hans-Jürgen Maisel aus Altenplos und Klara Vizethum aus Creußen als erste Wanderer auf dem neuen Rundwanderweg. Foto: Thomas Weichert

Die Kinder Florian und Emil Beck (vorne) durften das NaturErlebnis Morschreuth mit der Banddurchschneidung offiziell eröffnen. Mit im Bild v.l: Günter Beck, Rüdiger Beck, Marktgemeinderat Bernhard Vogel, Bürgermeister Hanngörg Zimmermann, Vizelandrätin Rosi Kraus, Antje Beck, Tourismusleiterin Monika Merz. Und Hans-Jürgen Maisel aus Altenplos und Klara Vizethum aus Creußen als erste Wanderer auf dem neuen Rundwanderweg. Foto: Thomas Weichert

Die Idee dazu hatte Emel Becks Vater Rüdiger Beck, seines Zeichens Wanderwart der FSV-Ortsgruppe Morschreuth bereits im Jahr 2014 als der Markt Gößweinstein die FSV-Vereine in seinem Gemeindegebiet dazu aufrief, Ideen für eine Attraktion in ihren Orten einzureichen um die Ortschaft aufzuwerten. Entstanden ist so nicht nur ein neuer Rundwanderweg, sondern ein Naturerlebnisweg mit elf Stationen an denen große Informationstafeln aufgestellt wurden die die Natur, die Tier- und Pflanzenwelt und die Geschichte der Landwirtschaft um Morschreuth den Wanderern erläutern und näherbringen.

So zum Beispiel an einer Station eine „Vogeluhr“, die anzeigt, wann welcher Vogel aktiv ist. Bei der nächsten Station „eine Greifvögel-Infotafel“ anhand der man die Greifvögel bestimmen kann, wenn man sie fliegen sieht. Eine Besonderheit bei Morschreuth ist der noch teilweise erhaltene Kalkbrennofen der noch etwa bis 1920 in Betrieb war, der heute ein Kulturdenkmal ist. Wie Beck erklärt, wurde damals alles was man für den Hausbau benötigte selbst vor Ort hergestellt. An einer weiteren Station findet sich ein Insektenhotel, da Insekten ein ganz wichtiger Bestandteil der Natur sind. Ebenso wie die Hüllen, von denen drei rund um Morschreuth noch bekannt sind und die früher ganz wichtige Wassertränken für landwirtschaftliche Nutztiere waren. Nur die Hüll an der Hartenreuther Kapelle ist heute noch wasserführend. Absolutes Highlight am Weg ist der Röthelfels mit herrlichem Ausblick ins Altental, Trubachtal und Wiesenttal auf dem ein großes Panoramabild installiert und Sitzgelegenheiten geschaffen wurden. Auch ein Geländer wurde zum Schutz des Felsenkopfes angebracht. Ganz wichtig war für Beck auch, das der Rundwanderweg an den zwei Morschreuther Gasthäusern als Einkehrmöglichkeit, dem Spielplatz und der Kirche vorbeiführt.

Infopavillon mit info-Tafeln. Foto: Thomas Weichert

Infopavillon mit info-Tafeln. Foto: Thomas Weichert

Die Errichtung dieses neuen Wanderwegs „NaturErlebnis Morschreuth“ hat 32 000 Euro gekostet und konnte als Naturparkmaßnahme des Marktes Gößweinstein mit 70 Prozent aus Fördermitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert werden. Der noch zusätzlich errichtete Infopavillon, der die Geschichte der Landwirtschaft in und um Morschreuth darstellt und in dem eine Sitzgarnitur steht, kam als eigenes Projekt der FSV-Ortsgruppe Morschreuth noch hinzu und konnte mit annähernd 70 Prozent über das Regionalbudget der ILE Fränkische Schweiz AKTIV gefördert werden. Die Ortsgruppe selbst steuerte rund 3000 Euro aus ihrer Vereinskasse dazu bei. 1951 kam der erste „Bulldog“ nach Morschreuth, 1961 der erste Mähdrescher, den Rüdiger Becks Vater Günter Beck fuhr, der ebenfalls bei Wegeröffnung dabei war. Wie aus dem Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern aus dem Jahr 1904 hervorgeht war Morschreuth damals mit seinen 233 Einwohnern ein reines Bauerndorf mit 42 Wohngebäuden, 189 Kühen, 145 Schweinen, 68 Schafen und acht Ziegen. Heute gibt es kaum mehr Landwirtschaft im Ort. Viszelandrätin Rosi Kraus (CSU), eine geborene Beck, fand es toll, das sich die Morschreuther mit so viel Herzblut für die Natur engagieren. Der neue Naturpfad rund um Morschreuth kann auch in einzelnen Etappen erwandert werden. In den Tourist-Infos ist dazu auch eine Broschüre erhältlich, wie Tourismusleiterin Monika Merz informierte.